Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Grow‹ haben sich da etwas ganz Tolles einfallen lassen, dass sie Ihnen die Möglichkeit eröffnen.«
»Ja«, sagte Althea, als ihr aufging, dass niemand sonst etwas sagen wollte.
»Also ...« Michael sah auf seine Uhr und befragte vermutlich den Terminkalender in seinem Kopf, ob er keine plausible Ausrede parat habe, um bald von hier zu fliehen. »Da Flick noch nicht hier ist, bringe ich Sie zu Ihrer Parzelle. Die Jungs mit dem Bagger werden bald anrücken, also haben wir keine Zeit zu verlieren. Nicht lange und Sie werden von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt sein.« Er lachte. Er konnte ja bald verschwinden.
Schweigend gingen sie zu viert zu der Stelle, wo ihre Gärten angelegt werden sollten. Michaels Begeisterungsreden waren verstummt, weil sie auf so wenig Gegenliebe stießen. Veronica machte ein gequältes Gesicht, als sei ihr jemand zu nahe getreten. Und Alistair schien so erhaben über den Rest der Welt, dass es ein Wunder war, dass seine Stiefel überhaupt noch den Boden berührten.
Althea rang mit der unschönen Erkenntnis, dass nicht alle Menschen, die Freude an Gärten haben, zwangsläufig nett sind. An diese Annahme hatte sie sich jahrelang geklammert und es war ein harter Schlag, gerade hier und jetzt desillusioniert zu werden. Aber wenn ihre Mitbewerber nicht noch etliche Grade auftauten, bestand keine Aussicht auf die Kameradschaft, die sie erhofft und erwartet hatte. Sie mochten alle im selben Boot sitzen, Seite an Seite auf einem relativ kleinen Stück Land arbeiten, aber das hieß offenbar noch lange nicht, dass sie soziale Kontakte pflegen würden.
Das war enttäuschend. Aber noch enttäuschender war die Erkenntnis, dass sie am Rande der wichtigsten und aufregendsten Berufschance ihres Leben stand, aber keineswegs aufgeregt war, auch nicht besonders ängstlich. Sie wollte einfach nur nach Hause.
Und das waren nicht die großen, staubigen Räume mit den wunderschönen Ausblicken und der exquisiten Architektur, die jetzt unzureichend mit ihren Möbeln bestückt waren und derzeit ihre Kinder beherbergten. Nein, sie wollte zurück in das Heim, das sie so viele Jahre lang geliebt und gehegt hatte, das jetzt Frederick und Topaz usurpiert hatten und von dem sie sich nicht einmal richtig verabschiedet hatte.
Kapitel 25
A lthea wünschte, sie hätte eine Thermoskanne mitgebracht, wie die edlen, lederbezogenen Exemplare, die Alistair und Veronica dabeihatten, und sie müsste nicht jedes Mal ungefähr eine Meile weit zu dem Stand am Eingang laufen, wenn sie einen Kaffee wollte. Sie hätte den Inhalt ihrer Thermoskanne bedenkenlos mit den anderen geteilt. Aber Alistair und Veronica waren es nicht gewöhnt, Dinge zu teilen. Es fiel ihnen sogar schwer zu akzeptieren, dass der Bagger und die Arbeiter nicht nur ihnen allein zur Verfügung standen. Wenn die Parzelle eines Mitbewerbers umgegraben wurde, standen sie ungeduldig dabei, die Hände in die Hüften gestemmt und murmelten: »Na endlich«, wenn sie schließlich an der Reihe waren.
Althea wusste, sobald sie den Rücken kehrte, würden sie versuchen den fröhlichen Baggerführer dazu zu bewegen, ihre Parzelle links liegen zu lassen und stattdessen auf einer der anderen zu arbeiten. Sie konnte nur hoffen, dass er sich nicht überreden ließ. Er war freundlich, der strömende Regen und die aufgeweichte Erde konnten seine Laune nicht dämpfen. Sie brachte ihm einen Becher Kaffee und ein KitKat mit – sie brauchte ihn dringender als die anderen, denn Sylvias Bruder hatte sich das Kreuz verrenkt und konnte nicht kommen. Sylvia hatte angemerkt, das sei typisch. Jennys Cousin war auch noch nicht aufgetaucht.
»Ihre Parzelle soll eine Hanglage kriegen, stimmt’s?«, fragte der Baggerführer und nahm einen Schluck Kaffee, inzwischen nur noch lauwarm, der Regen und der lange Rückweg vom Kaffeestand hatten ihn abkühlen lassen. »Also wann kommt Ihre Erde?«
»Oh Gott«, murmelte Althea mit zusammengebissenen Zähnen, damit die anderen nicht gleich von ihrem Fehler hörten. »Daran hab ich überhaupt nicht gedacht.«
»Tja«, sagte Jerry der Baggerführer. »Viele Leute lassen jede Menge Erde abtragen. Halten Sie einfach die Laster an und bitten Sie, hier abzukippen. Dann brauchen Sie ein paar alte Bahnschwellen um die Rückseite zu stützen.«
Sie hätte ihm ihren Körper geboten, wenn sie geglaubt hätte, er könne Interesse haben.
»Ich danke Ihnen vielmals. Es ist mir einfach nicht in den Sinn gekommen, dass ich für Erde sorgen muss. Ich hab
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