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Im fünften Himmel

Im fünften Himmel

Titel: Im fünften Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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Paul total unvernünftig gesehen habe, was mal ganz erfrischend war, weil er sonst ja immer die Last der ganzen Welt auf den Schultern trägt.«
    Â»Und ist zwischen den beiden je was gelaufen?«
    Â»Nee. Mac hat Paul abblitzen lassen, weil es unmoralisch und irgendwie fragwürdig sei, als Lehrer eine intime Beziehung zu einem halb so alten Studenten einzugehen.«
    [Räuspern.] »Unmoralisch und irgendwie fragwürdig. Natürlich.«
    [Pause.]
    Â»Das muss doch seltsam gewesen sein, im Lower Ninth Ward jemanden aus Pineville zu treffen.«
    Â»Es sind schon seltsamere Dinge passiert, Jessica.«
    Â»Stimmt. Gib mal ein Beispiel.«
    Â»Ein Beispiel?«
    Â»Eine seltsame, aber wahre Geschichte. Ich liebe solche Geschichten.«
    Â»Ein Beispiel einer seltsamen, aber wahren Geschichte …«
    Â»Na komm, Marcus. Davon gibt es so viele.«
    Â»Hetz mich nicht. Mal sehen … gut. Ich habe eine. Bereit?«
    Â»Bereit.«
    Â»Ein Mann aus Detroit mit Namen Figlock ging eine Straße entlang. Ein Baby fiel aus einem Fenster hoch oben und landete genau auf ihm. Beide überlebten. Ein Jahr später ging Figlock wieder dieselbe Straße entlang. Dasselbe Kind fiel aus demselben Fenster und landete wieder auf ihm. Wieder überlebten beide.«
    Â»Gähn. Wenn er mit Nachnamen Kinderfänger hieße, wäre ich verblüfft. Aber die kannte ich sowieso schon.«
    Â»Eine Amerikanerin ging in ein Buchantiquariat in Paris. Sie entdeckte eine Sammlung von Erzählungen, die in ihrer Kindheit ihr Lieblingsbuch war –«
    Â»Jaja. Sie schlug die erste Seite auf und sah ihren Namen in ihrer Siebenjährigen-Schrift. Erzähl mir was Besseres. Und beleidige mich nicht mit den Verbindungen zwischen John F. Kennedy und Abraham Lincoln oder wie der Zwanzig-Dollar-Schein den 11. September vorhergesagt hat.«
    Â»Nicht im Traum würde ich dich beleidigen, Jessica. Jedenfalls nicht mit Absicht und nicht schon jetzt, zu Beginn unserer Unterhaltung.«
    Â»Hör auf, Zeit zu schinden. Ich warte immer noch.«
    Â»Wieso kennen wir bloß alle dieselben Seltsam-aber-wahr-Geschichten?«
    Â»Das ist wie eine Art Religion, Marcus. Die Existenz unglaublicher Möglichkeiten lässt uns an das Unmögliche glauben.«
    Â»Ha! Und du wirfst mir vor, ich würde pseudophilosophische Aufkleberweisheiten vom Stapel lassen!«
    Â»Das tat echt weh, oder? Tut mir leid, das muss am Pseudoephedrin liegen … oder, äh, an den Schmerztabletten. Tut mir leid.«
    Â»Jessica!«
    Â»Was?«
    Â»Du merkst es nicht einmal.«
    Â»Was denn?«
    Â»Dass du dich dauernd entschuldigst!«
    Â»Tut m– Ups! Stimmt!«
    Â»Für den Rest unseres Gesprächs verlange ich für jedes ›Tut mir leid‹ oder ›Entschuldige‹ einen Dollar von dir.«
    Â»Einen Dollar ? Was glaubst du, wie viel Geld ich habe?«
    Â»Dann solltest du besser deine Zunge im Zaum halten.«
    Â»Meine Zunge im Zaum halten?«
    Â»Oh Mann. Das klingt jetzt wirklich wie ein schlecht übersetztes Tattoo.«
    [Pause.]
    Â»Das war ein Witz, Jessica. Ich habe einen Witz gemacht.«
    [Pause.]
    Â»Ich habe mir bloß gerade gedacht, wie das wirklich aussähe, wenn man Zaumzeug an der Zunge hätte. Schließlich basteln sich die Leute heutzutage ganz andere Sachen in die Schleimhäute.«
    Â»Ja, gewissen Kreisen mit gewissen sexuellen Vorlieben würde das sicher den Mund wässrig machen …«
    Â»Au. Au. Autsch.«
    Â»Schon wieder eine Welle Krämpfe?«
    Â»Oh ja. In meiner Gebärmutter tobt ein Tsunami. Oh Gott, ich bin total eklig, oder? Das willst du gar nicht wissen! Iiiiiiihhh!«
    Â»Ãœberhaupt nicht schlimm. Der weibliche Zyklus ist etwas Wunderbares. Ein wundervolles, unfassbares –«
    Â»Spielst du schon wieder auf Zeit, Marcus? Ich warte nämlich immer noch.«
    Â»Worauf?«
    Â»Auf deine beste Seltsam-aber-wahr-Geschichte.«
    Â»Ach so. Hmm … Wie wär’s mit dieser? Siebzigjährige finnische Zwillinge wurden auf dem Fahrrad von Autos angefahren. Zwei separate Unfälle auf der gleichen Straße. Sie lagen in aneinandergrenzenden Krankenhauszimmern im Koma, und dann starben sie im Abstand von siebzehn Minuten – genau der gleiche Abstand, der bei der Geburt zwischen ihnen gelegen hatte.«
    [Heftige Hustenattacke.]
    Â»Alles in Ordnung?«
    [Weiteres

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