Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
waren diese Stallungen auch großzügig, hatte er doch einen Großteil seiner eigenen Sachen dort untergestellt und wäre bestimmt nicht angetan, jedes Mal über einen Berg aufgeplatzter Plastiktüten klettern zu müssen, ehe er sie erreichen konnte. Ganz sicher nicht, wenn er feststellte, was diese Plastiktüten enthielten.
»Nein, den Strampler kannst du nicht wegwerfen«, flehte Althea, als Sylvia einen löchrigen, graublauen Frotteelumpen hochhielt. »Den haben alle drei getragen und sie sahen so süß darin aus!«
»Hast du keine Fotos davon?«, fragte Sylvia.
»Natürlich. Berge.«
»Dann wirf ihn weg. Er ist verschlissen und die Hälfte der Druckknöpfe funktionieren nicht mehr. Wirklich«, fuhr sie nachdrücklich fort, als sie sah, dass Althea widersprechen wollte. »Deine Enkelkinder können ihn nicht mehr tragen. Deine eigenen Kinder erinnern sich nicht daran, also bedeutet er ihnen nichts. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihn Juno anbieten willst. Also, weg damit.«
»Okay«, stimmte Althea seufzend zu. »Du hast vermutlich Recht.«
»Natürlich hab ich Recht. Siehst du die Rolle Müllbeutel da drüben?« Althea nickte. »Die werden wir jetzt einen nach dem anderen mit den Sachen füllen, die weggeworfen werden.« Der Strampler machte den Anfang. »Und wenn wir fertig sind, gehen wir nach unten, machen den Wein auf, den ich mitgebracht habe, und bestellen Pizza. Ich geb eine aus.«
»Ja, Sylvia.« Althea legte den Kopf zur Seite und betrachtete ihre Freundin. »Ist es dir je in den Sinn gekommen, dass ein Job als Kindergärtnerin keine ausreichende Herausforderung für dich ist? Du hättest das Zeug zur Schuldirektorin.«
Sylvia lachte leise. »Du meinst also, ich bin diktatorisch. Aber ich bin auch gut, du wirst sehen.«
Das war sie wirklich. Sie zwang Althea zu raten, welches ihrer Kinder dieses Arbeitsblatt ausgefüllt oder jenes Bild gemalt hatte, und wenn sie es nicht auf Anhieb wusste, wanderte es in den Müll. Sie waren etwa eine Stunde nach diesem System verfahren, als Rupert heraufkam und ihnen Tee brachte. Im Hinausgehen erwähnte er, ihm sei es gleich, wenn er das Zeug aus seiner Grundschulzeit nie im Leben wiedersähe, und danach wurde Sylvia noch viel radikaler.
Schließlich wankten sie die Treppe hinab, beladen mit den letzten Müllsäcken, und Sylvia bestand darauf, sie umgehend in Altheas Kofferraum zu packen, um zu verhindern, dass sie ihre Meinung noch einmal änderte. Morgen sollten sie auf die Müllkippe. Sylvia stöberte einen Korkenzieher und zwei Teebecher mit abgebrochenen Henkeln auf und schenkte ein.
»Wann kommen die Möbelpacker?«
»Morgen. Um acht.«
Althea hatte den Umzug selbst machen wollen. Mit einem gemieteten Kleinlaster und der Hilfe von ein paar Freunden. Doch ihre Mutter, die immer sehr hilfsbereit war und ihr großzügig unter die Arme griff, solange ein Sicherheitsabstand von ein paar hundert Meilen sie trennte, hatte darauf bestanden, ein Umzugsunternehmen zu bezahlen.
»Umziehen ist auch mit Möbelpackern schon schlimm genug«, erklärte sie kategorisch. »Wenn du es selbst machst, wird nur alles schief gehen. Du wirst dir das Kreuz verrenken und was dann? Dann kannst du wochenlang im Bett liegen und die Decke anstarren.«
Und da Althea keine Zeit für Bettruhe hatte, holte sie ein paar Angebote ein, nannte ihrer Mutter das günstigste und erlaubte ihr es zu bezahlen.
Der zweite Vorteil, den die Einschaltung eines Umzugsunternehmens mit sich brachte, war, dass sie weniger häufig mit Patrick zusammentreffen musste. Trotz seines großzügigen Angebots und seiner offenkundigen Besorgnis um ihre Familie ging er ihr nach wie vor aus dem Weg. Natürlich hätte sie eigentlich froh sein müssen. Sie hatte ihn überhaupt nicht mehr sehen wollen und das hatte sie ihm ja auch geschrieben. Aber jeder seiner eisigen Blicke traf sie wie ein Dolchstoß mitten ins Herz. Er war so freundlich und herzlich zu den Kindern, aber sie behandelte er nie anders als unterkühlt und herablassend. Offenbar wollte er zwar sein Haus mit ihr teilen, nicht aber die Luft, die er atmete. Doch sie hatte ja kaum Zeit, sich über ihn zu ärgern, denn es waren nicht einmal mehr sechs Wochen bis zur Chelsea Flower Show.
»Was für eine Pizza willst du?«, fragte Sylvia, während Althea sich an ihrem Weinbecher festhielt und gleichermaßen deprimiert über ihr gebrochenes Herz und den bevorstehenden Gartenwettbewerb nachsann.
Es gab eine endlose Diskussion, Vorschläge
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