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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Jahren.«
    Das nahm Rollo den Wind aus den Segeln. »Vor zehn Jahren? Himmel, wer interessiert sich denn nach so langer Zeit noch für ihn?« »Das Gesetz.« »Na, ich weiß nicht«, murmelte Kirk. Später jedoch verfasste er einen neuen Bericht über Harvey und behauptete, er sei »gehorsam und ohne Widerstand« mitgekommen, als man ihn verhaftete, und arbeite konstruktiv mit der Polizei an der Auffindung weiterer Krimineller. Er empfahl eine milde Beurteilung und betonte die Notwendigkeit, Harvey im Gefängnis von Brisbane zu belassen, damit er für weitere Verhöre zur Verfügung stehe. Den Bericht brachte Kirk umgehend zum
    Urkundsbeamten des Gerichts und holte das ursprüngliche Dokument wieder ab, das zum Glück noch niemand gelesen hatte.
    Wen interessierte es denn, in welchem Gefängnis Harvey landete? Dann fiel ihm wieder die aufregende Idee mit dem Buch ein.
    Das wäre vielleicht eine Sache! Er würde mit seiner Frau darüber sprechen. Sie war gebildet und würde wissen, wie man so etwas anstellte. Kirk hüpfte geradezu die Treppe vor dem Gerichtsgebäude hinunter und begab sich wieder zum Gefängnis.
     
    Im Gerichtssaal war es drückend, der Richter nicht gerade bester Laune.
    »Allmählich müsste die Regenzeit doch vorüber sein«, beklagte er sich bei seinem Protokollbeamten, »hier drinnen ist es wie im Dampfbad.« Ja, die Schauer wollen einfach nicht abziehen, Sir«, meinte der Beamte.
    »Sie haben schon letzte Woche gesagt, der Regen sei vorbei.« Brummend wandte sich der Richter seinen Unterlagen zu, schaute ins Publikum und murmelte etwas über muffigfeuchte Gerüche in seinen Bart.
    Nacheinander wurden zwölf Sträflinge aufgerufen und rasch abgeurteilt, die alle auf Emerald Downs gearbeitet hatten. Man bezichtigte sie der Brandstiftung und der Flucht vor dem Gesetz.
    »Worauf plädieren Sie?«, wurden alle gefragt, und der Richter wartete kaum ihr »nicht schuldig« ab, bevor er mit seinem Hammer auf das Pult schlug und jeden einzelnen Unglücklichen zu lebenslanger Haft auf Norfolk Island verurteilte.
    »Das können Sie nicht tun!«, rief ein Schurke namens Lennie Hobbs. »Ich und Laddie hatten gar nichts damit zu tun. Albert hat das Haus abgefackelt, nicht wir.«
    Man schleifte ihn davon, während er noch weiterbrüllte. Er konnte von Glück sagen, dass er nicht auch zu Peitschenhieben verurteilt wurde, doch der Richter wollte den stickigen Raum so schnell wie möglich verlassen.
    »Worauf plädieren Sie?«, fragte er den Nächsten.
    »Nicht schuldig, Euer Ehren.«
    Wieder ging der Hammer nieder, das Urteil war fast ausgesprochen, als der Gefangene protestierte und der Protokollbeamte aufsprang und zu einer Erklärung ansetzte.
    »Das ist keiner von denen, Sir. Er heißt Harold Harvey. Sie werden bemerken…«, er verfiel in Flüstern, »dass er nichts mit Emerald Downs zu tun hatte. Er zeigt Reue und arbeitet mit der Polizei daran, mehrere bekannte Verbrecher aufzuspüren.«
    Der Richter blickte den Burschen an, der sich wieder beruhigt hatte. »Ich sollte Sie wegen Missachtung des Gerichts belangen, Harvey. Halten Sie den Mund, während ich mir das hier ansehe.«
    Er schaute auf die Seiten, drehte und wendete sie, als könnten die Rückseiten lebenswichtige Informationen enthalten, atmete die faulige Luft ein und traf seine Entscheidung.
    »Die Strafe wird um sechs Monate verlängert, abzusitzen im Gefängnis von Brisbane. Der Nächste.«
    Alle Augen richteten sich jetzt auf die Angeklagte, die der eigentliche Grund für den großen Publikumszulauf war. Olivia Fernwood war eine junge Frau mit üppigen, dunklen Locken und einem hübschen Gesicht, die ihren
    Arbeitgeber Jancy Cribb in den Fluss gestoßen und auf diese Weise ertränkt haben sollte.
    Der Richter lächelte, als ihre blauen Augen ihn flehentlich anblickten.
     
    »Wo ist er?«, sagte Kirk und packte den Gefangenen, als man ihn in Ketten zur Hintertür brachte. Harry lachte.
    »Sie sind vielleicht ein Spürhund! Sie sollten besser
    Acht geben, Kirk, Sie hatten ihn doch schon.« »Wen?«
    »Wodrow. Sie hatten ihn genau vor der Nase. Ein gewisser Jack Drew!« »Woher weißt du das?« Rollo konnte sein Glück kaum fassen.
    »Einer seiner alten Kumpel hat’s mir verraten.« »Der Mann hat mir nie gefallen«, murmelte Kirk im Gehen. Keiner der Männer dankte dem anderen für den Gefallen, das Geschäft war abgeschlossen, es gab nichts mehr zu sagen. Und Harry besaß schon genügend belastende Informationen über einen

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