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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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an die Farm grenzte. Dort lehnte er sich gegen einen Baum, glaubte zu ersticken, konnte kaum Luft holen.
    Als sich die Panik gelegt hatte, dachte er wieder an die blutigen Ohren. Was zum Teufel war geschehen? Wer hatte das getan? Er musste sich zwingen, an den Unsinn zu denken, den er den Polizisten zugerufen hatte, an die Drohung, ihre Ohren an Bäume zu nageln. Es war reiner Bluff gewesen, um ihnen Angst einzujagen.
    Was also war geschehen? Einem Soldaten waren tatsächlich die Ohren abgeschnitten worden! Und an einen Baum genagelt? Er wagte nicht, danach zu fragen.
    Wer war es gewesen? Und wer hatte ihn aus seinem
    Versteck geholt?
     
    »Wer denn sonst?«, fragte Kirk und trank den Whisky, den Adrian ihm reichte. »Es konnte nur Drew sein.« »Er war es aber nicht«, sagte Kit. »Ihre Männer haben ihn gejagt und auf ihn geschossen, da blieb ihm für so etwas gar keine Zeit. Er hätte einen Angreifer eher mit dem Messer verletzt und wäre geflohen. Ich glaube, Ihre Männer sind irgendwelchen Stammesleuten in die Arme gelaufen, die die Situation einfach ausgenutzt haben. Sie haben sich Jojo geschnappt und es ihm gezeigt.«
    »Und wie erklären Sie die Tatsache, dass Drew meinen Männern zuvor gedroht hatte? Sie sagten, er habe gedroht, die wilden Schwarzen würden ihnen die Ohren abschneiden und an Bäume nageln.« »Keine Ahnung«, meinte Kit müde. »Vermutlich ist es eine gängige Drohung und Strafe unter den Schwarzen des Nordens.
    Jack wird das gewusst haben.« »Dieser Mischling ist mehr schwarz als weiß«, entgegnete Kirk bitter. »Ich schätze, er ist verschwunden. Er steht auf deren Seite. Passen Sie bloß auf.« »Genau wie Sie. Ich wüsste immer noch gern, warum Sie ihm die Bewaffneten hinterhergeschickt haben.« Kirk schmollte. »Habe ich nicht. Er hat ihnen gedroht, das mögen sie nicht. Ist doch nicht meine Schuld, wenn ein paar von ihnen den Burschen erledigen wollten.« »Sie tragen die Verantwortung, Sir«, warf Adrian ein. »Das ist ja erschreckend. Und Sie wollen hier das
    Kommando führen?« Kit hob beschwichtigend die Hand. »Ich möchte behaupten, dass Ihre Jungs mehr bekommen haben, als sie eigentlich wollten. Wenn Sie nach Brisbane zurückkehren wollen, sollten Sie sich auf den Weg machen.« »Ich habe meine Meinung geändert. Wir reiten weiter Richtung Norden. Keine Sorge, Major, wir machen die Gegend sicher, damit Ihnen nichts passiert, wenn Sie nachkommen.«
     
    9. KAPITEL
     
    Der Brief, den Mrs. Pinnock von Adrian und Jessie erhielt, erzürnte sie über die Maßen. Schlimm genug, dass Jessie einfach nach Brisbane gefahren war. Was nur dachte Adrian sich, dieses Verhalten seiner Schwester zu dulden? Zumindest hätte er sich mit ihr in Brisbane eine anständige Unterkunft suchen müssen, bis die Argyle nach Sydney zurückfuhr, um sie dann nach Hause zu begleiten. Das zeigte nur, wie unzuverlässig ihr Sohn war.
    Die Familie war doch wohl wichtiger als Kit Ferringtons
    Probleme. Und als wenn das nicht genug wäre, lebten ihre Kinder nun auch noch draußen in der Wildnis. In seinem Haus! Hatte Jessie denn den Verstand verloren? Es war einfach skandalös, dass sie mit ihrem Verlobten unter einem Dach wohnte.
    Und dann die Hochzeit! Ein weiterer Schlag! Blanche klingelte nach dem Hausmädchen. »Einen guten, starken Tee«, sagte sie.
    Jessie hatte ihr mitgeteilt, die Hochzeit werde im Haus dieses Wüstlings stattfinden. Denn genau das war Ferrington. Wie sonst sollte man einen Mann nennen, der, ob verlobt oder nicht, ein allein stehendes Mädchen in seinem Haus beherbergte?
    »Wenn es nach mir ginge«, tobte Blanche, »gäbe es überhaupt keine Verlobung. Ich würde sie heute noch lösen. Wie können sie es wagen, so gegen alle Regeln des Anstands zu verstoßen?«
    Also würde die Hochzeit, die sie seit Jahren geplant hatte, nicht stattfinden, jedenfalls nicht in der Form, die sie vorgesehen hatte. Die wunderschöne Hochzeit in Sydney mit Hunderten geladener Gäste und einem üppigen, romantischen Empfang im Park des Government House, mit Blick auf den Hafen! Sie hätte am liebsten geweint. Es war einfach zu traurig. Dieses dumme Mädchen! Nun würde niemand zu ihrer Hochzeit kommen.
    Und selbst wenn – wo sollten die Gäste wohnen? Hatte Jessie überhaupt daran gedacht? Und wer würde das Essen liefern? Jessie konnte für den Alltagsgebrauch kochen, aber eine Hochzeit überstieg ihre Möglichkeiten bei weitem.
    Blanche betrachtete den Schluss des hastig hingeworfenen Briefs, in dem sie

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