Im Feuer der Smaragde
es dort draußen keine Straßen gibt, Major?« »Es geht um das Terrain, Leutnant. Flüsse, Berge, die so präzise wie möglich auf den Karten verzeichnet sind. Beispielsweise die Glasshouse Mountains. Ich habe sie gesehen, sie bilden einen spektakulären Orientierungspunkt.«
Er war froh, dass er mit diesem Wissen glänzen konnte.
»Wir könnten sie sogar als Ausguck benutzen«, sagte er, was er später noch bereuen sollte, denn es brauchte schon erfahrene Bergsteiger, um die steilen Hänge zu überwinden.
Clancy war der Meinung, es würde nur einige Wochen dauern, bis sie gute Pferde und fertig ausgerüstete Truppen zur Verfügung hätten. »Dann wird Inspektor Kirk unseren Einsatzplan aufstellen. Seine Männer kampieren auf unserer Koppel.« »Ich erteile hier die Befehle, nicht Inspektor Kirk. Es geht um eine Militärpatrouille, keine Polizeiaktion. Wo sie
kampieren und was sie tun, geht uns nichts an.« »Ja, Sir. Möchten Sie eine Tasse Tee in der Messe trinken? Oder etwas Stärkeres? Es war ein heißer Tag.«
»Nein danke, Leutnant. Ich habe noch ausgesprochen viel zu tun, da mir diese Verpflichtung sehr kurzfristig übertragen wurde. Aber ich komme morgen, um die neu eingetroffenen Truppen, ihre Ausrüstung und ihre Pferde zu inspizieren. Sie übernehmen die Leitung beim Ausladen, und ich komme dann dazu.« »Ja, Sir.«
Als der Major gegangen war, machte Clancy sich auf den Weg in die Messe, um ein wenig zu feiern. Also verstanden Ferrington und Kirk sich nicht. Er war die ständige Einmischung dieses schmierigen Inspektors ohnehin leid, der sich als großer Herr gebärdete und eine Expedition in die Sahara zu planen schien.
Wozu brauchten sie überhaupt die Polizei? Die Soldaten der Königin waren nicht auf die Hilfe von Zivilisten angewiesen, um ein paar Schwarze, die praktisch keine Schusswaffen besaßen, zu verjagen. Wie weit war es mit der Welt gekommen. Kein Wunder, dass der Major nichts von der Idee hielt. Kein übler Kerl, dachte Clancy, wirklich nicht übel.
Der Dienst habende Steward steckte den Kopf zur Tür herein. Clancy rief: »Nicht weglaufen, ich hätte gern einen Whiskey. Irischen Whiskey, aus dieser Flasche. Na los, Junge!« Roxy war zum Flirten aufgelegt, als sie am nächsten Morgen durch den Park spazierte, und sie interessierte sich ganz und gar nicht für das schlechte Benehmen ihres Vaters, von dem Kit zu berichten wusste.
»Warum machst du so ein Theater? Er ist doch zu allen grob. Weshalb, glaubst du, reist meine Mutter so oft nach Melbourne und Sydney und so weiter?«
»Aber er hat mich bezichtigt, ein Sklavenhändler zu sein.« »Ach, Liebling, sei nicht so melodramatisch. Was heißt denn hier Sklavenhändler?« »Da ich Sträflinge beschäftige, behauptet er, sie seien Sklaven.« »Ja, das habe ich auch schon gehört. Die Leute sagen, Sträflinge seien billige Arbeitskräfte, die schlecht ernährt und misshandelt werden. Stimmt es, dass du sie auspeitschen lässt, wenn sie nicht parieren?« »Natürlich nicht«, log er und geriet ins Schwitzen. Kirk hatte gesagt, es sei legal und üblich. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass sich die Einheimischen dafür interessierten, geschweige denn, dass sie es missbilligten.
»Na bitte! Ich wusste, es ist alles übertrieben. Jetzt ist mir aber ganz schön warm geworden. Komm, wir setzen uns, da drüben ist ein nettes Fleckchen.«
Sie führte ihn zu einer abgeschiedenen Parkbank, die im Schatten der Palmen stand, und er setzte sich neben sie, wobei ihm klar war, dass einer Frau wie ihr der Spaziergang eigentlich nichts ausgemacht haben dürfte. Beim Sportfest zu Weihnachten hatte sie den Lauf der Frauen gewonnen, dazu mehrere Pokale beim Reiten… aber sie hatte noch andere körperliche Vorzüge… er wandte sich zu ihr, um sie zu küssen und diese Attraktionen zu erforschen.
Danach schlenderten sie am Fluss entlang, und Roxy
schmollte schon wieder. »Du hast mich gar nicht wegen heute Abend gefragt.« »Du hast gesagt, du würdest mit deiner Familie essen, außerdem trifft ein Gast von mir mit der Argyle ein.« »Meine Mutter kommt heute zurück, daher die Dinnerparty, aber danach…«, flüsterte sie. »Bist du im selben Zimmer wie letztes Mal?«
»Ja.« »Nun?« Kit lachte, legte ihr den Arm um die Taille und schwang sie herum. Sie war wirklich wunderbar, immer so geradeheraus und fröhlich… und im Augenblick konnte er jede Aufheiterung gebrauchen.
»Wollt Ihr mir zur Hexenstunde lächeln, Lady?«, fragte er mit
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