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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gewesen war. Adok stand an seiner anderen Seite. Die Einladung hatte also offensichtlich auch dem Starkianer gegolten.
    Vhotan saß auf einem Kissen vor einer Fläche, die inmitten des Raums schwebte und die mit Stiften von verschiedener Farbe und Größe bedeckt war. Er malte mit diesen Stiften in einem sinnlos aussehenden Plan, aber die Ernsthaftigkeit, mit der er sich seiner Arbeit widmete, schien es auszuschließen, daß es sich um etwas Unwichtiges handelte. Trotzdem erhob er sich bei Jims Ankunft sofort von seinem Kissen und trat auf ihn zu.
    »Ich rufe dich etwas später, Lorava.«
    Der schlanke junge Hochgeborene verschwand.
    »Wolfling«, begann Vhotan mit zusammengezogenen Brauen, »der Herrscher wird Ihre Party besuchen.«
    »Ich glaube nicht, daß das meine Party ist«, sagte Jim. »Es ist wohl eher die Slothiels.«
    Vhotan fegte diesen Einwand mit einer kurzen Handbewegung beiseite.
    »Sie sind die Ursache dieser Party. Und Sie sind der Grund, warum der Herrscher daran teilnimmt. Er will wieder mit Ihnen sprechen.«
    »Wenn der Herrscher es wünscht, kann ich jederzeit zu ihm kommen. Deshalb muß er nicht unbedingt die Party besuchen.«
    »In der Öffentlichkeit fühlt er sich am wohlsten!« sagte Vhotan schneidend. »Aber darum haben Sie sich nicht zu kümmern. Es kommt darauf an, daß der Herrscher auf der Party mit Ihnen reden will. Er wird Sie in eine Ecke führen und Ihnen zweifellos eine Menge Fragen stellen …« Zögernd brach Vhotan ab.
    »Es wird mir eine Ehre sein, die Fragen des Herrschers zu beantworten«, sagte Jim.
    »Ja«, sagte Vhotan barsch. »Beantworten Sie alle Fragen ganz genau. Verstehen Sie? Er ist der Herrscher, und wenn er Ihnen auch nicht seine volle Aufmerksamkeit zu schenken scheint, so müssen Sie dennoch sprechen, bis er eine neue Frage stellt oder Ihnen bedeutet, Sie sollen zu reden aufhören. Haben Sie das verstanden?«
    »Völlig.« Jims Augen begegneten dem zitronengelben Blick des alten Hochgeborenen.
    »Gut.« Vhotan wandte sich abrupt ab und nahm wieder vor der Fläche mit den Stiften Platz. »Das ist alles. Sie können in Ihr Quartier zurückkehren.« Seine Finger strichen über die Stifte, und Adok berührte Jims Arm.
    In seiner Suite angekommen, fragte Jim den Starkianer: »Was halten Sie davon?«
    »Was ich davon halte?« wiederholte Adok langsam.
    »Ja.« Jim blickte den Starkianer forschend an. »Kam Ihnen manches von dem, was er sagte, nicht seltsam vor?«
    Adoks Gesicht war völlig ausdruckslos.
    »Nichts, was den Herrscher betrifft, ist seltsam.« Seine Stimme klang fremd. »Der Hochgeborene Vhotan ersuchte Sie, die Fragen des Herrschers ausführlich zu beantworten. Das ist alles.«
    »Sie wurden als mein Ersatzmann eingesetzt, Adok. Aber Sie gehören trotzdem immer noch dem Herrscher an, nicht wahr?«
    »Wie ich Ihnen bereits sagte, Jim«, sagte Adok mit derselben ausdruckslosen, seltsam abwesenden Stimme. »Alle Starkianer gehören immer dem Herrscher an, gleichgültig, was sie gerade tun.«
    »Ich kann mich daran erinnern.« Jim wandte sich ab, streifte die silbernen Starkianerbänder vom Körper und legte ein weißes Kostüm an, das der Gewandung der männlichen Hochgeborenen glich, aber keine Insignien trug. Er wollte in dieser Kleidung auf der Party erscheinen.
    Kaum war er fertig, als auch schon Ro erschien. Sie kam so prompt, daß er sich wieder einmal fragte, ob er unter ständiger Bewachung stand und Ro gesehen hatte, daß er fertig angekleidet war. Aber er hatte jetzt keine Zeit, darüber nachzudenken.
    »Hier!« sagte sie ein wenig atemlos. »Legen Sie das an!« Sie hielt ihm ein schmales Band aus einer Art weißem Satin entgegen. Als er zögerte, nahm sie seinen linken Arm und wand das Band um sein Handgelenk, ohne seine Zustimmung abzuwarten.
    »Jetzt berühren Sie mein Band.« Sie hob ihr Handgelenk, das bereits mit einem ähnlichen weißen Stoff umwickelt war, der wie von innerem Leben erhellt zu leuchten schien. Dieses Band war das einzige Kleidungsstück aus stoffartigem Material, das sie trug. Ansonsten war sie von den Schultern bis zu den Fußgelenken in das wolkenartige Gebilde gehüllt, das er bereits an den hochgeborenen Frauen in der Arena auf Alpha Centauri III gesehen hatte. Sie berührte Jims Handgelenk mit dem ihren.
    »Was soll das?« fragte Jim.
    »Oh – das können Sie natürlich nicht wissen. Auf einer so großen Party sind normalerweise so viele Leute, daß es schwierig ist, jemanden zu finden. Aber jetzt haben wir unsere

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