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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sie Kasten um Kasten mit ihren Setzlingen und Myriaden kleiner Blumentöpfe von oben nach unten. Sie brauchte lange dafür, aber wenigstens verdrängte die Anstrengung die Tränen, die den ganzen Tag schon im Hinterhalt gelauert hatten. Die Blitze kamen jetzt in so schneller Folge, dass sie meistens ohne die Taschenlampe auskam. Der Donner dröhnte ohrenbetäubend.
    Als sie in einem Augenblick völliger Ruhe hinter sich eine Stimme vernahm, schrie sie auf. Noch ehe sie Atem für den Schrei geschöpft hatte, sagte ihr ihr Verstand, dass es Patrick war, aber ihre instinktive Reaktion war schneller als ihr Denken, der Schrei kam heraus und ihr Herz hämmerte.
    »Verfluchte Scheiße, was zur Hölle tust du hier?« Er trug Jeans und einen Pullover, sonst nichts. Sein Haar war völlig zerzaust. Sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Verwirrung, Wut und Erstaunen.
    »Was glaubst du wohl, was ich hier tue?« Sein Fluchen stärkte ihr seltsamerweise den Rücken und sie sah unerschrocken zu ihm auf. »Ich bringe meine Pflanzen vor herunterfallenden Glasscherben in Sicherheit.«
    »Du musst doch wirklich total verrückt sein. Völlig übergeschnappt!« Verwirrung und Erstaunen hatten sich verflüchtigt, sein Zorn hingegen schien sich noch gesteigert zu haben. »Vergiss deine Scheißpflanzen! Willst du dich umbringen? Überall fallen Ziegel vom Dach, nur ein einziger müsste hier auf dem Glasdach landen, das würde völlig reichen, um dich in kleine Fetzen zu schneiden!«
    Ein gewaltiger Donnerschlag übertönte seine letzten Worte. Althea wartete, bis er verklungen war, ehe sie zum Gegenangriff überging.
    »Dann steh nicht einfach nur da und spul dein Repertoire an Schimpfworten ab, sondern hilf mir! Und zieh dir Schuhe an. Hier liegt überall schon zerbrochenes Glas herum.«
    Für einen Augenblick sah Patrick so aus, als wolle er sie packen und quer durchs Gewächshaus in den Sturm hinausschleudern. Althea fühlte sich, als hätte sie Streit mit dem Terminator angefangen – es reichte einfach nicht, dass das Recht auf ihrer Seite war. Sie senkte den Blick.
    »Es tut mir leid. Das ist die Mutter in mir«, sagte sie leise, ohne ihn wieder anzusehen. Sie wandte sich ab und fuhr damit fort, Kästen und Töpfe umzuräumen.
    Sie spürte einen schmerzhaften Stich, als ihr klar wurde, dass er gegangen war. Aber sie hatte jetzt keine Zeit für Gefühle, es war immer noch so furchtbar viel zu tun. Sie versuchte einen riesigen, steinernen Blumentopf voller Werkzeuge und Düngertüten nach vorn zu zerren, als sie plötzlich spürte, wie sein Gewicht ihr aus den Händen genommen wurde. Zwei Gummistiefel standen am Rand ihres Blickfeldes.
    Sie arbeiteten Seite an Seite, und als alles umgeräumt war, nagelte Patrick ein paar Spanplatten über die Plastikfolie, die Althea angetackert hatte, und sicherte so die größten Schwachstellen des Gewächshauses. »Das sollte fürs Erste reichen und Wind und Regen abhalten«, sagte er.
    »Das ist jetzt gar nicht mehr so wichtig«, antwortete Althea. »Die Pflanzen sind in Sicherheit.« Plötzlich spürte sie bleierne Müdigkeit und begann zu schlottern. Solange sie gearbeitet hatte, hatte die Anstrengung sie trotz ihrer nassen Kleidung warm gehalten, jetzt klebte sie ihr eisig kalt auf der Haut. Ihre Zähne schlugen klappernd aufeinander.
    »Du holst dir den Tod. Komm mit ins Haus«, sagte er.
    Althea öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber er hatte schon die Hand auf ihre Schulter gelegt, und wenn er sie auch nicht gerade vorwärts stieß, manövrierte er sie doch vor sich her ins Freie und quer über die Baustelle.
    »Was du brauchst, ist ein heißes Bad. Ja, alles ist angeschlossen«, fügte er hinzu, um ihrer Frage zuvorzukommen. »Geh nach oben. Es ist reichlich heißes Wasser da. Du wirst mein Handtuch nehmen müssen, aber es ist ziemlich sauber.«

Kapitel 18
    D ie Badewanne war weiß und aus Gusseisen und stand auf Klauenfüßen. Das Waschbecken gehörte zur gleichen Serie. In einer Ecke stand die Duschkabine, offenbar noch nicht angeschlossen. Eine Wand war mit hölzernen Nut-und-Feder-Brettern verkleidet, was wohl entlang der restlichen Wände noch fortgesetzt werden sollte. Das ist doch mal was anderes als immer nur Kacheln, dachte sie. Würde er das Holz farbig oder nur klar lackieren?
    Eines Tages würde es mal ein traumhaftes Badezimmer werden. Im Augenblick bedeckten allerdings noch schmutzige Spanplatten den Boden und die Vorhänge waren wohl nur ein Provisorium – ein Gebot der

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