Im fünften Himmel
ausmachen?«
»Na ja, weil wir quitt sind.«
»Und?«
»Wenn wir jetzt aufhören zu reden und unserer Wege gehen, können wir sicher sein, dass es so bleibt.«
»Oh nein. Das Risiko gehe ich ein.«
»Okay. Ich auch.«
[Pause.]
»Ich habe es mir anders überlegt.«
»Was? Willst du nicht mehr, dass ich dich zum Gate bringe?«
»Nein, das Angebot steht noch. Aber vielleicht muss ich sofort ins Flugzeug springen, wenn wir da sind. Darum finde ich, wir sollten das Verabschieden doch gleich hier erledigen, bevor keine Zeit mehr dafür ist.«
»Okay.«
»Nur so als vorbeugende MaÃnahme.«
»Wie du es ausdrückst, klingt es so nach ⦠Kampfhandlung.«
»Haben wir das nicht die letzten zwei Stunden gemacht? Ein geistiger Schlagabtausch?«
»Ich dachte, wir hätten bloà geredet.«
»Marcus, wir haben nie bloà geredet .«
»Stimmt auch wieder.«
[Pause.]
»Also. Ãhm. Machâs gut, Marcus.«
»Auf Wiedersehen, Jessica.«
»Ich bin froh, dass ich dich umgerannt habe.«
»Ich auch.«
»Es hat Spaà gemacht, sich mal wieder auszutauschen.«
»Mir auch.«
»Es hat mir sogar viel mehr Spaà gemacht, als ich vorher gedacht hätte. Nichts für ungut!«
»Kein Problem. Ich weiÃ, was du meinst. Es war ein nervenaufreibendes Unterfangen.«
»Und jetzt, wo es fast vorbei ist, kommt es mir dämlich vor, dass ich vorher so nervös war.«
»Im Rückblick sieht man immer alles perfekt.«
»Genau. 20/20 ⦠Bridget und Percy â¦Â«
»Wie bitte?«
»Ach, nichts. Mir ist bloà eingefallen, warum ich unbedingt diesen Flug kriegen muss.«
»Natürlich.«
»Trotzdem schade, dass wir nicht mehr Zeit haben, um irgendwie noch ein bisschen zusammen abzuhängen oder was auch â äh ⦠oh â¦Â«
»Oder was auch immer?«
»Genau. Whatever. «
[Pause.]
»Aber ich weià genau, was du meinst. Ich hatte auch das Gefühl, wir fangen gerade erst richtig an und â ScheiÃe.«
»Was ist los?«
»ScheiÃe. ScheiÃe. Oh Mann. Was für eine ScheiÃe.«
»Was ist los, Marcus? Die Polizei? Wirst du gleich verhaftet?«
»Schlimmer. Viel schlimmer. Geh schneller, Jessica. Versuch mit mir Schritt zu halten. Bleib neben mir.«
»Wieso? Was geht hier vor?«
»Geh einfach schnell an diesem thAIRapy -Schild vorbei.«   Â
»Wieso?«
»Hahahahahahahahaha! Du bist so witzig! Was für eine glänzende Unterhalterin! Weiter, weiter!«
»Bist du geisteskrank? Was ist los mit dir?«
»Du musst weitermachen. Wir reden und gehen. Reden und gehen. Betonung auf gehen. Weiter, weiter, weiter. HAHAHAHAHAHAHAHA!«
»Hat das irgendwas mit der Tussi im weiÃen Kittel zu tun, die dir zuwinkt? Die verzweifelt versucht, deine Aufmerksamkeit zu erhaschen?«
»Ich sehe sie gar nicht. Kein bisschen. Geh einfach weiter â hahahahahahaha â du erzählst mir gerade die witzigste Geschichte, die ich je gehört habe! Du bist die faszinierendste Frau, die ich je gesehen hahahahahahahahahahahahabe!«
»Ich glaube, du könntest ernsthaft thAIRapy gebrauchen, Marcus.«
»HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!«
»Ich glaube, ehrlich gesagt, ich könnte thAIRapy gebrauchen. Ich fühle mich immer so entfremdet, von meinem Körper getrennt, wenn ich reise. Als wäre ich nicht mehr, wo ich war, aber auch nicht da, wo ich sein sollte. Ich fühle mich total abgeschnitten von allem; ich bin eigentlich nirgendwo.«
»Das ist echt gut, Jessica. Rede weiter, geh weiter. Hahhhhhh ⦠ich glaube, jetzt bin ich in Sicherheit.«
» Du bist in Sicherheit. Ich bin eindeutig in Begleitung eines Wahnsinnigen.«
»Aber dieses auÃerkörperliche Jenseitsgefühl ist durchaus verständlich. Wir sind schlieÃlich in einem Terminal .«
»Nein, nein, nein. Du kannst jetzt nicht einfach so tun, als hättest du dich nicht gerade wie ein komplett Irrer aufgeführt. Willst du mir nicht erzählen, was mit deiner Freundin dahinten los ist?«
»Jonelle?«
» So heiÃt sie?«
»Wir ⦠ähm ⦠sind uns vorhin begegnet.«
»Ach wirklich? Das überrascht mich nicht. Laut einer Umfrage von Axe Body Spray ist der Flughafen von Newark auf Platz eins der Hitliste für Liebeskontakte
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