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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nicht und sagte nichts, versuchte gleichzeitig diese Eröffnung zu verarbeiten und zu entscheiden, ob es für Juno eine gute oder eine schlechte Neuigkeit war. Eine falsche Reaktion konnte fatale Folgen haben. »Also, ich denke, ein Glas Wein ist genau richtig«, sagte sie nach einem kurzen Schweigen. »Ich hol die Flasche.«
    Sie nahm eine Flasche Weißwein und eine mit Mineralwasser aus dem Kühlschrank und trug sie mit zwei Gläsern in den Wintergarten hinüber. Juno streichelte Bozo, die von dieser ungewohnten Aufmerksamkeit so hingerissen war, dass sie sich auf den Rücken gewälzt hatte und voller Glückseligkeit die Pfoten gen Himmel reckte.
    »Wie wär’s mit einer Weißweinschorle?«, fragte Althea. »Das kann wohl kaum schaden.«
    »Bist du sicher?«
    Althea hatte ihre Kinder zu einer Zeit bekommen, als es noch nicht als notwendig erachtet wurde, während der Schwangerschaft alles aufzugeben, was das Leben lebenswert macht. Sie hatte trotzdem während der Schwangerschaften keinen Alkohol getrunken, aber hätte ihr der Sinn nach einer Weißweinschorle gestanden, hätte sie sich sicher nicht abhalten lassen. »Ganz sicher«, antwortete sie nach einem kurzen Zögern.
    Juno nahm ihr Glas. »Danke.« Sie war ungewöhnlich kleinlaut.
    Altheas Wein war unverdünnt und sie nahm einen tiefen Schluck, ehe sie sich Juno gegenübersetzte und die selten erprobte Rolle der großen Schwester übernahm.
    »Und, freust du dich?«
    »Ich weiß nicht. Ich weiß nicht einmal, wie es passiert ist.«
    Altheas Mundwinkel zuckten. Sie fühlte sich versucht, Juno von den Blümchen und den Bienchen zu erzählen, nahm dann aber doch Abstand davon. Das hier war irgendwie nicht der richtige Zeitpunkt für Scherze.
    »Wolltest du denn, dass es passiert?« Althea sprach ganz sanft und wappnete sich gegen ein vehementes Nein.
    »Ich weiß es nicht.« Juno, die sich sonst immer in allen Fragen absolut sicher war, schien sich plötzlich selbst nicht mehr zu kennen. »Ich dachte immer, wir könnten nicht. Wir haben seit Jahren nicht mehr verhütet. Und jetzt, wo es mit meiner Karriere endlich richtig aufwärts geht und wir das Haus renoviert und einen Urlaub in Afrika gebucht haben, da muss das passieren.«
    »Wirst du ... ich meine ... du willst doch nicht ... du weißt schon, was dagegen tun?« Althea drückte sich so behutsam aus, wie sie konnte. Abtreibung wäre für sie selbst niemals infrage gekommen, aber wenn Juno die Absicht hatte, diesen Weg einzuschlagen, wollte sie nicht den Eindruck erwecken, dass sie es verurteilte.
    »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht.«
    »Was sagt Kenneth denn dazu?«
    »Er weiß es noch gar nicht. Ich hatte das Gefühl, ich müsste zuerst mit dir darüber reden.«
    Althea war gerührt. »Und denkst du, er wird sich freuen? Ihr könntet vielleicht nicht nach Afrika fahren, aber sonst würde sich doch vorläufig noch nichts ändern.«
    »Ich weiß es nicht! Du stellst mir die ganze Zeit Fragen, dabei weiß ich im Augenblick einfach überhaupt nichts mehr. Ich meine, glaubst du, ich könnte ein Baby bekommen?«
    »Warum denn nicht? Es ist nicht so besonders schwierig, weißt du. Sobald du schwanger bist, regelt der Körper das meiste ganz von selbst.«
    Juno schwieg betroffen. Die Vorstellung, dass ihr Körper irgendetwas ohne ihre sorgsam durchdachte, auf fundierten Informationen gründende Intervention tat, erfüllte sie ganz offenbar mit Entsetzen. »Oh nein. Darauf kann ich mich nicht verlassen. Man muss seine Schwangerschaft kontrollieren. Ich meine, hätte ich die Absicht gehabt schwanger zu werden, hätte ich mindestens zwei Jahre lang eine Vor-Schwangerschafts-Diät gemacht.«
    Althea war sehr erleichtert, dass die altbekannte, resolute Juno das Ruder wieder übernahm und ihre ratlose, verschreckte Doppelgängerin verdrängte. Sie unterdrückte ein Lächeln. »Aber du ernährst dich doch schon so gesund, ich glaube nicht, dass du dich sorgen musst.«
    Juno seufzte ungeduldig. »Aber verstehst du das denn nicht? Sich gesund zu ernähren reicht nicht. Ich habe mich nicht richtig ernährt, um mich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.«
    »Tja, irgendwas musst du richtig gemacht haben«, meinte Althea. »Oder warum sonst bist du nach all den Jahren plötzlich schwanger geworden?«
    Juno hob die Schultern. »Ich weiß nicht ...«
    William hätte gesagt, dass die Natur vermutlich beschlossen habe, Juno von ihrer Besessenheit zu kurieren, alles kontrollieren zu wollen. Juno hatte ihr ganzes Leben in

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