Im Feuer der Smaragde
etwas Derartiges, er sagte auch, es sei alles großer Unfug. Wir sollten uns keine Sorgen machen. Dennoch vielen Dank, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben.«
»Verzeihen Sie, Sir, aber ich glaube, Sie sollten die Lage nicht unterschätzen und den Major ebenfalls warnen, sobald er in die Stadt kommt.« »Der arme Ferrington. Ich glaube, er hat Dringenderes zu tun, als sich um Kirks schäbige Beschwerden zu kümmern. Wir sind alle krank vor Sorge. Möchten Sie wirklich nichts trinken?«
»Nein, danke, Sir.« »Verdammter Narr«, knurrte Rapper, als er aus der Bar marschierte. Diesem Grünschnabel hätte man nicht einmal die Aufsicht über einen Hühnerstall anvertrauen dürfen. Ein paar Jahre in der Armee wären das Richtige, sie würden einen Mann aus ihm machen.
Als das Fuhrwerk nach Baker’s Crossing hineinrollte, erkannten die Einheimischen den Major und rannten herbei, um ihm die Neuigkeiten mitzuteilen. Schreckliche Neuigkeiten! Seine Arbeiter hatten sein schönes, neues Haus niedergebrannt und waren geflohen; Suchtrupps waren unterwegs; der Verwalter von Emerald Downs und seine Schwester hatten sich in die Stadt abgesetzt.
»Lasst den armen Kerl in Ruhe!«, keifte Mrs. Corkland.
»Ihr habt ihm einen furchtbaren Schock versetzt mit eurem großen Maul. Hier, Major, nehmen Sie einen Schluck.«
Sie gab ihm einen Schluck Whisky. Er trank ihn und murmelte: »Die müssen sich irren. Es kann nicht mein Haus gewesen sein.« »Hört sich aber ganz so an«, meinte Pratt. »Himmel, ein Buschfeuer wäre ja schlimm genug, aber wenn Leute es absichtlich niederbrennen, furchtbar. Ich würde mir die Kerle schnappen, Sir, sie mit meinen eigenen Händen erwürgen.«
Kit hasste mittlerweile den Soldaten mit dem gebrochenen Bein und der klagenden Stimme, der tagelang mit ihm den Wagen geteilt hatte, und nun war das Maß voll.
»Wenn ich Wert auf Ihre Meinung lege, werde ich danach fragen«, fuhr er ihn an. »Satteln Sie gefälligst mein Pferd.« »Mein Bein, Sir, ich kann mich kaum bewegen.« »Ist schon erledigt«, meinte Corky. »Ich habe Ihrem Pferd Wasser gegeben und es gesattelt. Ich hoffe, die Leute irren sich, Major, das hoffe ich bei Gott.«
Kit bedankte sich bei Corky und seiner Frau, und es gelang ihm, in würdevoller Haltung davon zu reiten, bis er außer Sicht war.
Dann brach sich die Panik Bahn, und er trieb sein Pferd an, das tagelang gemütlich hinter dem Fuhrwerk getrabt war. Mit fliegenden Hufen galoppierte er die Straße hinunter.
Jack fand keine Worte, konnte ihn nicht trösten, nichts sagen, das den Schmerz des Mannes gelindert hätte. Daher setzte er sich einfach neben den Holzstapel und rauchte den Stumpen, den Tom Lok ihm geschenkt hatte. Er versuchte, Ferrington nicht zu bemitleiden, denn das konnte der Major im Augenblick wohl am wenigsten gebrauchen.
Er wollte über das Haus sprechen, dass es nur ein lebloses Ding gewesen sei, dass man es wieder aufbauen könne, dass das Land so grün und fruchtbar wie zuvor sei, doch war dies nicht der richtige Zeitpunkt. Er sah zu, wie Ferrington Tom Lok zum dritten Mal befragte, wie sich dessen Verzweiflung in rasende Wut verwandelte! Ferrington schritt energisch zur Scheune, rief Rache auf die Männer herab, die dies getan hatten, verfluchte sie, warf Farmgerät beiseite, das Tom Lok aufgesammelt und ordentlich neben die Scheune gelegt hatte.
»Warum verbrenne ich das nicht auch noch?«, brüllte er zu Jack hinüber. »Warum verbrenne ich nicht alles! Wozu brauche ich das jetzt noch?«
Jack zuckte die Achseln. »Wenn Sie sich dann besser fühlen, verbrennen Sie es.« »Natürlich, genau diese Antwort hatte ich von dir erwartet. Ein Mann, der nichts hat, der sich damit zufrieden gibt, bei anderen zu schmarotzen! Der weder Tisch noch Stuhl besitzt! Was kümmert es dich, wenn ich den Rest der Farm auch noch niederbrenne? Dir bedeutet es verdammt noch mal gar nichts…«
Er stürmte tobend und brüllend davon, und Jack staunte, wie vielschichtig Menschen doch waren. Hier sah er einen Mann, der mit den Schwarzen Frieden schließen wollte, die ihn beinahe mit einem Speer getötet hatten, doch bei den Leuten, die sein Haus zerstört hatten, kannte er keine Gnade. Ferrington war in mörderischer Stimmung; wäre einer der Arbeiter greifbar gewesen, hätte er ihn erbarmungslos ausgepeitscht. Hier war er kein Soldat, der nach strengen Regeln lebt, hier musste er seine eigenen Regeln aufstellen.
Jack kam der Gedanke, dass die Schwarzen jahrelang
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