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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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er würde morgen in die Stadt reiten und Drew mitnehmen.
    Er könnte die notwendige Ausrüstung für die Goldsuche besorgen, denn diese Chance konnte Kit sich einfach nicht entgehen lassen. Er würde nie wieder einen so fähigen Partner finden. Er kannte die Schwarzen, das Land; nach dem zu urteilen, was er am Morgen mit Laddie angestellt hatte, konnte er auch im Kampf Mann gegen Mann bestehen. Er wirkte wie ein Straßenkämpfer, nicht in Hochform, aber effektiv.
    Und vor allem wusste der Halunke, wo Gold zu finden war. Dessen war Kit sicher. Und die Geschichte, er sei Lehrer gewesen, bevor er nach Neusüdwales kam… Kit musste lachen. Wie dreist von ihm! Doch er hatte Rollo überzeugt, der selbst kaum Bildung besaß und sich daher kein Urteil erlauben konnte. Diese Runde ging an Drew. Zwar hatte er sich einen neuen Feind geschaffen, doch das war sein Problem.
     
    An diesem Abend lud er Drew auf die Veranda ein und bot ihm einen Whisky an.
    »Gewöhnlich ziehe ich Bier an heißen Abenden vor, aber es ist mir ausgegangen«, sagte er. »Whisky tut es auch. Worum geht es?« »Auf die Förmlichkeit können wir verzichten. Setz dich.«
    Kit schenkte zwei doppelte Whisky ein, um Jack milde zu stimmen, doch der nahm nur einen Schluck und griff dann nach der Wasserkaraffe.
    »Ich muss ihn verdünnen. Bisschen stark für meinen Geschmack, wenn ich das sagen darf, auch wenn es sicher ein guter Tropfen ist. Hätte nicht gedacht, dass ich guten Whisky jemals verwässern würde, aber so ist das mit der Abstinenz. Was haben Sie auf dem Herzen?«
    »Morgen. Ich muss morgen in die Stadt und dachte, du würdest mich vielleicht begleiten wollen. Seit wann hast du keine Stadt mehr gesehen?«
    Drew grinste, wobei seine Zähne im dunklen Gesicht noch weißer schimmerten. »Keine Ahnung. Ist Jahre her. Vielleicht weiß ich gar nicht mehr, wie man sich da
     
    verhält.« »Für den Anfang brauchst du sicher etwas Geld. Hier sind zwei Shilling.« »Was ist das? Ein Almosen? Dann können Sie es behalten. Ist es Lohn, reicht er nicht aus.« »Wie viel wäre denn ausreichend?«
    »Ich möchte dieselbe Bezahlung wie Ihre Arbeiter.«
    Kit war erfreut und überrascht. »Hm, gut, morgen bekommst du deinen Lohn für zwei Wochen. Aber ich muss jetzt Pläne machen, es gibt noch viel zu tun.«
    »Zum Beispiel?« »Das ist privat. Ich habe beschlossen, bald auf Goldsuche zu gehen. Sobald ich von gewissen Verpflichtungen entbunden bin. Dann sollst du mich auf der Expedition begleiten.« »Als Ihr Partner?« »Partner? Ja, das kann man so sagen. Aber ich brauche eine definitive Antwort von dir. Bist du dabei oder nicht?«
    Drew trank den Whisky mit einem leichten Schauder und schaute ins Glas. »Ich habe Ihnen gesagt, ich weiß nicht, wo das Gold liegt.« »Aber du hattest es schon in Händen. Ich will jetzt die Wahrheit hören.« »Das ist die Wahrheit, bei Gott. Ich hatte einen ganzen Haufen, eingenäht in einen Geldgürtel. Und der ist weg, Schluss, aus. Ich weiß nicht besser als Sie, wo man Gold finden kann, und auch das ist die Wahrheit.« »Wie das Wort schon sagt, man sucht ja nach Gold. Wenn die Leute wüssten, wo es ist, würden sie geradewegs hinrennen. Ich möchte versuchen, Gold zu finden, das ist doch nicht zu viel verlangt. Du scheinst den Mut verloren zu haben, aber der eine Versuch… den bist du dir doch schuldig, dazu mit der besten Ausrüstung, die es gibt.« Er wartete ab und fügte hinzu: »Außer natürlich, du hast andere Pläne.« »Nein«, meinte Drew nachdenklich, »nicht direkt. Wann wollen Sie denn aufbrechen? Sofort?«
    »Leider nicht. Wie gesagt, ich habe gewisse Verpflichtungen, die mich binden. Morgen weiß ich vielleicht schon mehr darüber. Aber ich kann auf dich zählen?« Drew zuckte mit den Achseln. »Na gut.«
    »Das klingt nicht gerade begeistert.« »Das wären Sie auch nicht, wenn Sie wüssten, wie es da draußen aussieht.« »Das kannst du mir morgen auf dem Weg in die Stadt erzählen. Und denk an deine Stiefel.«
     
    Brisbane! Es war anders als alle Städte oder Dörfer, die Jack je gesehen hatte. Nur eine Reihe von Schuppen und Läden, dazwischen Holzhäuser mit spitzen Dächern. Es erinnerte ihn an eine Farm, durch die ein breiter, ungepflasterter Fahrweg verlief. Der breite Fluss umfing die Siedlung, als wollte er sie ausspionieren, und wirkte irgendwie misstrauisch. Das wäre ich auch, dachte Jack. Der ganze Frieden ist dahin, weil diese Leute mit ihren Tieren und ihrem Gestank alles zerstören. Er

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