Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Hut und mit Candida, ebenso hübsch und elegant wie ihre Mutter in Organdy und Broderie Anglaise. Sie saß in einem Tragegestell, das weder ihre noch die Erscheinung ihrer Mutter im Mindesten beeinträchtigte.
»Oh, Ally, ich bin ja so stolz auf dich!«, rief Juno aus, nachdem es Althea gelungen war, sie zu küssen ohne Hut oder Baby zu zerdrücken. »Ich wusste, du würdest es schaffen! Eine Silbermedaille! Was glaubst du, warum du keine Goldmedaille bekommen hast?«
Hätte sie sicher sein können, dass Juno etwa zwei Stunden lang den Mund halten und zuhören konnte, hätte sie es ihr vielleicht erklären können. Da das aber weitaus schwieriger zu erreichen war als eine Goldmedaille, versuchte sie es erst gar nicht. »Ich weiß nicht genau.«
»Der da drüben ist hübsch.« Juno wies auf Veronicas Bruchsteinmäuerchen.
»Wenn du dir meinen angesehen hast, werd ich dich Veronica vorstellen«, versprach Althea.
»Wirklich, ich bin sehr beeindruckt.« Und sehr überrascht, nach dem Klang ihrer Stimme zu urteilen. »Es ist ganz anders als deine sonst eher konzeptlosen Entwürfe. Was für ein hübscher kleiner Teich. Oh, aber ist das nicht ein Unkraut, Liebes? Das kleine Ding da mit den mauvefarbenen Blüten? Hast du es beim Jäten übersehen? Vielleicht hast du deswegen keine Goldmedaille bekommen?«
»Das ist efeublättriges Leinkraut und ich bezeichne es als Wildblume.«
»Oh.«
Nachdem Juno und Veronica sich bekannt gemacht und festgestellt hatten, dass sie ein paar gemeinsame Bekannte hatten, entführte Juno Althea, um ihr ein Glas Pimms auszugeben.
»Patrick war gestern Abend zum Essen da. Er war so reizend zu Candida, nicht wahr, Liebling?« Seit sie ein Kind hatte, konnte Junos Stimme, die für gewöhnlich kühl und sachlich klang, ganz plötzlich einen weichen, liebevollen Tonfall annehmen, wenn sie mit ihrer Tochter sprach, und dann mit erschreckender Plötzlichkeit wieder umschlagen. »Er hat keinen Ton gesagt, als sie ein bisschen Milch auf sein Jackett gespuckt hat, stimmt’s nicht, Engelchen? Der arme Mann«, schloss sie brüsk.
»Ich glaube nicht, dass es ihm etwas ausgemacht hat.« Althea verspeiste ein Stück Gurke und fragte sich, ob Juno sich jemals vertat und das Baby anfuhr und zu Kenneth säuselte. »Manche Männer lieben Babys.«
»Ach, das meinte ich doch nicht. Nein, ich meine, es ist traurig mit seinem Haus.«
»Was ist mit seinem Haus?«
»Nun ja, er hat selbst nichts gesagt, aber ich war vor ein paar Tagen da und es war nichts mehr daran getan worden. Und Diana Sanders hat gesagt, er hat die Bauarbeiter weggeschickt. Ihm scheint das Geld ausgegangen zu sein.«
»Das hat er Diana erzählt?«
»Oh nein. Ich glaube nicht, dass sie sich kennen. Aber ihre Nachbarn lassen sich gerade den Patio pflastern und die Firma hat vorher für Patrick gearbeitet. Die Männer haben es ihr erzählt.«
»Das hat nichts zu bedeuten. Wenn sie fertig waren ...«
»Aber das ist es ja, waren sie nicht! Er hat bezahlt, was sie bisher gemacht haben, aber der Auftrag war noch nicht abgeschlossen. Trotzdem hat er sie weggeschickt. Ich denke, er wird verkaufen müssen.«
»Das wär ja furchtbar!«
»Findest du? Es ist ein schrecklich großer Kasten. Wunderschön, sicher, aber viel zu groß für einen allein. Ich denke, es wäre nur vernünftig, es abzustoßen. Falls er einen Käufer findet.«
Althea, die selbst ihr Haus verkauft hatte, weil es »nur vernünftig« war, wollte nicht, dass Patrick dasselbe Schicksal erlitt. »Möchtest du noch etwas trinken?«
»Nein, danke, Liebes. Wenn man stillt, muss man vorsichtig sein.« Sie warf Althea einen Blick zu, der besagte, dass es viele gute Gründe gab vorsichtig zu sein und dass sie drauf und dran war, einen nach dem anderen aufzuzählen.
Es war Donnerstagabend. Althea hatte das Gefühl, wenn sie sich nicht bald hinsetzte, würde sie einfach umfallen, wo sie stand. Also flüchtete sie zum hinteren Ende ihres Gartens und sank auf Junos Bank nieder. Sie hatte die Augen geschlossen und die lärmende Menschenmenge aus ihrem Bewusstsein verbannt, als sie plötzlich jemand ansprach. Ihre Augen klappten auf und sie sah einen jungen Mann mit Pferdeschwanz, der eine Videokamera trug. Er hatte die Linse auf sie gerichtet. Sie wollte gerade protestieren, als Phillida Stancombe hinter ihm auftauchte.
»Entschuldigen Sie, ich wette, wir sind die letzten Menschen auf der Welt, die Sie jetzt sehen wollen, aber es war der einzige Termin, den Tristan noch frei
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