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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Hügel noch stark bewaldet, sodass die Familien dort oben ihren Frieden hatten. Er betete, dass sie vernünftig genug waren, um in ihrem Versteck zu bleiben. Vernünftig und friedlich.
    »Warum lassen wir es nicht gut sein?«, fragte er. »Es wird spät. Wir könnten morgen sehen, wie wir zum Gipfel kommen.« »Und du willst ein Buschmann sein«, lachte Ferrington. »Ich habe mir vorgenommen, heute nach oben zu kommen, und bei Gott, das werde ich auch.«
    Die Schwarzen würden wissen, dass sie hier waren, dachte Jack besorgt. Daran bestand kein Zweifel. Und diese Pferde waren nicht sicher dort unten, nicht sicher vor Rache, weil sie in dieses Gebiet eingedrungen waren. Es reichte schon aus, die Fesseln zu lösen und sie laufen zu lassen. Die Schwarzen kapierten einfach nicht, dass die Weißen ihren Sinn für Humor nicht teilten.
    Er dachte daran, Ferrington davor zu warnen, wusste aber, dass dieser sofort Gebrauch von den Schusswaffen machen würde, und unterließ es. Mit einem bisschen Glück würden die einheimischen Schwarzen sie vielleicht gar nicht beachten. »Du trägst das Gewehr«, sagte Ferrington. »Ich kann es nicht hier lassen.«
    »Wieso nicht? Sie lassen die Pferde doch auch hier.«
    »Die wird niemand stehlen.« »Jedenfalls trage ich kein verfluchtes Gewehr. Ich bin kein Fußsoldat. Ich würde mir den Hals brechen, wenn ich mit dem Ding um den Hals hier herumkletterte.« Ferrington gab ihm die Waffe. »Häng es um.« Sie begannen den Aufstieg zum Gipfel, Jack vorn, Ferrington, der erstaunlich gut mithielt, hinter ihm. »Das ist toll«, rief er, als sie sich an einem Felsvorsprung entlangtasteten. »Ich habe mich zu Hause schon im Bergsteigen versucht. Besser gesagt, in Schottland.« »Ah!«, rief Jack hingerissen, als er von dieser Stelle hinunterschaute. Die Nachmittagsglut tauchte die faszinie- rende Landschaft in außergewöhnliche Farben. Er erkannte die Gegend sofort. Der Major trat keuchend hinter ihn, ebenfalls beeindruckt von den drei Gipfeln, die so unvermittelt aus den Baumwipfeln wuchsen. »Na so was«, staunte er. »Was für seltsame Formen! Ich wusste, der Ausblick würde herrlich sein, aber so etwas Eigenartiges hatte ich nicht erwartet. Ich würde sagen, es sind die Kerne erodierter Berge oder Vulkane. Aber ich hatte mit weiten Ebenen gerechnet, nicht mit diesem dichten Wald.« »Dort drüben ist er nicht so dicht wie hier, es sieht nur von oben so aus.« »Kennst du die Gegend?«
    »Ja«, sagte Jack schlicht und dachte, warum nicht? Er hatte nichts zu verbergen. »Das ist Beerwah, wie die Schwarzen sagen. Sie ist die Mutter von Tibrogargan, dem ersten Gipfel, und Coonowrin, dem krummen Gipfel.« »Tatsächlich? Jedenfalls sehen sie sehr friedlich und würdevoll aus.« »Es sind Orientierungspunkte. Man sieht sie aus allen Richtungen. Wir sollten besser wieder runtergehen, bevor es dunkel wird. Die Felsen sind rutschig.« Auch sorgte er sich um die Pferde, ganz anders als der Major. Der war noch aufgeregt angesichts des Panoramas, das sich ihm bot, der Gipfel, die sich hoch über das Land erhoben. »Weißt du, ich glaube, das sind die Glasshouse Mountains, ich habe darüber gelesen. Man kann sie vom Meer aus sehen – Captain Cook hat ihnen den Namen gegeben.«
    Jack wusste zwar nicht, wer Captain Cook war, doch überraschte es ihn, dass man die Felsbrüder vom Ozean aus sehen konnte. »Von da draußen? Himmel, das habe ich nicht gewusst. Und ich dachte, die Schwarzen wüssten alles.« Einen Moment lang waren die Männer vereint in einer Art Kameradschaft, einer gemeinsamen Würdigung dieses Phänomens, aber dann kam der Major wieder mit seiner Idee. »Sie müssen doch ahnen, wo man Gold finden kann. Ich nehme an, du weißt nur zu gut, wo es versteckt liegt. Die Geschichte, dass du es nicht noch einmal versuchen willst, akzeptiere ich nicht. Ich habe den Eindruck, du willst meine Station nur als Erholungslager benutzen, bis du wieder dorthin verschwinden kannst.« Jack verzog das Gesicht. »Jetzt mal langsam. Die Schwarzen haben Gold gesehen; vermutlich auch jede Menge Diamanten und Rubine, aber Sie können drauf wetten, dass die ihnen gar nichts bedeuten. Ich habe jahrelang nachgebohrt, sie sollten die Augen offen halten, bis mir jemand endlich das brachte, was ich suchte, und nicht die wertlosen Steine, die sie gesammelt hatten, um mir eine Freude zu machen. Und wenn Sie glauben, dass ich Ihre Station zur Erholung benutze, stimmt das auch. Ich kann jederzeit verschwinden, falls Sie

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