Im fünften Himmel
selbstwertgefühl ist total abhängig vom männlichen blick), weil sie nämlich kurz danach ex-sex mit dem süÃen, sensiblen, sexy Len hatte, und der war vom erneuten angriff der VAGINA DENTATA ({ X }) so traumatisiert, dass er mit MY SONG seine dämonen austreiben musste. wenn ihr mir nicht glaubt, in meinem blog habe ich fotografische beweise: http://bloggist.com/couchsurfeminist
Jede Frau, die die Wahrheit über ihr Leben sagt, ist Feministin.
â Virginia Woolf
Jessica könnte Sunny erzählen, das Schlimmste an Couchsurfeminists/Mandas durchgeknallt gehässigem Rüffel war nicht, dass er nah an der Verleumdung war, sondern dass er in der Grundrichtung vollkommen gerechtfertigt und zutreffend war, wenn auch nicht den Fakten nach. Zum Beispiel hatte Couchsurfeminist/Manda vergessen zu erwähnen, dass ihre Zeit innerhalb des heterosexuellen Monogamie-Paradigmas endete, nachdem Len nichtsahnend in Mandas Wohnheimzimmer geschlendert war, wo er eine lesbische Liebesszene geboten bekam. Dieser verschwiegene schockierende Betrug hatte sicher mehr mit ihrer Trennung von Len zu tun als dessen womöglich noch vorhandene Gefühle für Jessica. Einen ganz kurzen Moment lang war Jessica in Versuchung, sich einen Usernamen zuzulegen und gegen die Vorwürfe zu verteidigen:
Kommentar von KeinPornoStar: wie kannst ausgerechnet du es wagen, so verleumderischen dreck über die promiskuität anderer leute in die welt zu setzen? wo du doch die hälfte aller schwänze in Pineville geschmacksgetestet hast, ehe dir aufgefallen ist, dass du doch mehr auf vagina stehst.
Was würde sie damit für ein Beispiel geben? Das war genau die Sorte entwürdigender öffentlicher Beschimpfungen, die Jessica den Mädchen abgewöhnen wollte â so was sollte privat und offline bleiben und am besten in schwarz-weià gesprenkelten Notizbüchern landen. (Tatsächlich hatte Jessica eine gewisse Userin namens SunnyDaze angefleht, keinen Gegenangriff zur Rettung der Ehre ihrer Mentorin zu starten, und diese dann über Gebühr gelobt, dass sie echt reif und vernünftig sei, als sie widerwillig davon ablieÃ.) Und auÃerdem â lag Couchsurfeminist/Manda denn mit ihrer schneidenden Zusammenfassung so weit daneben? Hatte Jessica im Lauf der Jahre nicht Lens Gefühle für sie â und in geringerem MaÃe auch Mandas Gefühle für Len â hartherzig ignoriert?
So ungern Jessica es zugab, in dieser Hinsicht hatte Couchsurfeminist/Manda Recht, und es spielte auch gar keine Rolle, dass sie sich selbst als unschuldiges Opfer darstellte. Nach der Lektüre ihres Kommentars begriff Jessica, dass Manda wirklich glaubte, Len hätte die groÃe Liebe ihres Lebens sein können und Jessica allein sei schuld, dass es nicht so gekommen war. Denn schlieÃlich erzählte Jessica im Erzählprojekt Sunny und allen anderen Mädchen immer: »Die Geschichten, die wir einander von uns selbst erzählen, machen uns zu dem, was wir sind ⦠und was wir sein könnten.« Wenn es Manda besser ging mit ihrer Selbsttäuschung, dann konnte Jessica die Schuldzuweisung leicht hinnehmen als Strafe für den Schmerz, den sie tatsächlich verursacht hatte. Jessica hatte Manda verletzt; also konnte sie es Manda nicht verübeln, wenn sie ihre Geschichtsfälschung einem nur allzu leichtgläubigen Publikum präsentierte.
Viel schlimmer fand es Jessica, wie schlecht sie Len behandelt hatte, der wirklich so süÃ, klug und sensibel war, wie Couchsurfeminist prahlte. Len, der zu seiner immerwährenden Ehre alle Online-Gerüchte dementiert hatte. (»Der Song ist fiktiv und inspiriert von universellen Wahrheiten über Trennungen und gebrochene Herzen.«) Len, der nie irgendwem etwas zuleide getan hatte, dessen einziger, aber entscheidender Fehler war, dass er nicht als Marcus Flutie auf diese Welt gekommen war. Len, dem Jessica die Hoffnung eingegeben hatte, sie beide könnten nun endlich die erwachsene Beziehung beginnen, die er immer schon gewollt und verdient hatte. Len, der nach ihrer gefühllosen Verkündung des Gegenteils (»Das war bloà ein One-Night-Stand, Len«) mit seinem Schmerz und seiner Eifersucht das angestellt hatte, was er am besten konnte. Jessica zweifelt nicht daran, dass Len noch überraschter ist als sie, wie öffentlich sein therapeutischer Erguss geworden ist.
Noch vor vierundzwanzig Stunden ist
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