Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Schlafzimmer ist auch groß.« Sie kämpfte die Erinnerung nieder, die dieser Bemerkung auf dem Fuße folgte, und hoffte, er werde es auch tun.
»Aber die Kinderzimmer sind winzig und es liegt furchtbar weit außerhalb.«
»Merry könnte ein Musikzimmer bekommen. Es wäre schön für sie, wenn sie Klavier üben könnte ohne die ewigen Proteste ihrer Brüder.«
»Ich bin überzeugt, Merry hätte lieber ein Zimmer, das groß genug für ein Bett und einen Kleiderschrank ist. Und zwar in einem Haus, in dem man sich nicht schon am helllichten Tage gruselt.«
Er stand ihr gegenüber auf der anderen Seite der Küche an die Arbeitsplatte gelehnt. Die Küche hatte eine vernünftige Größe und konnte vermutlich recht hübsch werden, wenn man die altersschwache Pressspaneinrichtung herausriss und durch etwas Solideres ersetzte. Althea betrachtete Patrick nachdenklich und gestand sich ein, dass sie keine Einwände erheben würde, wenn er jetzt zu ihr herüberkäme und sie in die Arme nähme, dass sie sich vielmehr an ihn schmiegen und geborgen fühlen würde. Aber er kam nicht zu ihr herüber. Er blieb, wo er war.
Althea seufzte. »Ich bin sicher, ich habe jedes Haus gesehen, das zum Verkauf steht«, sagte sie ruhig. »Das hier ist das letzte von denen, die auch nur entfernt infrage kommen. In sechs Wochen muss ich ausziehen. Ich kann es mir nicht leisten, allzu anspruchsvoll zu sein. Ich könnte das hier kaufen und mich noch einmal auf die Suche machen, wenn das Angebot wieder größer ist.«
»Dabei würdest du schätzungsweise zehntausend Pfund verlieren.«
»Vielleicht. Aber mir bleibt keine Alternative! Was ich jetzt wirklich gebrauchen könnte, wär ein bisschen Unterstützung. Im Grunde ist dieses Haus doch ganz passabel.«
»Die Bausubstanz ist marode. Nur du kannst auf die Idee kommen, ein Haus ohne Gutachten zu kaufen. Ich bin sicher, wenn eines gemacht würde, wäre diese Bruchbude praktisch unverkäuflich.«
Althea wandte sich ab. Rechthaberei war keine sympathische Eigenschaft und sie wollte sie nicht länger in seinem Gesicht und seiner Körpersprache sehen.
»Es gibt eine Alternative, weißt du.« Sie hatte ihn lange nicht mehr mit so sanfter Stimme sprechen hören. »Du könntest erst einmal etwas mieten.«
»Aber wo?« Spätestens seit der sechsten Niete hatte sie immer wieder darüber nachgedacht.
»In meinem Haus.« Ihr Mund klappte auf. Sein Vorschlag verschlug ihr die Sprache und diesen Zustand nutzte er aus um fortzufahren: »Ich kann euch sechs Zimmer bieten, in die es nicht hereinregnet. Du könntest deinen Handwerker engagieren, um sie zu tapezieren oder sonstwie bewohnbar zu machen. Ihr könntet bleiben, bis die Sache in Chelsea über die Bühne gegangen ist. Dann hast du mehr Zeit und bis dahin sind auch sicher schon wieder mehr Objekte auf dem Markt.«
Er verstummte, aber es gelang ihr immer noch nicht, die Funktionen von Gehirn und Mund auch nur halbwegs zu koordinieren.
»Ich hab mit William darüber gesprochen. Er hält es für einen perfekten Kompromiss.«
Sie seufzte. »Natürlich. Schließlich ist er Buddhist.«
Kapitel 23
D er einfache Teil war so gut wie erledigt. Alle Gläser, Tassen und Teller waren in Zeitungspapier eingewickelt und in ein Sammelsurium von Pappkartons und Teekisten verpackt worden. Das hatte viel Zeit gekostet, aber es erforderte keine schwerwiegenden Entscheidungen. Auch die Bücher hatte sie verpackt, sie hatte sogar ein paar aussortiert. Die Möbel waren mit farblich unterschiedlichen Etiketten gekennzeichnet und die Sachen, die eingelagert werden sollten, waren schon weg.
Doch der Dachboden war ein Minenfeld der Sentimentalität und sie hatte überhaupt keine Lust, ihn in Angriff zu nehmen. Erst als Frederick anrief und wütend ankündigte, er werde seinen Scheck sperren, falls ihr Gerümpel bei seiner Ankunft in England immer noch nicht vom Dachboden verschwunden war, wandte sie sich dem Problem wirklich zu. Anscheinend hatte Topaz die Absicht, sich auf dem Dachboden einen Fitnessraum einzurichten.
Säckeweise Babykleidung, Kisten mit zerbrochenen Lieblingsspielzeugen, Koffer voll alter Schulhefte vom ersten Schuljahr bis zur Gegenwart – sie konnte diese Aufgabe unmöglich alleine meistern, hatte Sylvia erklärt und rückte an, um zu helfen. Sie wusste, ohne ihre unsentimentale Einflussnahme hätte Althea eine ganze Containerladung mit altem Krimskrams aufbewahrt, die entweder eingelagert oder in Patricks Ställen untergebracht werden müsste. Und
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