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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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»Auf mich trifft das gewiss nicht zu«, rief Maykin, und Jack wandte sich an ihn. »Natürlich nicht. Ich vermute, die Ganoven aus Ihrer Familie sitzen noch in England.«
    Die Menge amüsierte sich, und Hände gingen in die
    Höhe, um die Reinheit des Stammbaums zu bekunden.
    »Nimm deine Hand runter, Tilly Duckworth«, knurrte der Leutnant. »Du hast selbst eine Nummer getragen, und dein alter Herr auch. Paterson, du bist wirklich dreist, dein Daddy war einer der ersten Insassen vom Goulburn-Gefängnis, damit hat er gern geprahlt. Jetzt los, bevor ich die Truppen rufe. Und kommen Sie mir nicht dumm, Maykin, mein Freund Grimes da oben mag zwar nicht viele Polizisten haben, aber ich habe umso mehr Männer und erwarte heute Morgen sogar Nachschub.« »Weg mit euch!«, rief Superintendent Grimes von oben. Die Leute zerstreuten sich zögernd.
    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, fuhr
    Ferrington Jack an und stieß ihn beiseite.
    »Wieso? Was ist denn los?« »Welches Recht hattest du, dich in die Angelegenheiten unserer Stadt einzumischen? Du hättest verhaftet werden können! Und…« Er verstummte verblüfft. »Woher hast du diese Kleidung?« »Aus dem Laden in der Charlotte Street. Ich habe sie billig bekommen. Was halten Sie von der Reithose? Sieht ein bisschen aus wie Ihre, was?« »Nein!« Der Major stürmte davon, einem anderen Schiff entgegen, das gerade flussaufwärts stampfte.
    »Wollen Sie einen Job, Mister?« Der Polizeichef kam auf Jack zu. »Welchen denn?« »Uns helfen, die Gefangenen vom Schiff zu holen. Sie haben mutig gehandelt, als Sie Leutnant Clancy zur Seite traten. Ich dachte, Sie möchten uns vielleicht helfen. Die armen Leute können vermutlich kaum noch laufen, nachdem sie so lange dort unten eingezwängt waren. Es sind viele, beinahe zweihundert…« »Nein!«, entgegnete Jack zornig. »Holen Sie doch Ihre schwarzen Polizisten zu Hilfe.«
    Grimes trat zurück, um den Fremden vorbeizulassen, überrascht über dessen wütende Reaktion. Warum eigentlich nicht die eingeborene Polizei?, dachte er bei sich. Es wäre sicher nicht falsch, sie zur Abwechslung einmal arbeiten zu lassen. Gar keine üble Idee. Sie könnten auch die Gefangenenquartiere reinigen, das brächte sie auf Trab.
     
    Jack marschierte davon, doch plötzlich geriet er ins Stolpern, rutschte am Flussufer hinunter, stürzte, erbrach sich, würgte, klammerte sich an einen Baum. Er hatte diesen Elenden nicht helfen können, weil er ihren Anblick nicht ertragen hätte. Er hatte lange gebraucht, um die Schrecken seiner eigenen Reise zu vergessen, und nur die guten Dinge in Erinnerung behalten, darunter den Streit mit dem Kapitän der Emma Jane, von dem er sich nicht hatte einschüchtern lassen, und die wenigen Freunde, die er an Bord gewonnen hatte. Scarpy und die Iren.
    »Ich werde allmählich weich«, stöhnte er und richtete sich auf. »Was gehen mich diese Leute eigentlich an? Sie sollten ihre Chance ergreifen, wie ich es getan habe.«
    Ein hoch gewachsener Mann hatte ihn von einem
    Mangroven-Dickicht aus beobachtet und wirkte belustigt.
    »Dieser Jack Drew wehrt sich gegen das Mitleid. Er ist gern der harte Mann, der nicht nachgibt. Jetzt hat ihn das Leben verwirrt.« Er seufzte. »Mich verwirrt es mitunter auch.«
    Ilkepala glitt in den Schatten und eilte zum Lager der Männer mit den Krokodilaugen, die ihre Traumzeit verloren hatten.
     
    8. KAPITEL
     
    Der Erste, der von Bord der Argyle stürmte und dabei Inspektor Tomkins anrempelte, der sich über diese Unhöflichkeit entrüstete, war Hector Wodrow.
    Da er seinen reichen Bruder in Sydney nicht hatte finden können, war er dem Rat der Dame gefolgt, der die Pension gehörte, in der er untergekommen war, und suchte nun weiter draußen im Land.
    »Die vor zehn Jahren hergekommen sind, wie Sie sagen, sind nach Norden gegangen, wenn sie schlau waren…«
    »O ja, unser Jack ist ein kluger Kopf.« »Dann müsste er da oben stecken. Die haben sich viel Land in die Tasche gesteckt, sind einfach hingegangen und haben es für sich beansprucht… man nennt sie Squatter, weil sie sich so breit gemacht haben, Mr. Wodrow. Haben jahrelang keinen Penny dafür bezahlt und dann der Regierung ein Almosen gegeben. Die haben ihr Glück gemacht. Wollen Sie eine Tasse Tee?« »Ich hätte nichts dagegen, Mrs. Slade.« »Gut. Setzen Sie sich an die Tür, ich stelle den Kessel auf den Herd. Normalerweise tue ich so etwas nicht. Gibt man den Mietern den kleinen Finger, wollen sie gleich die

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