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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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dass Sylvia nicht nur gekommen war, um zu helfen, sondern ebenso, um nach lohnenden Objekten Ausschau zu halten. Sie betrachtete die beiden muskulösen jungen Möbelpacker abschätzend. »Deiner gefällt mir nicht besonders«, bekundete sie Jenny im Flüsterton.
    Althea presste missfallend die Lippen zusammen. Ihr gefielen sie alle beide nicht. Anstelle der üblichen braunen Kittel trugen sie ärmellose T-Shirts und Levis. Stolz ließen sie die Muskeln spielen, aber trotz der vielversprechenden Formen schienen sie nicht besonders kräftig und was in ihren Köpfen vorging, konnte man nur raten.
    Ganz anders der Vormann. Er war ein älterer, drahtiger Mann, der vermutlich viel besser allein zurechtgekommen wäre. Mit viel Feingefühl bugsierte er Möbelstücke die Stufen hinauf, um enge Kurven und über Treppengeländer, sodass man meinen konnte, sie seien aus Gummi. Er hielt offenbar auch nichts von Keuchen, Schnaufen und Fluchen, ohne das seine jüngeren Kollegen scheinbar nicht auskommen konnten. Althea hätte es kaum gewundert, wenn er eine Bücherkiste mit einem Zauberstab berührt hätte und alle Bücher in die Regale geflogen wären wie bei Mary Poppins.
    »Ich hab sie gern ein bisschen älter«, murmelte sie und beobachtete den Vormann im braunen Kittel, der den beiden jüngeren zeigte, wie man einen Vitrinenschrank anhob und trug, ohne Kleinholz daraus zu machen.
    »Ich auch«, sagte Jenny. »Aber nicht faltig und verschrumpelt. Einen reifen Mann eben. Der sich in der Welt auskennt und der weiß, wie man eine Frau behandelt.«
    »Etwa so wie Patrick?«, fragte Sylvia.
    Es war schwer zu sagen, ob Jenny errötete, denn eine feine Staubschicht bedeckte ihr Gesicht, das ohnehin schon immer eine gesunde Farbe aufwies. »Genau.«
    »Kommt, wir haben noch schrecklich viel zu tun«, sagte Althea.
    »Also welches Zimmer wird deins?«, wollte Sylvia wissen. »Oder ziehst du in Patricks?«
    »Wie meinst du das?« Diesmal war Althea an der Reihe zu erröten, aber wer es sah, dachte vermutlich, es sei die Folge ihrer Erschöpfung.
    »Ich meine dieses große Zimmer hier«, Sylvia ging vor ihr durch die Tür. »Das hier war Patricks Schlafzimmer.«
    »Ah ja? Und woher weißt du das?« Irgendwie gelang es Althea, die Frage neckend statt eifersüchtig klingen zu lassen.
    Sylvia zuckte die Schultern. »Er hat mich mal herumgeführt.«
    Ob es dabei geblieben war, konnte Althea nicht sagen. »Ach so. Nun, da es das größte Zimmer ist, dachte ich, es soll unser Wohnzimmer werden.«
    »Also welches wird dein Schlafzimmer?«
    Althea führte sie in das kleinste. »Hier. So bleibt für jedes der Kinder noch ein eigenes Zimmer.«
    »Man kann auch zu selbstlos sein, weißt du«, bemerkte Jenny. »Du müsstest öfter mal an dich selbst denken und dich durchsetzen. Vielleicht solltest du einen Kurs besuchen.«
    »Ich mag den Raum«, erklärte Althea bestimmt. »Er hat eine herrliche Aussicht.« Es war dieselbe wie aus den Fenstern des jetzigen Wohnzimmers. Aber falls Sylvia oder Jenny das bemerkt hatten, gaben sie jedenfalls keinen Kommentar ab. Sie konnten ja nicht wissen, warum Althea den Ausblick so liebte – es sei denn, sie empfanden genauso, weil sie die gleichen Erinnerungen damit verbanden.
    »Ich geh und sag den Männern Bescheid«, bot Jenny an und verschwand.
    Sylvia und Althea gingen ins Wohnzimmer zurück. »Deine Möbel werden hier ziemlich verloren wirken«, meinte Sylvia. »Was dieser Raum braucht, ist ein breites Bett mit Baldachin und so weiter.«
    »Was er hingegen bekommt, sind ein Sofa und zwei Sessel, die dringend neu bezogen werden müssten. Und jetzt reich mir doch mal den Besen rüber.«
    Der Großteil ihrer Möbel und Habseligkeiten lagerte in einem Container. Die monatliche Lagermiete war horrend, aber, so hoffte Althea, es würde ja nur für eine kurze Übergangszeit sein. Nur das absolut notwendige Minimum nahmen sie mit in Patricks Haus: Schulbücher, Gartenbücher, ein paar Töpfe und Pfannen und ein paar persönliche Kleinigkeiten. Die meisten davon waren in irgendeiner Form Geräuschverursacher, stellte Althea resigniert fest: CD-Player, Kassettenrekorder, Fernseher. Vielleicht war Patrick deswegen in einen entlegenen Flügel des Hauses gezogen.
    Sylvia bestand darauf, dass sie Patrick einluden, ein Glas Wein mit ihnen zu trinken. Jenny unterstützte den Antrag. Althea protestierte mit der Begründung, es sehe noch zu chaotisch aus, um Gäste zu empfangen, und außerdem sei er sicher müde und so weiter

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