Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im fünften Himmel

Im fünften Himmel

Titel: Im fünften Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
Vom Netzwerk:
das allerdämlichste Geschenk aller Zeiten.«
    Â»Auch da bin ich voll und ganz deiner Meinung.«
    Â»Und wieso trägst du sie dann?!«
    Â»Wieso hast du einen Barry-Manilow-Klingelton?«
    [Lange Pause.]
    Â»Wie wär’s damit, Jessica: Du erzählst mir die Geschichte vom Klingelton, und ich erzähle dir die Geschichte von der dämlichen Uhr. Dann sind wir quitt.«
    Â»Nein, ich liege immer noch einen Dollar vorn.«
    Â»Ja, aber das Gespräch ist noch nicht vorbei.«
    Â»Aber die Uhr tickt. Oder sie würde ticken, wenn sie funktionieren würde.«
    Â»Muss ich dich daran erinnern, dass deine Uhr auch nicht funktioniert? Das ist nicht bloß ein Fall von Entwicklungsstörung, Jessica. Wir haben den Pfeil der Zeit offiziell angehalten.«
    [Pause.]
    Â»Was guckst du mich so an, Jessica?«
    Â»Wie?«
    Â»So als wolltest du mich mit dem Löffel erstechen. Oder mich mit dem ausgedrückten Teebeutel verprügeln.«
    Â»Was glaubst du denn, wieso ich dich so angucke?«
    Â»Keine Ahnung.«
    Â»Na, dann habe ich auch keine Ahnung.«
ZEHN
(Ja)
    Â»Okay. Dann fange ich wohl mal an.«
    Â»Und mit welcher Begeisterung.«
    Â»Juu-huu.«
    Â»Schon viel besser, Jessica.«
    Â»Die Geschichte ist nur halb so lang, wie sie eigentlich wäre, weil du den ersten Teil schon kennst.«
    Â»Welchen Teil?«
    Â»Den Teil, wo du den absurden, einzigartigen, unverkäuflichen Barry-Manilow-Klodeckel, den ich mal auf so einem Kunsthandwerkermarkt gefunden habe, aufgespürt und mir geschenkt hast, weil du dich wieder bei mir einschmeicheln wolltest, nachdem du zwei Jahre in der Wüste verschwunden warst.«
    Â» Jessica . Ich war nicht verschwunden. Du wusstest, wo ich war. Ich habe dir –«
    Â»Postkarten geschickt, ich weiß. Die wahnsinnig machenden Ein-Wort-Postkarten. I … WISH … OUR … LOVE … WAS … RIGHT … NOW … AND …«
    Â»Und ich habe dir den Klodeckel nicht als Wiedergutmachung geschenkt, sondern weil Weihnachten war und ich es immer bereut habe, dass ich ihn dir nicht gleich beim ersten Mal gekauft hatte.«
    Â»So siehst du das, ich sehe es anders. Das hier ist meine Version der Geschichte. Du kannst deine Rashomon -Version ein andermal erzählen.«
    Â» Rashomon . Oh Mann. Du bist wirklich eine –«
    Â»Bildungsmaulheldin.«
    Â»Ha! Genau das bist du. Und noch dazu eine Wortschöpferin.«
    Â»Danke, nehme ich an. Also, wie hast du den einzigartigen, unverkäuflichen Barry-Manilow-Klodeckel aufgetrieben?«
    Â»Es gibt so eine wundersame neue Erfindung namens Internet.«
    Â»Har, har, har. Aber wie hast du diese Hardcore-Fanilow-Heimwerkerin überredet, wie hieß sie noch?«
    Â»Lorna.«
    Â» Lorna. Wie hast du Lorna überredet, sich davon zu trennen?«
    Â»Ich habe meine Mittel.«
    Â»Ernsthaft, Marcus. Sie hat total abgeblockt, als es ums Verkaufen ging. Sie hat gesagt, das sei ihr Meisterwerk.«
    Â»Ich habe sexuelle Dienste angeboten.«
    Â»Ja, natürlich.«
    Â»Einmal männliche Hure …«
    Â»Du wirst es mir nicht sagen, oder?«
    Â»Doch, das werde ich. Aber ich dachte, du erzählst gerade eine Geschichte, nicht ich.«
    Â»Du hast Recht. Ich bin dran.«
    Â»Hast du ihn noch?«
    Â»Was?«
    Â»Den Barry-Manilow-Klodeckel. Davon reden wir doch, oder?«
    Â»Ja? Ich habe irgendwie den Faden verloren.«
    Â»Ja, davon reden wir.«
    Â»Er wurde gestohlen, Marcus. Erinnerst du dich? Als Hope und ich zu unserer großen Fahrt aufgebrochen sind. Wir hatten ihn auf dem Rücksitz liegen, ich weiß auch nicht, wozu – vielleicht als Glücksbringer. Hat ja prächtig geholfen. Er wurde zusammen mit den Tagebüchern, die du mir zu lesen gegeben hast, und allem anderen im Auto gestohlen. Weißt du nicht mehr?«
    Â»Doch, jetzt erinnere ich mich.«
    Â»Ich habe ganz lange geglaubt, es würde alles wieder auftauchen.«
    Â»Was?«
    Â»Alles. Der Klodeckel. Deine Tagebücher. Alles, was ich verloren hatte.«
    Â»Alles, was gestohlen wurde, meinst du.«
    Â»Verloren. Gestohlen. Was macht das für einen Unterschied, wenn alles weg ist? Wieso mussten sie alles mitnehmen? Hätten sie nicht einfach unser Geld und unsere Kreditkarten nehmen können? Was wollten sie mit einer Kiste voller Notizbücher? Oder einem Klodeckel? Wer will denn so

Weitere Kostenlose Bücher