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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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vom Government House entfernt! Skandalös. Wir sollten ihn anzeigen.«
    »O nein, das möchte ich nicht! Bitte. Er sprach von einer Person, mit der mein Sohn verlobt sein soll. Ich habe keine Ahnung, worum es geht, aber Adrian ist nicht verlobt. Jedenfalls möchte ich die Polizei auf keinen Fall ins Spiel bringen. Wenn Sie mir eine Droschke rufen, fahre ich nach Hause. Es geht mir schon viel besser, dank Ihnen.« »Mrs. Pinnock, Sie können so etwas nicht einfach auf sich beruhen lassen. Sie werden ständig fürchten, er könnte Sie erneut ansprechen. Ich kenne mich aus, es ist besser, die Sache aus der Welt zu schaffen, wenn auch ohne Polizei. Ich kenne da einen Herrn, er ist sehr diskret und wäre genau der richtige.«
    »Nein, wirklich…« »Mrs. Pinnock, ich glaube, Sie sind im Augenblick ganz auf sich gestellt. Ihr Schwiegervater ist krank, die Kinder sind verreist.
    Ich würde Ihnen Mr. Watkins empfehlen, einen pensionierten Londoner Polizisten, der jetzt als Privatdetektiv arbeitet. Er kann sich die Sache doch einmal ansehen.«
    Blanche wollte schon ablehnen, überlegte es sich aber anders. Warum nicht? Falls dieser Mr. Watkins respektabel war, gäbe es keinen vernünftigeren Weg, um ihre Fragen zu beantworten.
    »Wenn Sie meinen«, entgegnete sie.
     
    Am nächsten Tag führte das Mädchen Mr. Fred Watkins pünktlich um zwei in den Salon.
    Name und Beruf hatten Blanche mit einem etwas schmierigen Charakter rechnen lassen, der sich in dunklen Gassen herumtrieb und an Straßenecken herumdrückte, um Leute auszuspionieren, doch dieser Mann war groß und aufrecht, gut gebaut und anständig gekleidet. Er wirkte höflich, aber entschieden.
    Nachdem sie sich bekannt gemacht hatten, nahmen sie einander gegenüber Platz, und er erkundigte sich nach dem genauen Ablauf des Vorfalls.
    Nachdem Blanche berichtet hatte, äußerte er kein Mitgefühl, sondern notierte sich Merlins Namen und Beruf, dazu den Namen der Frau, die sich als Adrians Verlobte ausgab. Flo, mehr wusste Blanche nicht.
    Sie zeigte Mr. Watkins ein Foto von Adrian und erklärte seine Abwesenheit. Jessie hingegen erwähnte sie kaum, da sie deren peinliche Lage nicht eingestehen wollte.
    »Und Sie glauben, Ihr Sohn sei nicht mit dieser Person verlobt?« »Ganz gewiss nicht. Ich kenne die Mädchen, die er bei gesellschaftlichen Anlässen begleitet, von einer Flo habe ich nie gehört. Ich will damit sagen, dass wir gesellschaftlich gesehen in einer Kleinstadt leben, sodass ich unweigerlich erfahren würde, wenn Adrian mit dieser Person gesehen worden wäre. Im Gegenteil, es gibt sogar ein reizendes Mädchen, Miss Mercia Flynn, das er immer recht gern hatte. Wir hoffen, dass etwas daraus wird.« »Gewiss.« Watkins klappte sein Notizbuch zu und holte ein gefaltetes Blatt aus der Westentasche. »Hier sind meine Honorarsätze, Madam. Wenn Sie es wünschen, übernehme ich den Fall.
    Es dürfte nicht länger als einen Tag dauern, um der
    Sache auf den Grund zu gehen.« »Sie werden diesem Merlin aber nicht sagen, dass ich… hm, Erkundigungen über ihn einziehe, nicht wahr? Er könnte es mir übel nehmen.« »Keine Sorge, Mrs. Pinnock.« Er lächelte beruhigend. »Er wird nicht merken, dass Sie auch nur eine Sekunde an ihn gedacht haben. Soll ich anfangen?«
    Sie warf einen Blick auf das Honorar. »Ja, bitte. Auf jeden Fall.« »Dann werde ich mich mit Ihrer Erlaubnis verabschieden. Um zwei Uhr am Donnerstag? Dann bringe ich meinen Bericht mit.« »Vielen Dank«, sagte Blanche, die ganz verblüfft war von seiner effizienten Art.
    Wieder in seinem Büro, legte Fred eine Akte über Mrs. Blanche Pinnock an, in die er die Hintergrundinformationen eintrug, die er von der Oberschwester Carmichael erhalten hatte, die die Dame und ihren Schwiegervater sehr bewunderte. Er fügte die Namen der Kinder, Adrian und Jessica, hinzu und ein separates Blatt für den Schurken mit dem blumigen Namen Merlin. Dazu Flo, die er mit einem Fragezeichen versah.
     
    Danach ging er seine Post durch und las stirnrunzelnd den Brief seines Schwagers, des Bruders seiner verstorbenen Frau, der ihn um ein Darlehen von zwanzig Pfund bat, um seine Überfahrt nach Sydney zu bezahlen, wo er, wie er schrieb, sehr gern leben würde.
    »So siehst du aus«, sagte Fred grimmig. »Dein sorgloses Leben auf Kosten meiner Familie endete mit dem Tag, an dem wir Martha begraben haben. Ich habe dein ewiges Schnorren nur ihretwegen ertragen, aber das ist jetzt vorbei. Du bleibst in London, mein Freund, soll doch

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