Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
brauchbar und sie standen voller Töpfe, Setzlinge und Saatkästen. Ein Behälter für Blumenerde, Pflanzgranulat und Kokosfaser, die sie als Torfersatz verwendete, stand in der Nähe. Ein paar Gartenwerkzeuge ragten aus einem angeschlagenen Tontopf hervor.
»Hier. Das ist meine Gärtnerei.«
Er hatte offenbar Mühe, eine passende Antwort zu finden. Es war ja auch kein besonders beeindruckender Anblick, nicht gerade geeignet, ihre Behauptung, sie sei Gartenarchitektin, zu untermauern. Aber es war alles, was sie hatte.
»Ich habe übrigens gerade einen Wettbewerb gewonnen«, verkündete sie und widerstand mit Mühe dem Impuls, sich quer über das ganze Sammelsurium zu werfen und es mit ihrem Körper vor seinen Blicken zu schützen, wie Kinder es manchmal tun, wenn sie ein Bild gemalt haben, das keiner sehen darf.
»Das ist doch wunderbar. Wofür?«
Ihr fiel ein, dass sie kein Geld haben würde, um die Anforderungen wirklich zu erfüllen, und sie machte einen Rückzieher. »Oh, nichts Besonderes. Ich soll einen Garten entwerfen. Nur einen kleinen.«
Er warf ihr einen fragenden Blick zu, spürte aber offenbar, dass sie lieber das Thema wechseln wollte. »Was ist das?« Er wies auf einen Saatkasten mit winzigen, grünen Blättern.
»Geht dich nichts an«, antwortete sie. Die Versuchung war einfach unwiderstehlich.
Seine buschigen Brauen schossen in die Höhe.
»So heißt die Pflanze. »Geht dich nichts an«. Oder Soleirolia Soleirolii, wenn Sie es förmlich lieber haben.«
Die Augenbrauen beruhigten sich. »Oh.«
»Ich mache Kugeln und Figuren daraus und solche Sachen. Es ist wie Buchsbaum, nur dass man es nicht nachschneiden muss und es braucht auch keine zwanzig Jahre, um auf eine brauchbare Größe zu wachsen.«
»Schlau. War das Ihre eigene Idee?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab’s im Fernsehen gesehen.«
»Verstehe. Und das da?« Er zeigte auf eine Reihe Blumentöpfe, die mit Plastiktüten abgedeckt waren.
Althea nahm einen der Töpfe und streifte mit den Fingern das Kondenswasser ab. »Das sollen einmal Prunkwinden werden.« Sie versuchte durch die Folie zu sehen. »Ja, sie haben gekeimt.« Dann nahm sie sie ab. »Da, die Keimblätter sind riesig, nicht wahr?«
»Ich fürchte, ich verstehe nichts von Pflanzen. Für mich wäre der perfekte Garten ein gepflasterter Innenhof, mit einem Springbrunnen vielleicht.«
Althea seufzte. »Die wenigsten Männer verstehen etwas von Pflanzen. Nicht einmal die, die das von sich glauben. Ich habe einen Schwager, der sich Gartenbaukünstler nennt, und ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er wilde Orchideen abgemäht hat.«
»Und das ist schlimm?«
»Na ja, es waren nur Hundswurzen, nicht besonders selten oder kostbar. Trotzdem. Es war an einem wunderschönen Fleckchen in Schottland, gleich neben einem kleinen Holzhaus mit einem herrlichen Blick ins Tal. Aber er fand, der Garten wirkte ungepflegt. Vermutlich wird irgendein Mann eines Tages Napalm für den Hausgebrauch erfinden. Für solche Leute wie meinen Schwager.«
»Rasenmäheramok: die Geschichte eines psychopathischen Gartenbaukünstlers«, sagte Patrick. »Jetzt im Buchhandel erhältlich.«
Althea lächelte wider Willen. »Mein Exmann – es war sein Bruder – hat ihn mal gebeten, ein bisschen Ordnung in meinen Garten zu bringen. Es hat fünf Jahre gedauert, bis der Garten sich davon erholt hatte. Seither habe ich keinen Mann mehr an meine Pflanzen gelassen.«
»Was ist mit Ihren Söhnen? Erlauben Sie ihnen auch nicht, Ihnen zu helfen?«
»Das ist weniger eine Frage des Erlaubens als der Motivation. Ich muss sie bestechen, damit sie den Rasen mähen.«
»Ich bin also der erste Mann in Ihrem Gewächshaus?«
Althea nickte. »Sogar Blattlausmännchen machen für gewöhnlich einen Bogen darum.«
»Ich fühle mich geehrt.«
»Nicht nötig. Ich hätte Sie nie im Leben über die Schwelle gelassen, wenn es Ihnen nicht gehören würde.«
Er lachte. »Heikle Situation für Sie, ja?«
»Und wie.«
Es war eine Weile still. So lange, dass Althea sich schließlich genötigt fühlte, das Schweigen zu brechen. »Und was wollen Sie nun hiermit anfangen? Durch die Mauer ist es hier sehr geschützt. Ideal für einen Swimmingpool.«
»Finden Sie nicht, das wäre ungefähr dasselbe wie Orchideen abzumähen?«
»Doch. Aber es ist ja nicht mein Haus und unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Hobbys. Ich habe für Schwimmen einfach nicht viel übrig.«
»Was halten Sie von einer Orangerie oder
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