Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
nur Maurer war, sondern auch ein Heimwerker-Allroundgenie und ein guter Freund. Und er hatte schlechte Nachrichten.
Dicky war in ihr Leben getreten, als es zum ersten Mal richtig schlimm durchs Dach regnete. Er hatte die undichte Stelle repariert, fast nichts dafür genommen und seither immer wieder hier und da am Haus etwas zusammengeflickt. Er nahm ihr nie mehr ab als unbedingt nötig und wenn er glaubte, Althea könne eine Reparatur selbst durchführen, zeigte er ihr, was sie tun musste. Sie hatte ihn in letzter Zeit nicht mehr oft bemühen müssen, denn sie tat es nur, wenn ihre hart erkämpften Do-it-yourself-Künste sich als unzureichend erwiesen.
Kurz bevor sie nach Frankreich gefahren war, hatte sie in Williams Zimmer ein wenig Putz von der Wand geschlagen und war dabei auf etwas gestoßen, das ihr verdächtig nach Hausschwamm aussah. Dicky, der umgehend herbeieilte, bestätigte, dass es sich genau darum handelte. Jetzt hatte er Althea eine geschätzte Kostenaufstellung für die Beseitigung geschickt und obwohl sie wusste, dass niemand sonst es so günstig machen würde, war es trotzdem sehr viel Geld.
Die Hummel versuchte durchs Fenster ins Freie zu entkommen und Althea stand auf, um sie zur geöffneten Tür zu lotsen. Sie verfluchte die Götter, die mit der einen Hand nahmen, was sie einem mit der anderen reichten. Als die Hummel davongeflogen war, leerte sie den Rest aus der Weinflasche in ihr Glas und las den Brief noch einmal. Sie hatte vorgehabt, ihr Preisgeld in ein paar ausgefallene Pflanzen, vielleicht einen Teich und ein paar Steine zu investieren. Aus der Traum. Jetzt würde sie es für Mörtel, ein paar hochgiftige Chemikalien und neues Holz ausgeben müssen, irgendwann würde sie die Wand auch neu tapezieren müssen.
Immerhin, wenigstens habe ich das Geld, tröstete sie sich. Oder jedenfalls würde sie es haben, sobald der Scheck kam. Ohne ihren Gewinn hätte es wirklich düster ausgesehen. Es würde noch ewig dauern, bis ihr Arbeitslosengeld bewilligt wurde. Und das war sicher nur eine winzig kleine Summe, die sie sorgsam und nur Penny für Penny verplanen konnte, nicht aber gleich in Batzen von zweihundert Pfund verjubeln. Nein, ohne diesen unerwarteten Geldsegen hätte sie Frederick um Hilfe bitten müssen. Sie schauderte.
Aber sie war trotzdem enttäuscht. Sie hatte sich so darauf gefreut, ihr Pflanzenbuch aus dem Regal zu holen und nach Herzenslust – und auch noch mit voller Berechtigung – auszusuchen. Jetzt musste sie einen Garten für den Wettbewerb entwerfen, ohne irgendetwas zu kaufen. Sie blätterte die Post durch und las den Brief, der sie über ihren Gewinn informierte, noch einmal. Er heiterte sie auf, aber die anfängliche Euphorie wollte sich nicht wieder einstellen. Sie war einfach zu müde. Morgen würde sie sich besser fühlen, nach einer heißen Dusche und einer ungestörten Nachtruhe.
Das Badezimmer war erfüllt von Dampfschwaden. Nasse Handtücher und feuchte Kleidungsstücke lagen am Boden verstreut. Ein Hauch von Aftershave in der Luft legte den Schluss nahe, dass einer der männlichen Bewohner des Hauses das Chaos hinterlassen hatte und – wie ein Blick auf den Pegel der Wassertherme zeigte – das gesamte heiße Wasser verbraucht hatte. Althea seufzte, schaltete den Boiler ein und fand sich damit ab, dass sie auf die ersehnte Dusche noch ein Weilchen würde warten müssen.
Aber sie hatte keine Lust, in einem Sessel vor sich hin zu dösen, und beschloss kurzerhand, ihren Pflanzen im Gewächshaus einen Besuch abzustatten. Es war erst sieben Uhr und der Anblick von lebenden, wachsenden Pflanzen heiterte sie immer auf. Sie hatte Wein getrunken, also musste sie laufen, doch es war ein schöner Abend. Sie war müde, aber sie hatte den Großteil des Tages eingezwängt in einem Bus gesessen. Ein Spaziergang von zwanzig Minuten konnte ihr und Bozo nur gut tun.
Bozo folgte der Aufforderung begeistert, aber sie bestand darauf, ihr altes Spielchen zu spielen und mehrmals den Kopf wegzudrehen, ehe Althea ihre Leine am Halsband einhaken konnte.
»Wie Frederick sich über dich aufregen würde«, sagte Althea. »Was für ein Glück, dass wir ihn los sind.«
Althea zählte oft in Gedanken all die Dinge auf, für die sie dankbar war, und Fredericks Abwesenheit kam immer an erster Stelle. Sie rief den Kindern oben zu, dass sie zum Gewächshaus wolle, und machte sich auf den Weg.
Bozo kannte den Weg und hatte sich schon durch das Loch im Zaun gezwängt, lange bevor Althea zu
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