Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
seine Privatsphäre.«
»Es gibt eine Privatsphäre, es gibt aber auch so was wie Einsamkeit. Das Haus ist groß genug für ein Regiment«, wandte William ein.
»Du könntest ihn doch fragen, ob wir nicht dableiben können«, schlug Merry vor. »Dann bräuchten wir uns nicht wieder all diese scheußlichen Häuser anzusehen. Weißt du noch das eine, wo es so komisch roch?«
»Und all die anderen mit den Mauselochzimmern?«, fügte Rupert hinzu.
»Ich muss auch sagen, es ist super, bei Patrick zu wohnen«, sagte William. »Patrick ist wirklich in Ordnung.«
»Ja. Er ist cool. Warum bist du immer so kurz angebunden mit ihm, Mum?«, fragte Merry.
Die Ankunft des Essens ersparte Althea, eine Antwort geben zu müssen. »Glaubst du, du schaffst das, Merry?«, fragte sie, als ihre Tochter hinter einem Gebirge aus Pasta verschwand.
Merry warf ihr einen ungeduldigen Blick zu. »Ich bin kein Baby mehr, Mum.«
William untersuchte argwöhnisch seine Vorspeise, ob sich nicht doch irgendwo eine Krabbe oder ein Stückchen Geflügel darin verbarg. »Schmeckt es dir, William?«
Er seufzte. »Ich bin auch kein Baby mehr.«
»Das hier ist Klasse, Mum«, sagte Rupert. »Und deins?«
Althea kostete eine Gabel voll der mit Ricottakäse und Spinat gefüllten Cannelloni. »Himmlisch.«
»Also, warum verstehst du dich nicht mit Patrick, Mum?«, fragte William und balancierte eine Spargelstange auf seinem Löffel aus.
»Wie kommst du auf so etwas? Natürlich verstehen wir uns gut.« Althea klang entrüstet.
»Nach Weihnachten hast du uns erzählt, ihr wärt keine Freunde mehr.«
»Na ja, das ist wieder in Ordnung. Halbwegs.«
»Da scheint er aber anderer Meinung zu sein«, sagte Merry.
»Vielleicht mag er mich nicht besonders.«
»Oh, natürlich«, erwiderte Merry. »Darum ist er auch Hals über Kopf losgebraust, um deinen Garten zu retten, weil er dich nicht besonders mag.«
»Ich glaube, er steht auf sie.« Rupert errötete bei dem Gedanken, dass seine Mutter sexuell anziehend sein könnte, und spießte eine Ravioli auf.
Merry sah ihre Mutter aufmerksam an, als sehe sie sie plötzlich mit anderen Augen. »Wirklich? Cool!«, sagte sie, erfreut, aber verständnislos.
»Das glaub ich nicht«, murmelte Althea und zupfte an ihrer Serviette herum.
»Aber was hat das mit seinem Haus zu tun?«, wollte William wissen. »Soll ich ihn fragen, ob er will, dass du die eine Hälfte kaufst?«
»William, wenn du meinen Namen und das Wort Haus Patrick gegenüber auch nur im selben Atemzug erwähnst, streiche ich dein Taschengeld bis du neunundvierzig bist.«
»Mum! Mit neunundvierzig braucht er doch kein Taschengeld mehr«, sagte Merry.
»Doch«, meinte Rupert. »Wenn er dann immer noch Buddhist ist.«
»Aber vielleicht wär er wirklich froh, wenn er dir eine Hälfte verkaufen könnte. Juno glaubt, ihm geht das Geld aus.«
»Tatsächlich? Ist Juno mit der Frau seines Bankdirektors befreundet?«
»Ich glaub nicht. Aber sie kam vor ein paar Tagen vorbei und bemerkte, es sei nicht viel am Haus getan worden, seit sie es zuletzt gesehen habe.«
»Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass ihm das Geld ausgegangen ist.«
»Ich wiederhole nur, was Juno gesagt hat«, antwortete William gelangweilt. »Können wir jetzt vielleicht das Thema wechseln?«
Obwohl sie die nächsten drei Tagen meistens vollauf damit beschäftigt war, mit den Horden von Menschen zu reden, die zu ihr kamen, konnte Althea doch nicht aufhören über die Möglichkeit nachzugrübeln, eine Hälfte von Patricks Haus zu kaufen, und darüber, was die Kinder ihr erzählt hatten. Trotz ihrer Einwände im Restaurant dachte sie insgeheim, dass die Unterbrechung der Bauarbeiten vermutlich wirklich bedeutete, dass das Geld knapp geworden war. Es war ein riesiges Haus und es gab noch schrecklich viel daran zu tun. Außerdem war Barnet House eines der schönsten Häuser in Gloucestershire. Und keins der zahllosen Häuser, die sie besichtigt hatte, war wirklich bewohnbar, geschweige denn schön.
Natürlich galt es zu bedenken, dass sie zu einer ungünstigen Zeit auf Haussuche gegangen war, während der Flaute nach Weihnachten, jetzt waren weitaus mehr Häuser auf dem Markt. Und sollte sie den Job beim Fernsehen wirklich bekommen, konnte sie sich zusätzlich zu der Summe, die sie schon hatte, noch eine Hypothek leisten.
Aber in ihrem Herzen wusste sie, dass sie Patricks Haus wollte ... beinah so sehr, wie sie Patrick wollte.
Juno kam wie versprochen, mit einem atemberaubenden
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