Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
ich.«
»Entschuldige«, sagte Althea. »Und wie seid ihr vom Bahnhof hergekommen? Doch nicht etwa mit der U-Bahn?«
»Natürlich! Also wirklich, Mum«, protestierte William. »Man könnte meinen, du denkst, wir sind Kinder.«
»Seid ihr doch auch«, brummte Althea vor sich hin.
Die Jungen hörten sie und tauschten einen gequälten Blick.
»Nun ja, ihr seid ja offensichtlich heil hier angekommen. Also, was haltet ihr davon?«
»Er ist super«, verkündete Rupert. »Besser als der, den du zu Hause gemacht hast.«
»Wirklich?«
»Ja. Fast so gut wie dieser hier.« Er wies auf Veronicas Garten.
»Darf ich die Blumen pflücken?«, fragte Merry.
»Nein!«, rief Althea entsetzt.
»Schon gut. War nur ein Witz.«
Es war wunderbar, die Kinder wieder zu sehen und all ihre Neuigkeiten zu hören. Telefonieren war einfach nicht dasselbe. Ihre Unterhaltung wurde häufig unterbrochen, weil ganze Ströme von Leuten vorbeikamen, die Althea Fragen stellen wollten. Sie konnte es immer noch nicht richtig fassen, dass sie als Expertin angesehen wurde, nachdem ihre Meinung ihr Leben lang immer nur so geringe Beachtung gefunden hatte.
»Juno will auch kommen«, sagte Merry, als es einmal für ein paar Minuten ruhiger war. »Man darf Babys mit herbringen, aber keine Kinderwagen.«
»Oh, gut. Ich hoffe, es wird ihr gefallen.«
»Tja, ich schätze, sie wird die anderen besser finden«, meinte Merry. »Aber sie war ganz aus dem Häuschen vor Freude. Hör mal«, fuhr sie hastig fort. »Würd’s dir was ausmachen, wenn wir ein bisschen einkaufen gingen und dich später wieder hier treffen, so gegen fünf?«
Ihre Kinder, unschuldige Lämmer vom Lande, allein in London unterwegs? William las ihre Gedanken und kam ihren Einwänden zuvor. »Wirklich, Mum, ich pass schon auf sie auf. Und wir sind hier in Chelsea, nicht in Brixton. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass uns irgendein blasierter Yuppie kidnappt und uns zwingt Queens-Englisch zu sprechen.«
»Keine Witze über solche Dinge, bitte! Also meinetwegen. Aber bleibt bei William, ihr zwei. Habt ihr Geld?«
»Nein.«
»Dann solltet ihr besser meine Karte mitnehmen.«
Althea warf einen schnellen Blick über die Schulter. Juno war entsetzt gewesen, als sie herausfand, dass Altheas Kinder ihre Geheimnummer für den Geldautomaten kannten. Nur gut, dass sie nicht wusste, dass sie am Automaten immer neben ihr standen und ihr die Ziffern vorbeteten für den Fall, dass sie sie vergessen hatte. Jetzt hatte sie Angst, sie könnten überfallen und gezwungen werden, die Nummer preiszugeben.
»Wie viel soll ich abheben? Fünfzig?«, fragte William.
»Ja, aber ich will einen Teil davon zurück. Ihr könnt euch etwas zu essen holen und ein kleines Andenken kaufen.«
»Ein sehr kleines«, brummelte Merry. »Fünfzig Pfund ist nichts heutzutage.«
»Aber ich lebe in der Vergangenheit und denke immer noch, fünfzig Pfund ist genug um einen vierzehntägigen Urlaub auf Mallorca für eine fünfköpfige Familie zu bezahlen. Heute Abend gehen wir richtig schick essen«, versprach sie.
Sie gingen in eines der italienischen Restaurants in der Gegend.
»Ihr könnt euch aussuchen, was ihr wollt, nur keine Pizza«, sagte Althea. »Die gibt es oft genug zu Hause.«
Das machte die Auswahl schwierig, langwierig und geräuschvoll, aber zu guter Letzt hatten sich alle entschieden. Ein freundlicher Kellner nahm ihre Bestellung auf und kam kurz darauf mit ihren Getränken zurück.
»Und wie seid ihr zurechtgekommen in Patricks Haus?«, fragte Althea, nachdem sie einen tiefen Zug aus ihrem Weinglas genommen hatte. »Vermutlich könnt ihr es kaum erwarten, dass wir endlich wieder ein Haus für uns allein haben.« So ging es ihr selbst, aber die Vorstellung, wieder auf Haussuche zu gehen, war zu grauenhaft, um jetzt daran zu denken.
»Eigentlich ist es ganz toll«, sagte Rupert. »Ich wünschte, wir könnten so ein Haus finden.«
»Ich auch«, stimmte Merry zu.
»Es ist ein bisschen zu groß und vornehm für unsereins, Herzchen.«
»Na ja, aber wir könnten doch eine Hälfte von Patricks Haus kaufen«, erwiderte Merry. »Wir wohnen doch sowieso schon drin und es ist noch so viel Platz.«
»Auf jeden Fall ist es viel zu groß für einen allein«, meinte Rupert, der Reichtum moralisch fragwürdig fand.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass er es auf Dauer mit irgendwem teilen will«, sagte Althea. Ganz zu schweigen, was sie selbst davon halten würde. »Wahrscheinlich legt er großen Wert auf
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