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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Queen Charlotte’s Krankenhaus entbinde, mit wenigstens einem Dutzend männlicher Spezialisten um mich herum. Immerzu macht sie mir Vorschriften.«
    Althea entdeckte ein Knäuel Katzenhaare auf dem Boden, das Merrys Staubsaugeraktion entgangen war. Es war gleichzeitig traurig und komisch, dass Juno und ihre Mutter so oft auf Konfrontationskurs waren, wo sie doch eigentlich so viel gemeinsam hatten.
    »Also, ich muss los. Ich glaube, es geht mir schon ein bisschen besser.« Zum ersten Mal nahm Juno Altheas Gepäck wahr. »Und du brennst vermutlich darauf, endlich auszupacken und Ordnung zu schaffen. Ich sehe, hier herrscht noch überall das Chaos.«
    »Ach, Juny. Ich könnte mir vorstellen, wenn du nach einem vierundzwanzigstündigen Flug mitten in der Nacht nach Hause kämest, würdest du zuallererst die Waschmaschine in Gang setzen.«
    »Natürlich«, sagte Juno. »Ich habe die ganze Wäsche im Koffer schon vorsortiert. Außerdem ist der Strom nachts billiger.«

Kapitel 6
    A lthea fand, ihre Reisetasche konnte ruhig noch ein bisschen warten. So viel war passiert seit ihrer Heimkehr, sie brauchte Zeit, um über alles nachzudenken, ihre Post zu lesen und sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie Tante wurde.
    Ein Glas Wein später hatte sie festgestellt, dass sie sich über Junos Schwangerschaft freute. Sie liebte Babys und es würden noch viele Jahre vergehen, ehe sie mit Enkelkindern rechnen konnte. Als alleinstehende Frau würde sie selbst keine Kinder mehr bekommen, ganz abgesehen davon, dass sie eine sehr Spätgebärende wäre, wie Juno sagen würde.
    Es galt allerdings zu bedenken, dass es nie Junos Stärke gewesen war, ein neues Spielzeug mit ihrer Schwester zu teilen. Vermutlich würde sie Althea anfangs eher selten an ihr Baby heranlassen. Erst wenn die Realität Junos hohe Ideale von Mutterschaft und Säuglingspflege zurechtstutzte, würde sie froh sein, wenn sich ihr zwei hilfreiche Arme entgegenstreckten, in denen sie ihr schreiendes Baby sicher aufgehoben wusste.
    Althea lächelte, als sie an Junos Pläne für die Geburt dachte. Kein Zweifel, alles würde so strategisch geplant und genial durchdacht wie ein militärisches Manöver. Denn hatte Juno sich einmal für einen Weg entschieden, dann versetzte sie notfalls ganze Gebirgszüge, ließ sie zerschmelzen durch die Kraft ihrer Entschlossenheit. Jeder verfügbare »natürliche«-Experte würde bei der Geburt dieses Babys zugegen sein. Althea bezweifelte, ob etwas so Allopathisches wie eine Hebamme überhaupt zugelassen würde, es sei denn, sie fand sich bereit, sich auszuziehen und das Kind nackt in einem Geburtsbecken auf die Welt zu holen.
    Nein, ein Aromatherapeut würde ganz sicher zugegen sein, ein Homöopath und jemand, der sich auf autogenes Training verstand, vielleicht ein Shiatsupraktiker und natürlich ein Osteopath. Ob irgendein Mediziner Zutritt finden würde, der nicht über ein enormes Maß an Toleranz für alternative Heilmethoden verfügte, bezweifelte Althea. Kenneth, der Vater des Kindes, würde vermutlich dort sein, aber nur, wenn er zuvor die richtigen Vorbereitungskurse absolvierte und die Abschlussprüfungen bestand. Juno würde ihn vermutlich dazu bringen, dem Baby noch im Mutterleib pädagogisch wertvolle Märchen vorzulesen, ungefähr von der zwölften Woche an.
    »Nein, es werden Wochen vergehen, bevor ich es anfassen darf«, sagte Althea zu einer Hummel, die freundlicherweise ihren Jasminum Officiale bestäubte. »›Nicht, dass ich dir nicht traue, Ally, Liebes‹, wird sie sagen. ›Aber du musst zugeben, dass du immer dreckige Fingernägel hast.‹« Althea gab es zu. Sie konnte nie die Finger aus den Blumentöpfen lassen, die über das Haus verteilt standen, und wenn sie in den Garten ging, um nur mal eben ein paar Kräuter zu holen, konnte sie der Versuchung nie widerstehen, bei der Gelegenheit hier und da ein Unkraut auszuzupfen.
    Sie lachte leise vor sich hin, während sie sich vorstellte, dass Juno sie auffordern würde, durch eine Desinfektionsschleuse zu treten und Atemschutzmaske und Handschuhe zu tragen, ehe sie das kleine Würmchen auf den Arm nehmen durfte. Sie gähnte und streckte sich, füllte ihr Glas auf und nahm sich die Post vor. Wohlige Zufriedenheit durchrieselte sie, als ihr wieder einfiel, dass sie einen Wettbewerb gewonnen hatte. Junos Neuigkeiten hatten dieses Erfolgserlebnis aus ihren Gedanken gedrängt.
    Doch der nächste Brief machte ihrem Hochgefühl ein jähes Ende. Er war von Dicky, der nicht

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