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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Sie sind doch nützlich.« Am Ende der Theke entdeckte er Reece Maykin, Roxys Vater, und drängte sich zu ihm durch. »Guten Tag, Reece. Warum machen alle so ein Aufhebens wegen des Schiffs?« »Weil wir sie nicht hier haben wollen. Wir wollen kein Gesindel aus Englands Gefängnissen mehr. Gouverneur La Trobe hat dem Kapitän verboten, sie in Melbourne von Bord gehen zu lassen. Er schickte sie weiter nach Sydney, aber FitzRoy wollte sie auch nicht haben. Er befahl, sie nach Brisbane zu bringen. Doch die sollen bloß nicht
     
    glauben, sie könnten sie bei uns abladen. Wir weigern uns, weitere Sträflinge aufzunehmen.« »Aber es könnten gute Arbeitskräfte sein, Reece.« »Für Sie vielleicht, Sir, aber nicht für uns. Wir lassen uns nicht herab, Sklaven…« »Aber auf den Besitzungen zu arbeiten ist gewiss besser als das Gefängnis, oder?«
    »Nicht wenn man die Leute so behandelt, wie Sie es tun, Ferrington!«
    Kit keuchte angesichts dieser Grobheit. Maykin wandte sich von ihm ab. Nun bemerkte Kit auch die feindseligen Blicke anderer Gäste. Er hätte gern von Maykin eine Entschuldigung gefordert, schien sich aber in einer heiklen Lage zu befinden. Nur wenige Leute kamen nach Emerald Downs und gewiss nicht die richtigen, Leute wie Maykin und seinesgleichen, die großen Viehzüchter. Andererseits lebten sie ohnehin auf weit verstreuten Stationen, und sein Haus war noch nicht bereit für gesellschaftliche Anlässe. Wenn er erst verheiratet war, konnte seine Ehefrau sich um diese Dinge kümmern und den Einfluss ihrer Familie nutzen, um seine Position zu verbessern.
    Kit verließ die Kneipe und schlenderte die George Street hinauf, um bei Jimmy Grimes, dem Superintendenten der Polizei, vorzusprechen. Die Order von Sir Charles FitzRoy trug er in der Tasche.
    Die Polizeiwache war in einem Haus mit Schieferdach und vier Zimmern untergebracht. Sie hatte einen Blick auf den Botanischen Garten geworfen, der zum viel bestaunten Wunder der Stadt geworden war, so schön entwickelten sich die einheimischen Bäume, und die Früchte gediehen bereits im Überfluss. Die erfreuten Bürger bezeichneten ihn als Rose unter Dornen, denn auf die berühmt-berüchtigte Sträflingssiedlung von Moreton Bay waren sie weit weniger stolz.
    Kit entdeckte einen Pavillon, der neben dem Tor errichtet worden war, und beschloss, mit Roxy einen ruhigen Spaziergang dorthin zu unternehmen, weit weg von den Blicken ihrer Eltern.
    Grimes erwartete ihn offensichtlich bereits. Er war ein harter, schlanker Mann mit den durchdringenden Augen des Bushies, ein Mann, der lange Zeit im Sattel verbracht hatte und sich nicht auf Diskussionen mit einem Gentleman-Farmer einlassen würde. Er erhob sich.
    »Mr. Ferrington?«, fragte er mit kaltem Blick. »Major, Sir.« »Ah, aber wie ich höre, ist Ihnen die Rolle des Offiziers gar nicht so recht.« »Das könnte man so sagen, Sir. Ich werde meine Pflicht tun, aber ich habe die Verantwortung für meine Farm und möchte mich erkundigen, ob Sie einen anderen Offizier vorschlagen können. Ich würde Sir Charles den Namen nennen, damit er ihn eventuell in Betracht ziehen kann.«
    Grimes sank in seinen Sessel, bot Kit einen Platz an und zündete seine Pfeife an.
    »Das Problem ist«, sagte er schließlich, »dass wir keine andere Möglichkeit sehen. Captain Forrester wäre eingesprungen. Er hat eine Station in den Downs, gleich neben den Maykins, aber er hat sich bei einem Sturz vom Pferd das Bein gebrochen. Dann hatten wir noch einen Major, angeblich von den Guards, doch wir halten ihn für einen Betrüger. Ist mit den Ersparnissen der Witwe Morpeth durchgebrannt. Wie Sie sehen…«
    »Verstehe.« »Und morgen kommen berittene Polizisten mit der Argyle hier an. Sie werden sich umgehend in die Kaserne begeben und dort Ihre Befehle erwarten. Wir sind nicht auf Truppen eingestellt, da wir zurzeit nur ein Dutzend Soldaten und Leutnant Clancy hier haben. Ein anständiger Kerl, aber er hat wenig Erfahrung im Busch.« »Ehrlich gesagt, habe ich die auch nicht, Superintendent. Und da ich die Gegend nicht kenne, könnte es sehr schwierig werden.« »Keine Sorge, deshalb hat man Ihnen ja einen Trupp eingeborener Polizisten zugeteilt.« »Und deshalb soll ich ruhiger schlafen? Ich bin nicht ganz so dumm, ich kenne diese Halunken. Mit denen möchte ich nichts zu tun haben, Sir, Schluss, aus. Wenn nötig, werde ich umgehend eine Beschwerde bei Sir Charles einreichen.«
    Grimes seufzte. »Hören Sie… die Schwarzen da draußen haben

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