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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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möchte Sie keinesfalls aufhalten, aber wenn ich mich vorstelle, kennen Sie vermutlich meinen Namen…«
    »Nein, Sir. Wenn Sie mich jetzt vorbeilassen wollen…«
    »Merlin, mein Name, Künstler und Magier der
    Extraklasse.« »Mr. Merlin, muss ich etwa die Polizei rufen?« »Gewiss nicht, werte Dame. Ich wollte nur mit Ihnen über einen Gefallen sprechen. Es hat mit Adrian zu tun.« »Was ist mit Adrian?«, fragte sie erzürnt, den Regenschirm drohend erhoben. »Nun ja, er ist weg, wie Sie wissen. Und hat seine Verlobte mittellos zurückgelassen…« »Welche Verlobte?«, rief sie.
    »Flo«, entgegnete er süffisant und genoss den Schock, den er hervorrief. »Adrian hat darauf bestanden, dass sie ihre Arbeit aufgibt, dann aber vergessen, für sie zu sorgen. Sicher war es nur ein Versehen, aber wenn Sie einen Zehner entbehren können, um ihr aus der Not zu helfen…«
    Sie schüttelte den Regenschirm vor seiner Nase.
    »Verschwinden Sie, Sie widerlicher Kerl, sonst hole ich die Pferdepeitsche!«
    Merlin wich zurück, als sie herumwirbelte und sich in den Schutz des Krankenhauses zurückzog. Angesichts der Drohung, mit der Polizei zurückzukommen, verschwand er lieber.
     
    Blanche floh ebenfalls, obwohl sie äußerlich gelassen wirkte. Doch ihr Herz hämmerte, sie bebte am ganzen Körper. Wie konnte dieser unappetitliche Kerl es wagen, sie anzusprechen? Sie war empört, außer sich und zudem ein wenig verängstigt durch diese Begegnung. Vor einer Station fand sie einen Sessel und ließ sich nieder, wobei sie schützend die Falten ihres Rockes um sich drapierte. Dann zog sie Bilanz.
    Offensichtlich war der Bursche ein Betrüger, der sie
    »melken« wollte, wie Marcus zu sagen pflegte. Der arme Marcus… gewiss, er hatte gute Tage, an denen er bei klarem Verstand war und sprechen konnte, doch dann wieder, wie heute, konnte er sich kaum wach halten und wurde immer wieder ganz bleich im Gesicht. Der Arzt hatte den Kopf geschüttelt.
    Warum gerade jetzt?, dachte Blanche, die sich auf einmal verzweifelt und einsam vorkam. Warum musstest du gerade jetzt krank werden, wo ich dich so sehr brauche? Ich habe niemanden zum Reden. Du darfst uns jetzt nicht verlassen.
    Seit dem Tod ihres Mannes war Marcus immer für sie da
    gewesen, der Fels der Familie, doch nun zerfiel die Familie vor ihren Augen. Und wer war diese Flo? Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Vermutlich gab es sie gar nicht. Der Kerl wollte gewiss nur einen Zehner aus ihr herausholen.
    Von wegen, dachte sie wütend, und der Zorn verlieh ihr wieder Fassung. Ich werde ihn lehren, mich zu betrügen. Merlin! Sicher ein Künstlername. Ein Skandal, dass dieser Lügner und Betrüger sich an sie heranmachte!
    »Sie sind schon wieder da, Mrs. Pinnock?«, fragte die
    Oberschwester. »Geht es Ihnen nicht gut?« »Doch, vielen Dank. Aber draußen ist es heiß. Könnte mir vielleicht jemand eine Droschke rufen?« »Natürlich. Ich wollte Ihnen auch sagen, wie Leid es mir tut, dass Ihr Schwiegervater sich nicht erholt. Ich hatte gehofft, Sie würden ihn bald mit nach Hause nehmen können, aber sobald wir ihn in seinen Sessel setzen, wird er so furchtbar müde…« »Ich verstehe, danke. Aber es wird mir allmählich zu viel.«
    Zum Schrecken der Oberschwester brach Blanche in Tränen aus, und obwohl sie darauf bestand, sie müsse nach Hause gehen, nahm die freundliche Oberschwester sie mit ins Büro und ließ ihr Tee bringen.
    »Wir tun unser Bestes für ihn«, sagte sie zu Blanche,
    »aber seine Krankheit ist so unberechenbar. Seien Sie versichert, er bekommt rund um die Uhr die beste Behandlung.« »Das weiß ich doch«, flüsterte Blanche unsicher. »Tut mir Leid, dass ich weine, aber ich hatte soeben ein ziemlich aufwühlendes Erlebnis und weiß nicht, was ich jetzt tun soll.«
     
    Als die Oberschwester hörte, was geschehen war, zeigte sie sich entsetzt. Vor allem, weil etwas so Unerhörtes genau vor ihrem Krankenhaus geschehen war.
    »Da draußen? Vor unserer Tür?«
    Blanche nickte, kam sich lächerlich vor und wünschte, sie hätte den Mund gehalten; schließlich hatte man sie nicht überfallen, und den Kerl war sie sogar ohne fremde Hilfe losgeworden. Doch die Oberschwester tobte weiter. »Was für ein furchtbares Erlebnis! Wollte Geld aus Ihnen herauspressen, als hätten Sie nicht schon genug Sorgen. Man könnte ja verstehen, wenn so etwas irgendwo im Hinterland passierte, aber doch nicht mitten in der Macquarie Street, in einem anständigen Viertel, nur wenige Meter

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