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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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mir keinen Job anbieten.«
    Der Major rührte sich nicht von der Stelle; anscheinend konnte er sich nicht von diesem sicheren Aussichtspunkt losreißen, bis seine Fragen beantwortet waren.
    »Gibt es dort draußen wilde Schwarze?« »Ja. Ein paar? Viele? Keine Ahnung.« »Könnten wir durch das Gebiet reiten, ohne dass uns etwas geschieht?« »Wahrscheinlich schon, aber von ihren Kriegen würde ich mich fern halten.« Als Jack zusah, wie der Horizont in Farben getaucht wurde, erinnerte er sich plötzlich an das wunderbare Gefühl, als er von dem überfüllten Transportschiff nach Sydney hinübergeschaut hatte. Das Gefühl von Frieden und Weite. Und Freiheit. Er hatte gespürt, dass Freiheit möglich war, obwohl er in seiner Dummheit geglaubt hatte, hinter den Bergen läge China. Die Berge, so erfuhr er später, wurden Blue Mountains genannt. In diesen wenigen Sekunden sehnte er sich danach, in den Busch zurückzukehren, das Gefühl der Freiheit zu spüren, doch er wusste, dass jede Form der Zivilisation, für die er sich entschied, Regeln, eiserne Regeln, besaß. Die Freiheit war nirgendwo vollkommen.
    Er folgte Ferrington bergab und gestand sich ein, dass der Busch ihm jahrelanges Nachdenken ermöglicht hatte. Er war nicht mehr derselbe Jack Drew, der weggelaufen war, der nur daran dachte, das schnelle Geld zu machen und sich zu amüsieren. Er schämte sich ein wenig für den Burschen. Er hatte seiner Aborigine-Familie und seinen Freunden niemals erzählt, dass er ein Dieb und Räuber gewesen war. Sie wären entsetzt gewesen. Er begriff jetzt, was ihn beschäftigt hatte, seitdem man ihn über das Wasser hergebracht und erneut auf fremdem Boden ausgesetzt hatte. Diesmal musste er es richtig angehen.
    Als sie sich eine Stunde später der Lichtung näherten, spürte er, dass die Schwarzen in der Nähe waren, konnte aber die Pferde von weitem riechen und seufzte erleichtert. Als sie zu den Tieren kamen, ergab sich jedoch ein anderes Problem. Die Satteltaschen waren weg. Sie hatten nichts zu essen. »Verdammter Mist!«, sagte er und sah sich um. »Verdammter Mist!« »Was?«, brüllte Ferrington. »Was soll das heißen, weg?
    Wer hat sie genommen? Bei Gott, ich prügle die Schweinehunde windelweich! Es müssen Schwarze gewesen sein. Hier oben leben keine Weißen. Außer es sind Landstreicher, die herumschnüffeln. Verdammt! Du machst Feuer, ich gebe den Pferden zu trinken.«
    »Wozu ein Feuer?«, wollte Jack wissen. »Wollen Sie etwa heißes Wasser trinken?« Er konnte den Boss den ganzen Weg bis zu einem kleinen Bachlauf fluchen hören und beschloss, ihm zu folgen und seinen Magen wenigstens mit Wasser zu füllen. Der vorübergehende Hunger störte ihn nicht; er hatte auf der Farm eine ganze Zeit lang gut gegessen. Sein Magen konnte sich nicht beschweren. »Nicht mal Tee!«, rief Ferrington und schleuderte den Feldkessel wütend über den Bach. Als er sich beruhigt hatte, schlug Jack vor, weiter ins Tal abzusteigen. »Hier gibt es nichts zu essen. Wir könnten etwas auf einer Farm bekommen.« »Wie sollen wir die Pferde in der Dunkelheit diese gefährlichen Hänge hinunterführen? Sei doch mal vernünftig! Und du solltest wissen, dass ich nicht um Essen bettele.« »Wie Sie meinen.« Die Schwarzen hatten auch nicht gebettelt, sondern zugegriffen. »Wir sollten die Diebe suchen«, sagte der Major und schwenkte seinen Revolver, als lauerte der Schurke noch im Gebüsch. »Das können Sie machen. Aber wollen Sie jemanden wegen eines Brotlaibs erschießen?« »Eigentlich sollte ich das tun. Gib mir das Gewehr. Ich halte Wache.« »Keine Sorge, ich höre, wenn sich jemand nähert.« »Wirklich? Na schön. Dann kann ich mir ein bisschen Schlaf gönnen.«
    Am Morgen stiegen sie hinunter und ritten zurück durchs Vorgebirge, als sie fünf Reitern unter Führung von Rollo Kirk begegneten. »Was machen Sie denn hier draußen?«, fragte Ferrington. »Wir suchen nach einem Flüchtling. Der Kerl ist gestern aus einem Arbeitstrupp geflohen. Haben Sie Fremde in der Gegend gesehen?«
    »Nein«, entgegnete Kit aufgeregt. »Aber ich glaube, Ihr Mann befindet sich in diesen Hügeln. Jemand hat uns gestern Abend den ganzen Proviant gestohlen, hat uns nicht mal genug für eine Tasse Tee zurückgelassen, und ich bin kurz vor dem Verhungern, das können Sie mir glauben.« »Erst gestern Abend?« Rollo rief zu seinen Männern hinüber: »Wir haben ihn, Jungs! Reitet bergauf, verteilt euch. Gute Arbeit, Ferrington! Was führt Sie eigentlich

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