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Im fünften Himmel

Im fünften Himmel

Titel: Im fünften Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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geraucht.«
    Â»Klar. Jedenfalls sind alle extrem misstrauisch, wenn man eine gute Sache unterstützt. Jeder nimmt an, dass man dabei irgendein Eigeninteresse verfolgt.«
    Â»Da steckt vielleicht sogar ein Körnchen Wahrheit drin. Meine Motive sind auch nicht rein altruistisch. Ich kann mich mit vielen Aspekten von New Orleans identifizieren.«
    Â»Zum Beispiel?«
    Â»Zum Beispiel, eine Stadt wiederaufzubauen, die von den meisten längst als moralisch verwahrlost und hoffnungslos korrupt abgeschrieben worden ist, trotz all ihrer Vorzüge.«
    Â»Ã„hm … ich habe übrigens schon ein bisschen was über deinen Freiwilligendienst gehört. Von einem Freund. Paul Parlipiano. Aber ich wusste nicht, wie verlässlich die Info war, darum …«
    Â»Paul Parlipiano. Ja, ich erinnere mich. Wir waren im selben Abrissteam. Das ist über ein Jahr her, glaube ich.«
    Â»Kommt ungefähr hin.«
    Â»Ich hatte keine Ahnung, wie er mit Nachnamen heißt. Ich kannte ihn aus deinen Erzählungen, aber ich glaube, ich war ihm vorher nie persönlich begegnet. Er dagegen hat mich gleich erkannt, was mich ziemlich überrascht hat, weil ich bis zu den Ellbogen im Schimmel steckte, mit Schutzanzug und Atemmaske an.«
    Â»Mich überrascht das nicht. Mit Gesichtern ist Paul sozusagen hochbegabt. Einmal, als ich diesen Sommerkurs gemacht habe, SPECIAL, erinnerst du dich? Summer Pre-College Enrichment Curriculum in Artistic Learning ?«
    Â»Nicht so richtig. War das der Sommer, als ich in der Drogenklinik war? Middlebury In-Patient Adolescent Rehabilitation for Addictions and Associated Treatment Issues ?«
    Â»Abgekürzt?«
    Â»MIPARAATI.«
    Â» Mi para ti . Ich für dich.«
    Â» Mi … para … ti … Du hast Recht. Ich für dich.«
    Â» Si, señor. Hat das bis jetzt noch niemand bemerkt?«
    Â»Nein. Noch nie. Die meisten Experten auf dem Gebiet würden es als Entzugsphilosophie wohl auch ablehnen. Man soll ja clean werden, weil man es selbst will, nicht für jemand anderen. Mi para mi. Aber als persönliche Einstellung ist es natürlich toll, sich für andere einzusetzen.«
    [Pause.]
    Â»Wie sind wir eigentlich darauf gekommen?«
    Â»Wir haben über Paul Parlipiano geredet, und ich wollte dir von meiner Fahrt nach New York erzählen, als ich an diesem SPECIAL-Kurs teilgenommen habe.«
    Â»Ach ja.«
    Â»Und nur fürs Protokoll: Es war nicht derselbe Sommer. In Middlebury warst du im Sommer davor.«
    Â»Und wo war ich in deinem SPECIAL-Sommer?«
    Â»Keine Ahnung. Das war ja auch der Hauptgrund, wieso ich sechs Wochen weg aus Pineville wollte.«
    Â»Ah ja. Verstehe.«
    Â»Jedenfalls bin ich von da in die Stadt gefahren und stand auf einmal in so einem winzigen Café in der Nähe des Columbia-Campus neben Paul Parlipiano. Er wusste sofort, wer ich war, obwohl ich ihn, hm, zwei Jahre nicht gesehen hatte. Andererseits vergisst man ein Mädchen, das einem auf die Schuhe gekotzt hat, auch nicht so leicht.«
    Â»Du hast Paul Parlipiano auf die Schuhe gekotzt?«
    Â»Ich war sechzehn und betrunken. Inzwischen vertrage ich Alkohol viel besser.«
    Â»Das will ich hoffen. Du wirst sicher erfreut sein, dass er das Kotzen überhaupt nicht erwähnt hat. Er hat bloß gesagt: ›Hey, du bist doch Marcus Flutie, oder? Ich war zwei Jahre über dir an der Pineville High. Ich war an der Columbia mit Jessica befreundet.‹ Er schien ganz in Ordnung zu sein. Wir haben uns aber nur kurz gesehen. Abends sind wir noch zusammen in eine Bar gegangen, aber er ist schon am nächsten Tag abgereist.«
    Â»Moment mal. Wie bitte? Ihr seid in eine Bar gegangen?«
    Â»Ja.«
    Â»Wo Leute hingehen, um Alkohol zu trinken?«
    Â»Ja. Das machen die meisten Leute in Bars.«
    Â»Du kannst Bars nicht ausstehen.«
    Â»Ich konnte Bars nicht ausstehen, als ich noch der einzige Mensch war, der dort keinen Alkohol trank.«
    Â»Und jetzt trinkst du?«
    Â»Nur in Gesellschaft.«
    Â»In Gesellschaft?«
    Â»Und in Maßen.«
    Â»Du trinkst Alkohol. In Gesellschaft und in Maßen . Ich fasse es nicht. Seit wann? Oh mein Gott, sag nichts. Ich weiß schon. Ungefähr seit du den Bart abrasiert hast.«
    Â»Ich sage nichts, weil du es schon gesagt hast. Und du hast Recht. Aber diesmal habe ich nicht davon angefangen.«
    Â»Irgendwie schon. Du hast erwähnt, dass du mit Paul

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