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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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weinen. Offenbar hatte der Hormonschock ihre sonst so eiserne Selbstbeherrschung unterminiert.
    Althea legte die Arme um ihre jüngere Schwester. »Es wird alles gut gehen, ganz bestimmt. Und ich werde da sein und dir helfen.«
    »Aber du warst so eine widerliche Mutter«, schluchzte Juno.
    Also, das ging ja wohl entschieden zu weit. »Wie meinst du das? Mein Gott, ich weiß, ich war vielleicht manchmal ein bisschen nachlässig, aber ...«
    Juno schniefte. »Ich erinnere mich genau, dass ich mal gesehen habe, wie du William mit deinem Rock die Nase geputzt hast!« Juno betupfte ihre eigene Nase mit einem frischen, tadellos gebügelten Leinentaschentuch.
    Althea war selbst erschüttert. »Hab ich das wirklich getan? Wie schrecklich. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern.«
    »Na ja, es war einer von diesen indianischen Wickelröcken, die damals so modern waren«, sagte Juno einschränkend. »Und vielleicht war’s auch sein Gesicht, nicht die Nase.«
    »Ach, das war alles? Einen Augenblick hast du mir richtig Angst gemacht ...«
    »Trotzdem. Du warst furchtbar schlampig mit allem. Ich kann mich nicht einmal entsinnen, hier irgendwo einen Flaschensterilisator gesehen zu haben.«
    »Das lag daran, dass ich meine Babys gestillt habe und anschließend sind sie gleich auf Tassen umgestiegen.«
    Juno schrumpfte noch weiter in sich zusammen. »Oh Gott! Ich weiß, dass es heißt, es sei das Beste für die Kinder. Und dir war ja ganz egal, wo du es tatest, du warst da völlig schamlos. Aber ich bin nicht sicher, ob ich mich dazu überwinden kann, mein Kind zu stillen.«
    »Na ja, dann tu’s eben nicht. Und ich war nicht schamlos, sondern sehr diskret.«
    »Warst du nicht! Du hast es überall gemacht. Sogar im Supermarkt, ich hab’s doch selbst gesehen.«
    Die Nebel vor Altheas lückenhafter Erinnerung lichteten sich einen Augenblick, als der Vorfall zur Sprache kam. »Aber niemand hat es gesehen oder bemerkt, was ich tat. Du hast es nur mitbekommen, weil du kamst, um mich auszuschimpfen, dass ich angeblich Fertignudelgerichte kaufen wollte. Dabei hab ich nur die Zutatenliste studiert, um einen guten Grund zu haben mit dem Rücken zum Laden stillzustehen, sodass Merry schnell ein paar Schlucke trinken konnte.«
    »Ich weiß, aber ...«
    »Ein schreiendes Baby stört alle. Ein Baby, das gestillt wird, stört überhaupt niemanden, vorausgesetzt die Mutter ist diskret.«
    »Das hört sich an wie ein Zitat aus Breast is Best«, murmelte Juno mit einem ersten, schwachen Aufflackern von Humor.
    »Ich weiß. Vermutlich hab ich es genau daher. Aber ich glaube daran.« Und sie war froh, dass sie sich mit ein paar einfachen Tricks und unter Zuhilfenahme von Zeitschriften, weiten Pullis und großen Halstüchern immer zu helfen gewusst hatte. Sie war nie in die Verlegenheit gekommen, von einem bärbeißigen Kneipenwirt zum Stillen auf die Damentoilette verbannt zu werden und ihn fragen zu müssen, wie es ihm wohl gefallen würde, auf dem Klo zu essen. Sollte es allerdings so kommen, dass Juno ihren Widerwillen überwand, dann würde sie sich mit Feuereifer in solche Schlachten stürzen und Kampagnen zur Verbesserung der Situation stillender Mütter ins Leben rufen, zur Einführung separater Bahnabteile oder gar zur Reservierung ganzer Kabinenabschnitte in Passagierflugzeugen.
    »Ich finde die Vorstellung einfach ekelhaft«, gestand Juno. »Es hat irgendwie so was ... Sexuelles.«
    »Kinder gedeihen genauso gut mit Babynahrung. Du brauchst ja nicht zu stillen, wenn es dich abstößt.«
    »Nein, vermutlich nicht. Aber du weißt ja, wie wichtig ich gesunde Ernährung finde, und es scheint mir irgendwie falsch, mein Kind mit irgendwelchem chemieverseuchten Zeug zu füttern, statt auf natürliche Weise mit meiner Milch.«
    Althea unterdrückte ein Seufzen. Manchen Leuten konnte man es einfach nie recht machen. »Du musst dich ja jetzt noch nicht entscheiden. Vielleicht denkst du ganz anders darüber, wenn es soweit ist.«
    Juno stand auf. »Ich weiß. Ich benehme mich völlig neurotisch. Die ganze Sache macht mich einfach fertig.«
    Althea umarmte sie wieder. »Es bleibt dir so viel Zeit, dich damit auseinander zu setzen. Wart’s nur ab, du wirst dich an den Gedanken gewöhnt haben, lange bevor das Baby geboren wird.«
    »Wenn du es sagst.« Juno erwiderte die Umarmung.
    Arm in Arm gingen sie zur Haustür. »Wann willst du’s Mummy sagen?«
    Juno verzog das Gesicht. »Nicht eher als unbedingt nötig. Sie wird wollen, dass ich im

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