Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
Verhaftung sein, die eine gute Story abgeben würde, sobald bekannt wurde, dass sich hinter Drew der berüchtigte Räuber Wodrow verbarg. So klang es richtig aufregend. Kirk leckte sich die gesprungenen Lippen und trieb sein Pferd an. Er würde nach Emerald Downs hinausreiten und Drew mit vorgehaltener Waffe zum Mitkommen zwingen. Ferrington konnte nichts dagegen tun. Und falls er vor Zeugen einen Fluchtversuch unternahm, könnte Kirk ihn ohne weiteres erschießen.
    Der Ritt war jedoch strapaziöser als erwartet. Sein Hintern tat höllisch weh. Der Tritt, den Drew ihm versetzt hatte, war ordentlich gewesen, und je länger Kirk im Sattel saß, desto mehr schmerzten seine Knochen. Wieder und wieder verfluchte er Drew und schwor ihm und allen, die zu ihm gehörten, Rache.
     
    Noch ein anderer Mann war in diese Richtung unterwegs, doch er ging querfeldein und betrat nur dann die gewundene Straße, wenn sie sich mit der geraden Linie deckte, auf der er voranschritt. In Moorabis Augen waren Straßen nur für Fahrzeuge gedacht, sie schlängelten sich um große Bäume, steile Hänge und tiefe Rinnen, mit denen das Land übersät war. Er kam gut voran, nachdem er sich Hemd und Hose ausgezogen hatte. Er trug nur einen Pelzgürtel, in dem ein Bumerang steckte. Als er an einen schnell fließenden Bach kam, watete er hindurch und erfreute sich an dem guten Regen, der das Tal überreich beschenkt hatte.
    Er sah sich am Ufer um und entdeckte nulaga, die Jack als »Krabbe« bezeichnete. Das Tier war groß und fett, er konnte einfach nicht widerstehen.
    Bald hatte er ein kleines Feuer entzündet und briet die Krabbe, brach den heißen Panzer auf und sog das köstliche Fleisch heraus. Zufrieden stieg er auf die nächste Anhöhe und sah sich um.
    Noch sah alles grün und gesund aus, doch bald würden sich die großen Bäume gegen die lange Trockenzeit wappnen müssen.
    Als er weiterzog, bemerkte er einen Reiter auf der
    Straße, achtete aber nicht auf ihn. Ihm war nämlich gerade der Gedanke gekommen, dass er die Straße in der Nähe des Eingangs zu der Farm, auf der Jack Drew lebte, überqueren würde. Vielleicht könnte er sich ein bisschen mit Jack hinsetzen und reden.
     
    Kirk sah, wie der Schwarze sein Feuer neben der Straße austrat.
    »Verdammt, die glauben, sie können sich überall hinhocken«, knurrte er. Anscheinend interessierte es sie überhaupt nicht, wem das Land gehörte. Diesem Kerl würde er einen Denkzettel verpassen.
    Als er näher heranritt, stellte er angewidert fest, dass der Mann fast nackt war. Im Grunde könnte er ihn verhaften, selbst wenn er sich jenseits der Stadtgrenze befand, denn viele Weiße benutzten die Straße und wollten gewiss keinen derart obszönen Anblick ertragen. Man stelle sich vor, Damen würden diesem Kerl mit seinem nackten Hintern begegnen; der Gürtel konnte unmöglich als Kleidungsstück durchgehen! Und wenn er sich umdrehte, würden sie glatt in Ohnmacht fallen. Vermutlich entblößten sich die Schwarzen gern vor weißen Frauen.
    »He, du da!«, rief er, und als sich der Schwarze umdrehte, keuchte Rollo: »Du bist das!«
    Er griff nach seinem Gewehr. »Keine Bewegung, Pferdedieb! Dafür wirst du hängen. Du bist verhaftet.«
    Doch der Pferdedieb wollte sich nicht verhaften lassen. Er rannte davon, während Kirk seine Waffe lud und seinem Pferd die Sporen gab.
    Der Schwarze lief querfeldein, um in der Sicherheit des Buschs unterzutauchen, doch Kirk hatte ihn bald eingeholt. Er konnte sogar noch sein Pferd zum Stehen bringen, um besser zu zielen.
    Er feuerte und sah, wie der Bursche die Arme hochriss. Kirk grinste, verglich den Mann im Geiste mit einem kopflosen Huhn, weil er trotz seiner Verletzung weiterlief. Dann geriet er ins Stolpern und fiel hin, kurz bevor er den Busch erreicht hatte.
    Der Inspektor stieg ab und schaute auf die Leiche hinunter. »Hättest schneller rennen sollen«, sagte er gereizt, da er den Körper aus dem Weg schaffen musste. Er überlegte kurz, ob er ihn mit Teebaumblättern bedecken sollte, zerrte ihn dann aber in den Busch und stieß ihn mit dem Stiefel noch weiter hinein.
    Dann wischte er sich die Hände an der Hose ab und ging zurück zu seinem Pferd. Nachdem das erledigt war, würde er sich Jack Drew vorknöpfen.
    »Da kommt jemand!«, rief Tom Lok.
    Kit trat in die Tür des Küchenhauses. »Wer denn?« »Der Polizist, Mr. Kirk, reitet herunter.«
    Kit schoss aus der Tür und rannte den Hügel hinauf.
    »Runter von meinem Besitz!«, brüllte er. »Hauen

Weitere Kostenlose Bücher