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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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einer gewissen Unruhe zu rechnen war, vor allem in dieser Stadt, die nach Sir Thomas MacDougall Brisbane benannt und aus einer Sträflingssiedlung entstanden war. Grimes war in seine Aufgabe hineingewachsen, nachdem er akzeptiert hatte, dass hier im Norden alles überlebensgroß war… Die Aborigines waren kriegerischer als ihre südlichen Brüder, die Viehzüchter ehrgeiziger, die Stadtleute zielstrebiger, und die Arbeiter kannten sich besser in ihren Rechten aus. Er lernte, dass man mit Geduld und Beten viele Probleme lösen konnte: Mit Geduld erklärte er den Leuten die Gründe für die zahlreichen Schwierigkeiten und Verzögerungen, die sie hier an der Grenze der Zivilisation überwinden mussten, und betete, sein Rat möge auch nur halbwegs vernünftig
    sein. Doch im Falle von Inspektor Kirk halfen selbst
    Geduld und Gebete nicht mehr.
     
    Sergeant Rapper und seine Soldaten waren in die Stadt zurückgekehrt, ruhig und ohne Geschrei, da sie drei Männer verloren hatten und ihr befehlshabender Offizier verwundet worden war. Der Sergeant erstattete Leutnant Clancy Bericht, der Jimmy Grimes dazu bat, da er in diesem Bezirk das Gesetz vertrat.
    Sie hörten erfreut, dass es letztlich zu einer Art Friedensschluss gekommen war, dass Soldaten und Schwarze ein gemeinsames Korrobori abgehalten hatten, womit niemand gerechnet hätte.
    Rapper informierte die Männer über Ursache und Ausmaß der Verletzungen von Pratt und Major Ferrington, und das Gespräch kam unwillkürlich auf die tragischen Ereignisse auf Emerald Downs.
    »Wir haben es auf dem Weg hierher gesehen«, erklärte
    Rapper. »Jack Drew ist dort geblieben, um auf den Major zu warten und ihn auf den Schicksalsschlag vorzubereiten. Wie furchtbar, dass Major Ferrington diesen Anblick vorfinden wird, wo er doch mit wehenden Fahnen begrüßt werden müsste.«
    Clancy schaute zu Grimes, als wollte er ihm die nächste Frage zuschieben, doch der Superintendent lehnte sich gleichmütig zurück.
    »Der Leutnant hat ein Problem, über das er mit Ihnen sprechen muss, Sergeant. Er hat mich gebeten, als Zeuge dabeizubleiben.« »Wieso? Was habe ich denn getan?«, fragte Rapper. »Nichts, überhaupt nichts, Sergeant. Ich will es Ihnen erklären.
    Unser Freund Inspektor Kirk hat bei Ihrem Colonel in Sydney Beschwerde über das Führungsverhalten von Major Ferrington eingelegt.« »Was für eine Beschwerde?«, fragte Rapper angriffslustig. »Immer mit der Ruhe. Der Colonel seinerseits hat verlangt, dass Major Ferrington schriftlich zu den Vorwürfen Stellung nimmt, was allerdings nur haarscharf an einer offiziellen Untersuchung vorbeigeht. Die Vorwürfe lauten: Major Ferrington hat mit seinen Männern Gold gesucht und damit gegen militärische Befehle verstoßen; Major Ferrington ist absichtlich nach Westen geritten und damit von der vereinbarten Route abgewichen, wodurch er sich von der eingeborenen Polizei entfernte und diese in Gefahr brachte.«
    Rappers dunkles Gesicht war beinahe purpurrot vor
    Zorn. »Ein Haufen Quatsch, Sir.«
    »Mag sein. Aber wir haben nachgeforscht…«, meinte
    Clancy. »Das mit der Goldsuche war nur im Lager.«
    »Wir sind aber von der Viehroute abgewichen.« »Aus Versehen«, warf Rapper entschlossen ein. »Und wir konnten den berittenen Polizisten nicht helfen, als sie angegriffen wurden.« »Weil sie sich unglaublich schnell nach Norden bewegt haben.
    Wir haben in einem weitläufigen Gebiet patrouilliert. Wir wussten nicht, dass sie angegriffen worden waren. Dieser Kirk ist ein elender… Verzeihung, Mr. Grimes. Aber ich glaube, er will dem Major einfach an den Kragen. Ein Blinder würde sehen, dass er ihn nicht leiden kann.«
    »Was nichts an der Tatsache ändert, dass Major Ferrington zu den Vorwürfen Stellung nehmen muss. Mit Ihrer Erlaubnis wird Leutnant Clancy allerdings gleichzeitig Ihre und seine Aussage dem Colonel vorlegen, um Major Ferrington zu entlasten.«
    »Gut«, sagte Rapper scharf.
    Nachdem er diesem deprimierenden Gespräch entronnen war, stieß der Sergeant einen leisen Pfiff aus. Die Vorwürfe klangen gar nicht gut. So etwas konnte hängen bleiben. Hoffentlich verstanden sich der Colonel und Major Ferrington gut, wie es bei Offizieren häufig der Fall war, sonst steckte der arme Kerl ganz schön in der Klemme. Rapper machte sich auf die Suche nach Inspektor Kirk, wurde aber von Sam Dignam aufgehalten, der Wind von ihren Abenteuern bekommen hatte und die ganze Story hören wollte.
    »Ich gebe Ihnen einen aus, Sergeant, oder

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