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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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nicht mit Heselwood reiten müsste, war aber so deprimiert, dass ihm ohnehin egal war, was er tat. Als der Postbote ein kleines Päckchen gebracht hatte, war er so dumm gewesen, es vor den Augen der anderen Männer zu öffnen. Als Jack den Ring sah, hatte er verlegen weggeschaut, doch Heselwood hatte laut gelacht.
    »Sieht aus, als müssten Sie die Dame noch einmal umwerben.« »Was ich nicht kann, wenn ich ins Landesinnere reite«, knurrte Kit, doch der Lord wusste auf alles eine Antwort.
    »Ganz im Gegenteil, die Abwesenheit verstärkt die
    Gefühle.«
    Wessen Gefühle?, dachte Kit. Er war noch immer sehr wütend auf Jessie, diese Sache konnte er nicht einfach vergessen, doch er war auch äußerst grob mit ihr umgegangen, und genau das bereitete ihm Sorgen.
    Dennoch, vielleicht war es besser so. Sie hatte die Verlobung gelöst, mehr war nicht zu sagen. Was konnte er ihr denn auch bieten außer einem zerstörten Heim und einem Haufen Schulden? Und, was durchaus denkbar war, einer unehrenhaften Entlassung.
    Der Innenminister hatte sein Gesuch abgelehnt, zu Recht. Es hatte keinen Sinn, Verbindungen spielen zu lassen. Er verstand mittlerweile selbst nicht mehr, wie er sich diesen Fauxpas hatte leisten können.
     
    Blanche Pinnock wartete besorgt am Circular Quay, als der Küstendampfer anlegte. Sie war ein Nervenbündel, seit sie Adrians Telegramm erhalten hatte, in dem er ihre Heimkehr ankündigte. Sie hatte den Untergang der Arabella, des anderen Küstendampfers, noch nicht verwunden und dachte jede Sekunde an ihre Kinder. Sie verspürte eine gewisse Erleichterung, als Marcus ihr mitteilte, dass das Schiff die gefährliche Zone passiert habe und sicher aufs offene Meer hinausfahre, doch sie studierte gründlich die Landkarte, verfolgte die Fahrtroute, bis sie hörte, dass man das Schiff bei den Heads gesichtet habe.
    Die Passagiere strömten an Land, und da war Adrian, der erstaunlich gesund aussah, sonnengebräunt, schlanker als zuvor.
    Doch dann entdeckte sie Jessie, die von ihrem Bruder über die Gangway geführt wurde, und erschrak.
    Sie sah furchtbar aus. Blanche stürzte vor und riss sie in die Arme. »Meine Lieben! Ich bin so froh, euch wieder bei mir zu haben. Ich habe euch so vermisst. Adrian, du holst das Gepäck, und ich warte mit Jessie im Wagen…«
    »Mutter«, sagte er knapp und hielt einen Koffer hoch,
    »das hier ist unser Gepäck. Wir haben bei dem Brand alles verloren. Jetzt müssen wir Jessie rasch nach Hause bringen. Sie war die ganze Zeit über seekrank.« »Du armes Kind«, sagte sie und ergriff Jessies Arm.
    »Keine Sorge, nun hast du festen Boden unter den Füßen, es wird dir gleich besser gehen. Jetzt müsst ihr mir alles erzählen, ihr habt sicher Schreckliches durchgestanden. Kit wurde im Kampf gegen diese Schwarzen verwundet…« »Mutter, bitte…« Jessie stolperte und wäre beinahe gefallen, doch sie halfen ihr gemeinsam zum Wagen, und der Kutscher sprang hilfsbereit vom Bock.
    »Ich bringe Jessie sofort nach Hause«, sagte Blanche.
    »Adrian, du holst einen Arzt. Das ist nicht nur die
    Seekrankheit, ihr geht es wirklich schlecht.«
    Mit Hilfe der Hausmädchen brachte Blanche ihre Tochter rasch zu Bett, dann traf schon der Arzt ein. Er begrüßte die Patientin gewohnt herzlich, kam aber bald aus dem Schlafzimmer und bat Blanche zu einem Gespräch unter vier Augen.
     
    »Was ist los mit ihr?«, fragte Blanche atemlos. »Ich hoffe, sie hat sich keine schlimme Tropenkrankheit geholt, sie sieht so blass und geschwächt aus.«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte er.
    »Gott sei Dank. Aber ich musste Sie einfach rufen, gewöhnlich wird sie niemals seekrank.«
    Er zog sie ins Zimmer und schloss die Tür.
    »Die Seekrankheit ist es auch nicht. Ihre Tochter hat eine Fehlgeburt.« »Was?« Blanche hätte fast geschrien. »Das ist doch unmöglich!« »Leider nein, meine Liebe, und sie braucht jetzt unsere Hilfe.« »Sie irren sich!«, schrie sie und wollte zur Tür hinaus. »Das dulde ich nicht. Ich muss selbst mit ihr reden.« »Blanche«, sagte er fest, »das können Sie immer noch, aber wenn Sie nicht wollen, dass es bekannt wird, sollten Sie besser auf mich hören.«
    Sein ernster Ton ließ sie innehalten.
    »Wie meinen Sie das?« »Sie müsste eigentlich ins Krankenhaus, aber es wird weniger Gerede geben, wenn wir uns hier darum kümmern. Holen Sie Handtücher und alte Laken, heißes Wasser und ein Öltuch, falls Sie so etwas haben…« »Wie geht es ihr?«, fragte Adrian, der draußen

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