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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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buddhistischen Freunden, fuhr sie in seinem altersschwachen Kleinbus. Er tat es aus Nächstenliebe und für zwanzig Pfund. Es beunruhigte sie ziemlich, in einem so unsicheren Wagen zu fahren, aber es war die einzige Möglichkeit. Ansonsten hätte sie einen Kleinbus mieten müssen, nach London und wieder zurückfahren und dann den Zug nehmen müssen, eine kostspielige, zeitraubende Angelegenheit. Althea hatte zwar jetzt ein beruhigendes Polster auf ihrem Bankkonto, aber Sparsamkeit war eine so tief verwurzelte Gewohnheit, dass sie nicht von heute auf morgen damit brechen konnte. Außerdem würden sie jeden Penny für ihr neues Haus brauchen. Falls sie je eines fand.
    So brach sie mit Daniel an einem wundervollen Maimorgen um fünf Uhr nach London auf, den Wagen voller taufeuchter Pflanzen. Es war ein Morgen von vollkommener Schönheit, wie Althea es noch nie zuvor erlebt hatte. Sie hatte nur vier Stunden geschlafen und fühlte sich ein bisschen benommen, doch sie bestaunte den Morgennebel in den Tälern, der die Fabriken und Schnellstraßen verhüllte, sodass nur die Hügel und die Bäume sichtbar waren. Daniel war glücklicherweise schweigsam und so konnte sie die Schönheit, die sie umgab, ungestört genießen.
    Nach ungefähr zwanzig Meilen kam sie zu der Erkenntnis, dass sie Chelsea unter anderen Umständen in vollen Zügen genossen hätte. Sie mochte die Leute, die dort ihre Gärten anlegten. Die Atmosphäre war anregend. Hätten sie alle als Team zusammengearbeitet, nicht als Konkurrenten, hätte sie sich so richtig wohlfühlen können. Aber zu viel machte ihr in letzter Zeit zu schaffen.
    Es war nicht nur, dass sie das Haus hatte aufgeben müssen, in dem sie so lange gelebt hatte. Nicht allein Patrick, nach dem sie sich nicht weniger sehnte als zuvor, nur weil sie ihn nicht gesehen hatte. Auch nicht die ungewisse Zukunft: Wo sie leben würde, womit sie ihren Lebensunterhalt verdienen sollte. Oder die unvermeidliche Sorge wegen der bevorstehenden Schulexamen der Jungen. Die Noten der mittleren Reife waren nicht so wichtig, Hauptsache, Rupert schnitt gut genug ab, um in die Oberstufe zu kommen. Aber Williams A-Levels waren für sein ganzes späteres Leben wichtig. Das war ihm selbst erst vor kurzem klar geworden, möglicherweise zu spät.
    Nein, der wahre Grund, warum es ihr unmöglich war, ausgeglichen und zufrieden zu sein, war die schmerzhafte Erkenntnis, zu der sie unlängst gelangt war, dass eine ihrer liebsten, festesten Überzeugungen grundfalsch war: Ihr eigenes Glück immer den Interessen der Kinder zu opfern war ein unerfüllbarer Anspruch. Nach und nach hatte sie eingesehen, dass sie ihre Beziehung mit Patrick hätte fortsetzen sollen. Die Probleme, die die Kinder möglicherweise damit hätten haben können, hätte sie in Angriff nehmen sollen, wenn sie auftauchten. Eine besonders bittere Pille war die Einsicht, dass sie wahrscheinlich wunderbar damit zurechtgekommen wären. Aber jetzt war es zu spät. Jetzt würde Patrick sie nicht mehr haben wollen und käme sie mit Schokoladenguss und in Geschenkpapier verpackt. Und warum sollte er auch? Sie war eine neurotische, dumme Kuh, die nicht wusste, was sie wollte, und leichtfertig eine vielversprechende Beziehung abgebrochen hatte, nur für den Fall, dass ihre Kinder Einwände haben könnten, ohne besagte Kinder auch nur nach ihrer Meinung zu fragen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Daniel. »Sie sind ein bisschen sehr still.«
    »Ich bin nur müde, das ist alles.«
    Es war seltsam, dachte sie, dass ihr diese Dinge zu einem Zeitpunkt klar geworden waren, als all ihre Gedanken doch eigentlich auf die Gartenausstellung konzentriert waren. Vermutlich war ihr Gehirn so daran gewöhnt, nur die vertrauten, ausgetretenen Pfade des Denkens zu benutzen, dass ihr Geist erst neue Wege einschlagen konnte, als ihr bewusstes Vernunftsdenken so beschäftigt war, dass es ihn nicht länger kontrollieren konnte.
    »Möchten Sie ein Pfefferminz, Daniel?«
    »Nein, danke.«
    Und das war alles, was sie an Konversation zustande brachten, bis sie nach London kamen und Althea ihm den Weg weisen musste.
    Althea war ausgesprochen dankbar, dass ihr Chauffeur Buddhist war und daher nicht zu Zornesausbrüchen, Ungeduld und Flüchen neigte. Andernfalls hätte ihre Fahrt, gekrönt von einer einstündigen Prozession im Schneckentempo vom Eingang der Ausstellung bis zu ihrer Parzelle, der reinste Albtraum werden können. Nicht zum ersten Mal fragte Althea sich, ob Buddhismus nicht

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