Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
begeistert aus. »Und kriegst du Geld?«
»Ich hoffe es.« Sie überflog den Brief noch einmal. »Ja, sie schicken einen Scheck über tausend Pfund, um die Kosten für den Garten zu decken.«
»Meine Güte, das ist ein Vermögen!«
»Nein, eigentlich nicht.« Als sie Merrys niedergeschlagene Miene sah, fügte sie hinzu: »Aber Weihnachten wird trotzdem ein bisschen üppiger ausfallen als befürchtet.«
Althea wusste, es war Wahnsinn, das Geld für irgendetwas anderes als ihren Garten auszugeben. Aber sie wusste auf der anderen Seite ebenso, dass sie ihren Kindern nicht plausibel machen konnte, dass es zu Weihnachten keine Geschenke geben konnte, während sie tausend Pfund auf ihrem Konto hortete. Sie entschied sich für einen Kompromiss – einen Teil würde sie für Geschenke für die Kinder aufwenden, der Rest sollte seinem eigentlichen Zweck zufließen.
»Nur gut, dass mein ganzes Gartenkonzept Kostenersparnis zum Ziel hat«, sagte sie.
»Hm, du solltest eigentlich keine einzige Pflanze kaufen müssen«, antwortete Merry hoffnungsvoll.
»Es geht nicht um die Pflanzen, sondern um Arbeitskräfte. Ich werde Hilfe brauchen, um den Garten anzulegen.«
»Zahlen die Wettbewerbsleute das nicht?«
»Nur bis zu einem gewissen Punkt. Hier steht, jeder von uns bekommt einen Tag lang eine bezahlte Hilfskraft, aber alles, was darüber hinausgeht, müssen wir aus unserem Budget bezahlen. Und ich werd ganz sicher mehr Hilfe brauchen. Mein Garten liegt am Hang.«
»Kannst du den Hang nicht einfach weglassen?«
Althea schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Wenn der fertige Garten deutlich von den eingereichten Plänen abweicht, wird man disqualifiziert.«
»Mann, die sind ganz schön hart, was? Na ja, Patrick wird sich jedenfalls mächtig freuen.«
Althea antwortete nicht.
»Du wirst es ihm doch erzählen, oder?«
»Ach, ich hab ja noch nicht gewonnen, weißt du. Ich bin lediglich eine Runde weiter.«
»Du musst es ihm trotzdem sagen. Ich meine, er hat Stunden damit verbracht, dir Zeichenunterricht zu geben. Und du hast dich so furchtbar dumm angestellt.«
»Ich hab mich überhaupt nicht dumm angestellt!«
»Also jedenfalls war’s ein hartes Stück Arbeit für ihn.«
Althea schickte ihm eine Postkarte, kurz und sachlich. Er antwortete nicht.
Hätte sie eine Alternative gehabt, hätte sie Patricks Gewächshaus längst aufgegeben. Doch sie brauchte es jetzt dringender denn je. Der Sommer war vorüber, viele Pflanzen mussten zum Schutz vor dem Frost darin untergebracht werden, denn ihr eigener Wintergarten war zum Bersten voll gestopft. Außerdem musste sie Unmengen von Pflanzen für ihren Garten in Chelsea ziehen, ein Vielfaches der Anzahl, die sie nachher wirklich brauchen würde, damit sie nur die gelungensten Exemplare von jeder Art nehmen musste.
Tatsächlich sah sie sich gezwungen, auch den beinah ganz verfallenen Teil des Gewächshauses in Gebrauch zu nehmen, um all ihre Zöglinge unterzubringen. Ohne Patrick etwas davon zu sagen, hatte sie mit einem geborgten Tacker und stabiler Plastikfolie versucht diesen Bereich halbwegs wasserdicht zu machen. Es war alles andere als zufrieden stellend, ein ordentlicher Herbststurm und all ihre Pflanzen konnten von herunterfallendem Glas in Fetzen geschnitten oder zerdrückt werden. Aber sie brauchte den zusätzlichen Platz.
Sie verfolgte die Wettervorhersagen im Fernsehen und wenn starker Wind zu erwarten war, machte sie sich eilig auf den Weg zum Gewächshaus und verstaute sämtliche Pflanzen unter den Stellagen, sodass sie geschützt standen. Es war ein Glück, dass sie keinen Job hatte, sagte sie zu Sylvia und bemühte sich tapfer um einen fröhlichen Tonfall. Hätte sie arbeiten müssen, hätte sie gar keine Zeit für diese ständigen Rettungseinsätze gehabt.
Eines Tages wurde ein handfester Sturm vorhergesagt. Obwohl er erst für den folgenden Morgen angekündigt war, beschloss sie, dass es besser war, die Pflanzen in Sicherheit zu bringen, solange das Wetter noch einigermaßen ruhig war. Sie rief den Hund und machte sich auf den Weg.
Zu ihrer Überraschung stand Patricks Wagen vor dem Haus. Sie zögerte einen Moment und überlegte, wieso er wohl an einem Wochentag zu Hause war und ob er kommen und mit ihr reden würde, wenn sie im Gewächshaus war. Sie hatte sich gerade dazu durchgerungen, ihr Vorhaben trotzdem auszuführen, als die Haustür aufging und einen Moment später scholl Jennys fröhliche Stimme zu ihr herüber.
»Es ist wirklich lieb von dir, dass
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