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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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schien es ihr. Patricks wohlgeformter, nackter Oberkörper, die kraftvollen Bewegungen, mit denen er die Schaufel schwang, waren ein beeindruckendes Bild. Mit ungeheurer Geschwindigkeit beförderte er ganze LKW-Ladungen Erde an ihren Platz zurück und Althea stand oben auf dem wachsenden Hügel, klopfte die Erde fest, brachte die Plastikfolien wieder an Ort und Stelle und pflanzte ihre Blumen und Sträucher wieder ein. Sie arbeiteten den ganzen Tag beinah ohne Pause.
    Am späten Nachmittag kam die Frau vorbei, die Althea auf der Toilette kennen gelernt hatte. »Wahnsinn«, sagte sie.
    Althea wusste nicht, ob sich das auf Patrick bezog, dessen gebräunte Haut mit einem glänzenden Schweißfilm überzogen war und der sich mit einer Eleganz und Schnelligkeit bewegte, die es nahe legten, Graben zur olympischen Disziplin zu erheben, oder ob sie die Fortschritte meinte, die Altheas Garten gemacht hatte, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte.
    »Ja, ja«, sagte Althea, eine passende Antwort zu beiden Alternativen. »Ich bin noch nicht sicher, ob ich es rechtzeitig schaffe, aber wenigstens hab ich es versucht.«
    »Sie wissen, dass Sie Punkte abgezogen kriegen, wenn auch nur ein Blumentopfrand aus der Erde lugt oder ein Grashalm oder Zweig in die falsche Richtung zeigt?«
    »Ja, sicher. Aber ich glaube, es geht mir überhaupt nicht mehr darum, einen Preis zu gewinnen. Es reicht, dass ich einen respektablen Versuch gemacht habe.« Sie betrachtete die benachbarten Parzellen, beide inzwischen nahezu perfekt. »Und mich neben diesen Gärten nicht blamiere.«
    Patrick setzte die Schaufel ab und stützte sich darauf. »Sie sehen beide extrem professionell aus.«
    »Ich weiß.« Althea seufzte. »Ich hätte doch einen Kurs machen müssen. Aber ich war immer eher ein Learning-by-doing-Typ.«
    »Wirklich?«, sagte die Frau. »Haben Sie eine Karte?«
    Althea zog verwirrt die Brauen zusammen.
    »Sie meint eine Visitenkarte«, sagte Patrick. Und an die Frau gewandt: »Nein, ich fürchte nicht.«
    »Dann schreiben Sie mir einfach Ihren Namen und Ihre Adresse auf einen Zettel. Und Telefon- und Faxnummer.«
    Althea wollte gerade erklären, dass sie auch keine Adresse oder Telefonnummer zu bieten hatte, als Patrick seine Brieftasche hervorholte. »Hier.« Er schrieb etwas auf eine seiner Karten. »Unter der Nummer können Sie Althea erreichen. Wenn sie nicht da ist, können Sie eine Nachricht hinterlassen.«
    Die Frau war tief beeindruckt und warf Althea einen neiderfüllten, respektvollen Blick zu. »Danke. Und hier ist meine Karte.« Sie reichte sie Althea. »Kann gut sein, dass ich mich bald melde.«
    »Ich frage mich, wozu«, sagte Althea, nachdem sie gegangen war. »Ob sie Probleme mit ihrem zwei mal zwei Meter Rasen und ihrem Ligusterstrauch hat?«
    Patrick hob sein Hemd auf, das er über einen von Altheas kleinen Zäunen gehängt hatte, und streifte es über. »Ich weiß es nicht. Schwer zu sagen.«
    Althea vergaß die Frau, als sie sah, dass Patrick sich anzog. »Gehst du?« Sie hörte den ängstlichen Unterton in ihrer Stimme und lächelte, um ihn zu übertünchen. Veronica war zurückgekommen und sie sollte sie nicht anders als zuversichtlich und gelassen sehen.
    »Ich muss. Ich hab furchtbar viel Arbeit.«
    Altheas fröhliches Lächeln quälte sich noch ein bisschen mehr in die Breite.
    »Ich weiß es zu schätzen, dass du hergekommen bist. Ohne deine Hilfe hätte ich es niemals geschafft.«
    »Doch, das hättest du. Jemand anderes hätte dir geholfen. Ich hatte meine eigenen Gründe, warum ich gekommen bin.« Dann beugte er sich vor, küsste sie sehr hart auf den Mund, wandte sich ab und verschwand in der Menge.
    »Ist er Ihr Freund?«, fragte Veronica.
    »Ich glaub nicht«, sagte Althea verwirrt.
    »Warum küsst er Sie dann so?«
    »Weiß der Himmel.«

Kapitel 26
    A m Montagmorgen um vier wachte Althea endgültig auf und wusste sofort, dass sie nicht mehr einschlafen konnte. Sie hatte geschlafen, da war sie sicher, aber nur sehr wenig. Den Großteil der Nacht schien sie damit zugebracht zu haben, die rasanten Veränderungen zu überdenken, die ihr Leben zunehmend auf den Kopf stellten. Sie gab es bald auf, Ordnung in das große Durcheinander in ihrem Kopf bringen zu wollen, stand stattdessen auf und trat ans Fenster.
    Das Gästezimmer im Haus von Sylvias Mutter lag im Dachgeschoss und Althea hatte einen weiten Blick über die Dächer und Schornsteine von Fulham und Chelsea. Und dieser Morgen verlieh sogar dem Kraftwerk von

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