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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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du mir hilfst«, sagte sie. »Du musst mir sagen, wie ich das wieder gutmachen kann.«
    Althea hörte Patricks Lachen, aber seine Antwort ging in einem plötzlichen Windstoß unter. Sie machte kehrt und ergriff die Flucht, zerrte mit ungewohnter Ungeduld an Bozos Leine. Es war eine Sache, zu glauben, ihre Untermieterin und der Mann ihrer Träume hätten eine Affäre. Sie mit eigenen Augen zusammen zu sehen und den Verdacht bestätigt zu finden, das war etwas ganz anderes.
    Als sie in der Küche saß und Kartoffeln schälte, schneite Jenny freudestrahlend herein. »Wunderbare Neuigkeiten!«, sagte sie. »Ich hab eine Bleibe gefunden. Patrick hat mir geholfen.«
    Altheas Herz setzte einen Schlag aus und begann dann plötzlich zu rasen. »Das ist ja herrlich. Wo?«
    »Ganz in der Nähe. Liegt praktisch am Weg zur Schule. Aber jetzt muss ich mich beeilen, Patrick hat mich zum Essen eingeladen.« Jenny war ein durch und durch gutartiges Mädchen, sie hatte nichts von einem Biest an sich, aber trotzdem sah sie Althea ein paar Sekunden zu lang an. Offenbar wollte sie feststellen, wie sie diese Eröffnung aufnahm.
    Althea rang um eine ausdruckslose Miene. »Oh, gut. Dann erzähl’s mir eben morgen.«
    »Klar. Aber es ist doch super, oder? Du bist bestimmt froh, wenn ich hier endlich das Feld räume.«
    Althea hob leicht die Schultern. »Vielleicht. Aber ich werd einen neuen Mieter nehmen müssen. Bei dir weiß ich inzwischen wenigstens, worauf ich mich einstellen muss.«
    Jenny grinste. »So furchtbar bin ich aber doch eigentlich gar nicht, oder?«
    Althea schüttelte den Kopf. »Du bist ein richtig nettes Mädchen und wir werden dich schrecklich vermissen.«
    »Oh, dazu kriegt ihr gar keine Gelegenheit! Ich zieh ja gar nicht weit weg und ich werd bestimmt oft bei euch vorbeischauen. Verdammt, jetzt muss ich mich aber beeilen.«
    Die Tränen in ihren Augen nahmen Althea die Sicht, aber sie fuhr trotzdem mit ihrer Arbeit fort; Kartoffeln schälen konnte sie auch blind. Es war völlig verrückt, anzunehmen, Jenny werde bei Patrick einziehen, sie hatte sie schließlich nur zusammen aus dem Haus kommen gesehen. Das war nur ein Zufall, bestenfalls ein schwaches Indiz. Aber die Erinnerung an Jennys jugendliche Erscheinung und Patricks Lachen hatte sich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Natürlich fand er sie anziehend. Sie war jung, athletisch und mehr als willig.
    Sie ging früh zu Bett und löschte die Lampen, die die Kinder überall hatten brennen lassen. Fluchtartig waren sie vor ihr nach oben gerannt, um zu verhindern, dass sie sie bat die Spülmaschine anzustellen oder die Haustür abzuschließen. Weil sie wirklich sehr müde war, schlief sie schnell ein. Aber kurz nach Mitternacht wachte sie wieder auf, angespannt, regelrecht erstarrt vor Unruhe. Und einen Augenblick später wusste sie, was sie geweckt und mit solchem Schrecken erfüllt hatte. Der Sturm, der erst für den folgenden Tag angekündigt gewesen war, hatte bereits eingesetzt.
    Eine Bö packte das Haus und ließ es erzittern. Althea sprang aus dem Bett und zog an Kleidungsstücken über, was ihr in die Hände fiel. Ihre Pflanzen standen allesamt auf den Stellagen und waren den Elementen ohne den geringsten Schutz ausgeliefert. Einige waren unersetzlich. Schon jetzt prasselte der Regen mit zerstörerischer Kraft.
    Sie ließ sich keine Zeit, um darüber nachzudenken, dass ihr Vorhaben mehr mit Wahnsinn als Vernunft zu tun hatte. Hastig kritzelte sie eine Nachricht für die Kinder, falls sie aufwachten und feststellten, dass sie nicht da war, und gestattete dem Hund, in ihr warmes, verwaistes Bett zu kriechen. Nach einer endlosen Suche fand sie schließlich eine Taschenlampe. Dann machte sie sich auf den Weg.
    Der Wagen sprang nicht an. »Oh, komm schon! Tu mir das nicht an!«
    Sie zog den Choke ganz heraus und versuchte es noch einmal, wollte den Motor mit der Kraft ihres Willens zwingen zu zünden. Sie merkte kaum, dass sie schwitzte, sie drehte den Schlüssel wieder und wieder und trat das Gaspedal. Als ihr schließlich aufging, dass der Motor abgesoffen war, gab sie es auf. Dann musste sie eben laufen.
    In ihrer verzweifelten Hast verzichtete sie darauf, ins Haus zurückzugehen und sich einen vernünftigen Mantel zu holen. Außerdem könnte der Hund aufwachen und die Kinder wecken, wenn er anfing zu bellen. Der Regen peitschte ihr ins Gesicht, nahm ihr die Sicht und brannte in den Augen. Aber sie ignorierte die Stimme der Vernunft in ihrem Kopf, die ihr zuraunte,

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