Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
vorbei war, königliche Hände geschüttelt und viele Fragen gestellt und beantwortet worden waren, kam eine strahlende Phillida, kaum in der Lage einen Luftsprung zu unterdrücken. »Ja, ja ja!«, rief sie Althea zu und streckte ihre Faust triumphierend in die Luft. »Ich wusste, Sie können es schaffen!«
»Vielen Dank, dass Sie sich so für mich freuen.« Althea war ein bisschen verwundert, dass jemand, den sie kaum kannte, so beglückt über ihren Erfolg war.
»Jetzt, wo Sie die Medaille bekommen haben, kann ich meinen Plan in die Tat umsetzen!«
»Sie haben einen Plan?«
»Allerdings! Ich weiß natürlich nicht, was Sie davon halten, aber wie würde es Ihnen gefallen, eine Gartensendung zu moderieren?«
»Was?« Althea glaubte, sie habe sich verhört.
»Im Fernsehen. Ich gehöre zum Team von Gardening Go-Round und unsere Moderatorin geht in Mutterschaftsurlaub. Ich hab immer schon gesagt, was wir brauchen, ist ein Amateurgärtner, nein, seien Sie nicht böse, ich meine lediglich jemanden, der nicht jahrelang in Kew Gardens war und ein Botanikdiplom hat. Haben Sie doch nicht, oder?«
»Ein Botanikdiplom? Nein!«
»Aber Sie lieben Gärtnerei und können gut darüber reden?«
»Ich weiß nicht.« Sie dachte einen Moment nach. »Ich schätze, ich rede darüber, wann immer sich jemand findet, der es hören will, ja. Die meisten meiner Freunde interessieren sich nicht besonders dafür.«
»Es wäre erst einmal nur ein Vertrag für drei Monate, aber wenn es gut läuft, würde er verlängert. Ich weiß, dass Mary Fenton nicht die Absicht hat zurückzukommen, wenn das Baby da ist.«
»Wollen Sie damit sagen, ich soll zum Fernsehen?«
»Genau! Ich glaube, Sie wären perfekt. Sie sind genau wie Ihr Garten, nicht abgehoben, sondern für jedermann erreichbar und zugänglich. Und es wird gut bezahlt. Sie könnten für eventuelle Durststrecken sparen. Und, selbst wenn der Vertrag nicht verlängert würde, Sie wären bekannt!«
Veronica, die trotz anders lautender Ankündigung nicht nach Hause gefahren war, mischte sich ein. »Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Althea keinerlei Fachausbildung hat?«
Phillida sah sie an. »Was denn, gar nichts? Keine Gärtnerausbildung oder irgendein Landschaftsbaulehrgang?«
Na ja, sie hatte gleich gedacht, es sei zu gut um wahr zu sein. »Nein, ich fürchte nicht. Ich bin absoluter Autodidakt. Nur beim Zeichnen hat mir jemand geholfen, ein Freund hat es mir beigebracht.«
»Aber das ist ja wundervoll! Genau, was wir brauchen! Ich kann es kaum erwarten, Nathan davon zu erzählen. Ich werd ihn irgendwann im Laufe der Woche mit herbringen.«
Phillida ging schließlich, schwebte auf einer Seifenblase von Enthusiasmus davon.
»Manche Leute sind einfach Glückspilze«, sagte Veronica.
Althea dachte darüber nach. Konnte man sie, die mit drei kleinen Kindern sitzen gelassen worden war, ihren Job verloren hatte, deren Pflanzen beinah einem Sturm zum Opfer gefallen waren und deren Garten um ein Haar von der Themse davongespült worden wäre, einen Glückspilz nennen? Nun, verglichen mit Veronica, die schlank und reich war und vermutlich von ihrem Mann auf Händen getragen wurde, aber nicht wusste, dass sie lebte, fühlte sie sich verdammt glücklich.
Kapitel 27
H i, Mum!«
Althea wandte sich um und zu ihrem Erstaunen entdeckte sie William, Rupert und Merry, die in einer Reihe nebeneinander standen und offenbar nicht sicher waren, wie sie ihre Mutter in dieser exotischen Umgebung begrüßen sollten.
Sie stieg über die Absperrung, die ihren Garten umgab, und stürzte auf sie zu. »Ach, wie herrlich! Wie seid ihr hier hereingekommen? Ihr seid keine Mitglieder.«
»Patrick hat das arrangiert. Er war mit einer der Gartenarchitektinnen zusammen auf der Uni.«
»Ah ja? Mit wem?«
»Barbara Wynn-Jones. Sagt dir das was?«
»Natürlich sagt mir das etwas! Sie ist berühmt.« Außerdem war sie ausgesprochen talentiert, charismatisch und mit irgendeinem wichtigen Mann aus London verheiratet.
»Na ja, anscheinend sind sie und Patrick gute Freunde.«
»Aber wie seid ihr hergekommen? Mit dem Zug?«
»Ja. Juno hat in der Schule angerufen und eine Abwesenheitserlaubnis für uns besorgt.«
»Das war aber lieb von ihr.« Und ausgesprochen untypisch noch dazu.
»Nun ja, Patrick ...« Merry verstummte unter den finsteren Blicken ihrer Brüder.
»Patrick was?«
»Hat gesagt, sie soll’s tun«, murmelte sie.
»Und wann hat Juno je getan, was man ihr sagt?«
»Was weiß
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