Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
zu bekommen.«
»Das ist nicht wahr ...«
»Das ist sehr wohl wahr. Und ich bin ein bisschen verwirrt, weißt du. Bei unserer letzten Begegnung haben wir uns wie von Sinnen auf dem Fußboden geliebt und jetzt sagst du mir kaum die Tageszeit. Ich wüsste zu gerne, woran das liegt.«
»Das stimmt doch überhaupt nicht, Patrick. Du verstehst es einfach nicht.«
»Und das werde ich auch nie, es sei denn, du erklärst es mir.«
»Das hab ich schon. Vor Ewigkeiten.«
»Du meinst all dieses Gerede über die Kinder und dass du ihr Leben nicht durcheinander bringen willst? Das ist Unsinn, Ally. Die Kinder würden wunderbar damit zurechtkommen, ich bin sicher.«
»Ich will jetzt wirklich nicht darüber reden. Ich bin so müde. Ich hol dir Trifle.«
Sie hatte die Schüssel gerade auf den Tisch gestellt, als das Telefon klingelte. Sie rannte, jede nur denkbare Katastrophe kam ihr in den Sinn und sie wirbelten in ihrem Kopf durcheinander wie ein Fliegenschwarm. Erst als sie abgehoben hatte, ging ihr auf, dass es noch viel zu früh für Nachrichten aus dem Krankenhaus war. Sie waren vermutlich noch nicht einmal dort.
Es war Merry, die Bescheid geben wollte, dass sie heil angekommen waren.
»Danke, Liebling«, sagte Althea. »Es war sehr lieb von dir, anzurufen.«
Sie legte auf. Patrick saß auf dem Sofa und hatte seine langen Beine ausgestreckt. Er hatte sich ein Dessertschälchen gefüllt und aß. »Das ist gut!«, sagte er. »Du auch?«
»Nein, danke.« Sie war zu nervös, um zu essen. Juno, Patrick und der Weihnachtsstress hatten ihr zugesetzt und die Anspannung wollte nicht weichen. Hätte sie noch genug Energie gehabt, um sie zu holen, hätte sie sich eine weitere Dosis Rescue Tropfen verordnet.
»Ich hab ein Weihnachtsgeschenk für dich.«
»Wirklich?« Sie war entsetzt. »Aber ich hab keins für dich.«
»Du wusstest ja auch nicht, dass ich komme. Möchtest du es jetzt haben?«
»Warum nicht, meinetwegen. Ich meine ... das wäre sehr nett.« Gott! Sie war so durcheinander, selbst die elementaren Grundregeln der Höflichkeit waren ihr entfallen.
Er stand auf und durchstöberte die Pakete unter dem Baum auf der Suche nach einem bestimmten. Es sah so aus, als habe er für die ganze Gesellschaft Geschenke gekauft.
Altheas war flach und weich. Wenn es Unterwäsche oder irgendwas Ähnliches ist, dann sterbe ich, dachte sie, befühlte es behutsam, bewunderte das Weihnachtspapier und zögerte den Moment der Wahrheit hinaus. Es war ein Seidenschal. Sehr geschmackvoll und absolut unverfänglich.
»Er ist wunderschön.« Sie legte ihn um ihre Schultern. »Es ist furchtbar, dass ich kein Geschenk für dich habe. Ich hatte sie dieses Jahr fast alle selbst gemacht.«
»Ein selbst gemachtes Geschenk wäre durchaus akzeptabel.«
»Aber ich habe dir keins gemacht.«
»Du könntest mir einen Kuss geben, damit machst du mich glücklich.«
»Ich kann dich nicht glücklich machen. Oh, ich könnte dir einen Kuss geben, aber mehr auch nicht.«
»Oh doch, das könntest du.«
»Patrick, ich hab’s dir doch erklärt. Ich will ... kann keine oberflächlichen Affären haben.«
»Definiere oberflächlich.«
»Du weißt genau, was ich meine! Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse. Ich kann deine nicht befriedigen ...«
»Ich bin sicher, mit ein bisschen Übung könntest du das durchaus.«
»... und du kannst meine nicht befriedigen.«
Sie schwiegen einen Moment. Nur das Zischen von Junos Gaskamin durchbrach die Stille. »Nicht, wenn du mir nicht sagst, was deine Bedürfnisse sind.«
Sie sah ihn an, seine langen Beine, wie er sich da in seiner lässigen Eleganz auf Junos cremefarbenem Ledersofa herumlümmelte. Wie konnte sie ihm sagen, was sie wollte? Wie hätte sie ihm erklären können, dass sie Liebe wollte, eine Bindung-glücklich-bis-ans-Ende-ihrer-Tage, genau dasselbe, was Topaz gewollt hatte. Es wäre ihm peinlich. Nach einem kurzen, bedeutungsvollen Schweigen würde er schließlich antworten. Und was würde er sagen? Es tut mir leid, Ally, aber dafür bin ich nicht der richtige Mann. Ich hab es zweimal versucht und es hat nicht funktioniert. Würde er das sagen? Wenn sie Glück hatte, ja, denn es würde wehtun, aber es wäre wenigstens die Wahrheit. Aber vielleicht würde er ihr auch etwas vormachen, um sie zu halten, solange sein Interesse an ihr währte, und dann würde er ihr eines Tages sanft, aber unmissverständlich erklären, dass es vorbei war.
»Jetzt mal im Ernst«, sagte er. »Woher willst du wissen,
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