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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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wilden Bullen reiten…« »Jessie auch«, meinte Adrian stolz. »Kit, Honey Lou wäre genau richtig für sie.« »Keine Sorge«, warf Jessie ein. »Ich kann mit diesem Mädchen umgehen.« Sie schleppte einen Sattel herbei. »Adrian, sattle sie bitte für mich.«
    Während Jessie über die Koppel ritt, marschierte Kit wütend zur Bank of New South Wales, wo er ein unangenehmes Gespräch mit dem Direktor führte. Doch es gelang ihm, sein Darlehen zu erhöhen, und er zwang sich zu einem Lächeln, als er im Stall achtzig Pfund bezahlte, zwanzig für Adrians Pferd und sechzig für das Vollblut, das Jessie verlangt hatte, ohne auch nur nach dem Preis zu fragen. Reiche Leute!, dachte er verächtlich. Darüber denken sie gar nicht erst nach. Aber sie wird hier noch lernen, sparsam zu leben.
    Jessies Ankunft hatte ihn derart verwirrt, dass Kit beinahe die Truppen vergessen hatte, die er am Schiff in Empfang nehmen sollte. Dann jedoch entdeckte er den Leutnant, der sie am Ende des Kais in Reih und Glied aufstellte, und sprach am Nachmittag bei Clancy vor. Da alles in Ordnung war, ließ er ihn mit den Leuten allein.
     
    In dieser Nacht ging er nicht zum vereinbarten Stelldichein mit Roxy. Er lächelte bei sich, als er seine Zimmertür aufschloss.
    »Meine zukünftige Frau hat mich zur Räson gebracht!« Zweifellos würde Roxy toben; feurig war sie ohnehin,
    und der Zwischenfall mit dem Pferd würde sie auch nicht gerade beschwichtigen, doch sie würde schon darüber hinwegkommen.
    Am nächsten Morgen stand er früh auf und war erfreut, dass Jack Drew auf der Treppe vor seinem Hotel auf ihn wartete. Irgendwie hatte er geahnt, dass er den Mann dort finden würde.
    »Wir brechen so bald wie möglich auf. Meine Verlobte Miss Pinnock und ihr Bruder sind gestern mit der Argyle eingetroffen. Sie kommen mit uns nach Emerald Downs.«
    Dann eilte er zum Britannia Hotel, wo ab fünf Uhr morgens Frühstück serviert wurde, und entdeckte Jessie und Adrian im Speisesaal. Sie machten sich gerade über Teller mit Steak und Eiern her, dazu gab es Tee und geröstetes Brot, und alle freuten sich auf den Ritt, denn das Wetter versprach einen vollkommenen Tag.
    »Du holst zusammen mit Jessie die Pferde«, sagte Kit zu
     
    Adrian, »und dann treffen wir uns vor meinem Hotel. Ich muss noch einige Dinge erledigen und meinen Gehilfen finden.« »Welchen Gehilfen?«, fragte Jessie.
    »Ach, nur ein Bushie. Heißt Jack Drew. Ganz praktisch für mich, dass er sich hier auskennt. Er reitet mit uns. Er lebt auch auf Emerald Downs.«
    Jessie war so aufgeregt, dass sie kaum an sich halten konnte. Kit war nicht wütend gewesen, wie Adrian prophezeit hatte, sondern verhielt sich sehr nett und nahm ihre Anwesenheit als selbstverständlich hin. Und er sah wunderbar aus, sonnengebräunt und gesund; offensichtlich tat ihm die Landluft gut, nachdem er in Sydney nur im Büro gesessen hatte. Und da war so ein Funkeln in seinen Augen. Er wirkte so glücklich und entspannt, dass seine Gegenwart sie beinahe schwindlig machte. Sie war ja so verliebt.
    Als sie den Speisesaal verließen, nahm sie seinen Arm, und Kit zog sie an sich und küsste sie flüchtig auf die Lippen.
    »Ich bin froh, dass du hier bist, Liebes«, sagte er, und
    Jessie bekam weiche Knie.
     
    Sie sattelten gerade die Stute, als ein großes Mädchen mit wildem, rotem Haar in den Hof ritt. Sie trug ein teures, maßgeschneidertes schwarzes Reitkostüm mit einer weißen Seidenbluse, wie Blanche es für Jessie bevorzugt hätte, doch ihre Tochter trug lieber Bluse, Pullover und ihre Lieblingsreithose. Bequemlichkeit geht vor Eitelkeit, dachte Jessie ein wenig selbstgerecht, fuhr aber zusammen, als das Mädchen den Stallburschen anherrschte:
    »Was hat das Pferd hier draußen zu suchen? Wer hat dir erlaubt, sie von jemand anderem reiten zu lassen, Leo?«
     
    »Diese Dame hat die Erlaubnis«, antwortete er. »Sie hat das Pferd gekauft, besser gesagt, ihr Verlobter.«
    »Ihr könnt Honey Lou nicht verkaufen. Ich wollte sie haben. Ich habe gesagt, ich würde sie kaufen.«
    »Sie haben nur gesagt, Sie wollten darüber nachdenken.« »Ja, aber nur, weil ihr zu viel dafür verlangt habt. Du wusstest doch, dass ich sie nehme, nur fand ich sechzig Pfund ein wenig übertrieben. Jetzt gib dieser Person ihr Geld zurück, damit ist die Sache erledigt. Honey Lou gehört mir, ich habe die sechzig Pfund dabei.« »Das geht nicht, Miss Roxy, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Stute ist verkauft. Sie gehört dieser Dame.«

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