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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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maßgeschneiderten Tweedjacke und wischte sich die Stirn, obwohl Kit dort keinen einzigen Schweißtropfen entdecken konnte.
     
    Während sie warteten, sagte Lord Heselwood zu Kit:
    »Furchtbar, dieser Angriff auf Inspektor Kirk. Das sind vielleicht Zeiten. Man fragt sich glatt, wer der Nächste sein wird.«
    Kit hätte schwören können, dass die Frage auf Gresham zielte.
    Der Colonel schaute unvermittelt hoch und sah Kit böse an. »Sie können gehen, Major. Ich werde Ihnen meine Empfehlung demnächst bekannt geben.«
    Heselwood lächelte. »Der Herr hat’s gegeben, wie die
    Bibel sagt.«
    Er stand auf und streckte seine gepflegte Hand aus.
    »Vielen Dank, Colonel Gresham. Diese Bagatellen müssen ungeheuer lästig sein. Kommen Sie, Major, wir haben zu tun.«
     
    Sergeant Rapper führte Kits Pferd herbei. »Was ist passiert?«
    »Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß. Zweifellos werde ich es bald erfahren.«
    Als er mit Heselwood losritt, wollte er sich bedanken, doch der Lord tat es ab. »Keine Sorge, ich brauche Ihre Hilfe. Sie sollten mich zu dem Häuptling bringen, der in der Gegend um Montone das Sagen hat.« »Damit kenne ich mich nicht aus, Lord Heselwood. Ich wüsste gar nicht, wo ich nach ihm suchen soll. Sie sollten sich an Jack Drew wenden.« »Sicher, das werden wir auch tun. Ich bin sehr daran interessiert, den Burschen kennen zu lernen. Wir brauchen ihn auf unserer Seite. Andererseits singen die Soldaten in der Stadt Ihr Loblied.
    Der Häuptling sei von Ihrem Status, mit Uniform, Säbel und so weiter, tief beeindruckt gewesen. Wenngleich Sie heute nicht gerade eindrucksvoll wirken.«
    »Ich habe keine richtige Uniform mehr. Nur die Gala- uniform.« »Noch besser!«, lachte Heselwood. »Ich sollte mir auch eine besorgen.« »Da fällt mir ein, ich habe nicht mal mehr die«, fügte Kit hinzu, doch Heselwood schien ihn nicht zu hören.
    Kit versuchte noch die Dreistigkeit dieses Mannes zu verdauen, der sich einfach in eine streng militärische Angelegenheit einmischte. An Greshams Stelle hätte er ihn hinausgeworfen, Lord hin oder her. Dabei fiel ihm Greshams Bericht ein.
    »Ich wüsste gern, was der Mistkerl empfehlen wird«, sagte er.
    Heselwood schaute ihn gleichgültig an.
    »Keine Sorge. Ich wette, er schlägt eine unehrenhafte
    Entlassung vor, Schluss, aus.« »Was?« Kit hätte beinahe kehrtgemacht, doch sie ritten gerade am Lands Office Hotel vorbei, und er sah automatisch hin.
    »Sie ist weg«, sagte Heselwood. »Miss Pinnock und ihr Bruder sind gestern nach Sydney abgereist. Ich muss sagen, manche Leute haben sich gewundert, dass Sie sich nicht von ihr verabschiedet haben.«
    Kit schwieg. Es überraschte ihn nicht, dass die beiden nach Hause gefahren waren, und er war so betäubt von den zahlreichen Schocks, die er erlitten hatte, dass er gar nicht an Jessie denken mochte. Er fühlte sich innerlich leer, und nachdem er der schändlichen Haft im Militärgefängnis entronnen war, kam er sich vor wie ein Gestrandeter, gänzlich ohne Kraft zum Kämpfen.
    Heselwood deutete auf einen Frisiersalon. »Der Bursche ist gut.
    Lassen Sie sich rasieren und herrichten, dann kommen Sie ins Britannia Hotel. Wir nehmen mit meiner Frau den Morgentee, dann brechen wir auf.« »Wohin?«
    »Zuerst mal nach Emerald Downs«, rief der Lord und machte Platz für einen langen Zug Ochsen. »Wir brauchen die Hilfe Ihres Freundes Jack Drew.«
    Mrs. Kirk überfiel die Oberschwester im Buschkrankenhaus und bestand darauf, ihr Mann bekomme zu Hause bessere Kost und Pflege.
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung, Mrs. Kirk. Ich habe Ihrem Mann bereits gestern gesagt, er könne entlassen werden, doch er schien seine Verletzungen für ernster zu halten, als sie sind, und wollte nicht aus seinem Bett heraus. Mir wäre es recht, wenn er ginge, ich habe schwerere Fälle, um die ich mich kümmern muss.«
    »Mein Mann ist Polizeiinspektor und sehr angesehen in dieser Stadt. Offenbar erkennen Sie einen schweren Fall nicht, wenn Sie ihn vor sich haben, und genau deshalb werde ich den Inspektor hier wegholen. Ihr Krankenhaus ist doch nicht mehr als eine Ansammlung von Buschhütten.« »Wenn Sie was Besseres wollen, sollten Sie sich drum kümmern«, knurrte die Oberschwester und marschierte davon.
    Mrs. Kirk trommelte einige männliche Besucher zusammen, die ihr halfen, ihren bedauernswerten Ehemann in den Gig zu verfrachten. Sie selbst ergriff die Zügel.
    »Fahr mich zur Kaserne«, sagte er. »Ich muss zum
    Colonel, damit seine

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