Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
weniger, Stiefel im Hintern. Er wird wohl eine Weile nicht sitzen können.«
    Kit schüttelte den Kopf. »Das wird uns nicht gerade helfen.« »Sie haben übrigens Besuch. Er hat dem Colonel gewaltig die Leviten gelesen.« »Wie?«, fragte Kit verblüfft. »Wer denn?« »Seine Lordschaft. Lord Heselwood.« »Was zum Teufel will der hier?«
    Nervös stieg Kit die Treppe hinauf. Heselwoods Name schüchterte ihn ein. Er fragte sich kurz, ob er damals für das Vieh bezahlt hatte, aber ja, die Sache war längst erledigt. Dennoch musste irgendetwas schief gelaufen sein.
    Er strich sein Hemd glatt und wünschte, er hätte sich rasiert, reckte die Schultern und trat ins Zimmer, wo ihn die beiden Männer erwarteten.
    »Ich möchte erklären, dass ich meinen Militärdienst quittiert habe«, sagte er unverblümt.
    »O nein, das haben Sie nicht«, bellte Gresham und knallte das Telegramm auf den Schreibtisch.
    Kit warf einen Blick darauf, dann nahm er es in die Hand. »Das ist ja für mich!«, rief er. »Warum hat man es mir nicht gebracht?« »Das werden Sie gleich sehen«, meinte Gresham. »Versuchen Sie nicht, sich weiterhin vor der Verantwortung zu drücken, Major.« »Wenn die Herren nichts dagegen haben, würde ich auch gern etwas sagen«, warf Heselwood ein. »Anscheinend wird es heute keine Untersuchung geben, Colonel, sodass wir in Ruhe plaudern können.« »Es gibt nichts zu plaudern, Lord Heselwood«, entgegnete Kit wütend. »Ich weigere mich, eine Untersuchung anzuerkennen, die auf den himmelschreienden Vorwürfen eines gemeinen –«
    Heselwood hob die Hand. »Ich wollte gerade vorschlagen, die Sache abzukürzen. Colonel, Sie haben mir gesagt, dass Ihnen Inspektor Kirks Bericht vorliege. Ebenso Major Ferringtons Bericht sowie die Aussagen eines Offiziers und mehrerer Soldaten, die unter dem Kommando des Majors standen.« »Ich will nichts damit zu tun haben«, sagte Kit, doch Heselwood gebot ihm erneut Einhalt.
    »Geduld, Major. Mir scheint, der Colonel verfügt über alle relevanten Informationen, sodass ich mich frage, ob die mündlichen Aussagen von Kirk oder anderen Zeugen überhaupt noch etwas an der Sachlage ändern werden.« »Stimmt«, sagte Kit. »Und was ist mit Inspektor Kirk?«, fragte Heselwood den Colonel, der wütend den Kopf schüttelte.
    »Woher soll ich wissen, ob er seine Aussage noch ändert? Außerdem geht Sie das überhaupt nichts an, Sir.« »In gewisser Hinsicht stimmt das. Aber ich habe ein berechtigtes Interesse, wenn ich das so sagen darf. Ich benötige Major Ferringtons Hilfe, und die kann ich schlecht bekommen, solange Sie ihn eingesperrt haben. Mann, Sie haben doch alle Informationen für Ihre verdammte Untersuchung, fangen Sie endlich damit an!« »Erst wenn die Zeugen verfügbar sind«, beharrte
    Gresham.
    »Ein Zeuge. Mir scheint, dass Sie Kirk ohnehin mehr Glauben schenken als dem Major. Und ich möchte Sie warnen, dass Sie sich damit aufs Glatteis begeben. Trotz der angeblichen Fairness, auf die Sie so viel geben, habe ich den Eindruck gewonnen, dass Ihre Entscheidung bereits gefallen ist. Meine Frau war Zeugin dieser Unterhaltung. Und das ist eine Angelegenheit, die ich persönlich mit dem Generalgouverneur besprechen werde.«
    Verblüfft bemerkte Kit, wie Gresham die Fassung verlor und zu stottern begann. »Wollen Sie etwa mein Urteil beeinflussen, Sir?« »Nein, nein, nein«, meinte Heselwood leichthin. »Du lieber Himmel, nein. Ich weise Sie nur darauf hin, dass Sie bereits entschieden haben und es daher nur Verschwendung von Zeit und Geld wäre, die Sache hinauszuzögern. Wir müssen unser Leben weiterführen, Colonel. Wann können wir mit dem Ergebnis Ihrer Ermittlungen rechnen?«
    »Mein Bericht geht an den Verteidigungsminister.«
    »Schön. Ich meinte aber, wann wir damit rechnen können.« »Heute Abend. Aber er ist vertraulich.«
    »Sehr gut. Möchten Sie den Major noch etwas fragen?«
    »Nein.« »Dann darf er gehen, nehme ich an. Schließlich geben Sie hier nur Empfehlungen, nicht wahr? Dies ist doch kein Kriegsgericht.«
    Der Colonel saß wie ein geprügelter Hund am Schreibtisch, schob Papiere hin und her, spähte über den Rand seiner Brille hinweg, wenn er Stellen markierte, kratzte sich am Hals, funkelte seinen Gefangenen an und spielte auf Zeit, weil er hoffte, Heselwood möge wie durch ein Wunder verschwinden. Aber nein, der Freund des Generalgouverneurs war nach wie vor da.
    Er lehnte sich gelassen zurück, holte ein Taschentuch mit Monogramm aus seiner

Weitere Kostenlose Bücher