Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
sein musst. Abgesehen davon, jetzt, da du arbeitslos bist, solltest du deine Energien lieber darauf konzentrieren, euren Lebensunterhalt zu verdienen, nicht auf unerreichbare Männer.«
Keusch wie eine Nonne kam sie aus dem Badezimmer und all ihre guten Vorsätze wurden in dem Moment hinfällig, als sie Patrick in einem Sessel vor dem kleinen Balkon ausgestreckt sah. Er hatte das Jackett ausgezogen und die Hände im Nacken verschränkt. Sein Hals und der Ansatz seines Schlüsselbeins wirkten fein gemeißelt wie die einer Statue. Sie hatte schon Recht gehabt, als sie zu Jenny sagte, er sehe eigentlich nicht besonders gut aus. Aber er hatte einen wunderbaren Körper und ein sehr interessantes Gesicht, er strahlte eine eigentümliche Mischung von Trägheit und Vitalität aus, die ihn unwiderstehlich machte. Althea seufzte tief.
»Tee?«, fragte sie.
»Ich warte nur, dass der Kessel endlich anfängt zu kochen. Den elektrischen Wasserkocher habe ich zum Haus mitgenommen.«
»Kein Wunder, dass Topaz ausgezogen ist.« Althea setzte sich ihm gegenüber in einen Streifen aus Sonnenlicht und fragte sich, ob es vielleicht noch zu früh war für ironische Bemerkungen.
Er lachte. Sie beobachtete, wie sein Adamsapfel sich dabei bewegte, und wandte dann den Blick ab.
»Sie hat nie zu Hause gefrühstückt. Sie ging morgens immer als Erstes ins Hallenbad, schwamm ihre vierzig Bahnen und trank einen Kräutertee, wenn sie ins Büro kam.«
»Um Gottes willen.« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »Das hatte ich vergessen. Frederick ist ja nicht nur mit Ihrer Freundin durchgebrannt, sondern auch mit Ihrer Sekretärin. Wie werden Sie zurechtkommen?«
»Wunderbar. Am Empfang sitzt ein reizendes Mädchen. Sie ist sehr tüchtig und wartet auf eine Chance, ihre Fähigkeiten zu beweisen.«
»Oh. Na dann ...« Sie würde also nicht vom Schulbüro in ein Architektenbüro übersiedeln. Vielleicht besser so. »Ich denke, das Wasser im Kessel ist inzwischen verkocht.«
Er stand auf, langsam wie ein Tiger, und ging in die winzige Küche. »Was für Tee möchten Sie?«
»Irgendeinen mit viel Koffein.«
»Teebeutel in Ordnung?«
»Sicher.«
Nach einem Augenblick kam er mit einem Becher in jeder Hand und einer Kekstüte zwischen den Zähnen zurück. »Haben Sie die schon mal probiert?«, fragte er, als er die Becher abgestellt hatte und wieder sprechen konnte. »Sie sind vom Bäcker hier aus dem Ort.«
Althea nahm ein Plätzchen. Helft mir auf mit Kalorien, denn ich bin krank vor Liebe ... Als ihr bewusst wurde, was sie gedacht hatte, jagte ihr das leicht entstellte Zitat einen Schreck ein. So verrückt konnte sie nicht sein, dass sie sich einbildete, in Patrick verliebt zu sein? Sie wollte ihn, sicher, aber verliebt?
»Der Tee ist wirklich gut«, sagte sie, um sich in die banale Welt zurückzubefördern.
»Ja? Gut.« Er nahm einen kleinen Schluck aus seinem Becher, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Althea nutzte die Gelegenheit um ihn noch einmal eingehend zu betrachten und drängte das Wort »Liebe« mit einiger Willensstärke aus ihrem Bewusstsein. Dass sie mit ihm ins Bett wollte, war in Ordnung, eine normale Reaktion einer gesunden Frau beim Anblick eines attraktiven Mannes. Aber für eine Frau von neununddreißig mit drei Kindern in einem schwierigen Alter, die keine Arbeit hatte, dafür aber eine Hypothek, kam Liebe einfach nicht infrage. Sie trank ihren Tee.
»Ich will Sie nicht drängen, aber ich müsste in absehbarer Zeit wirklich nach Hause.«
Patrick war offensichtlich eingeschlafen. »Gott, natürlich. Wie rücksichtslos von mir. Ich muss eingenickt sein.«
»Sie waren wohl müde.«
Er nickte. »Ich habe gestern Abend angefangen am Haus zu arbeiten, nachdem ich heimgekommen war.«
»Also sind Sie nicht hier gewesen?«
Er schüttelte den Kopf. »Wir hatten uns am Abend zuvor gestritten.« Er nahm einen großen Schluck von seinem kalten Tee. »Manchmal finde ich es schwierig, nachzuvollziehen, was ich eigentlich in Topaz gesehen habe.«
»Wirklich? Vielleicht kann ich Ihnen auf die Sprünge helfen«, sagte sie spitz. »Sie ist ein sehr attraktives Mädchen mit einer Figur wie eine Bodybuilding-Queen.«
Ein Hauch von Verlegenheit ließ seinen Mundwinkel zucken. »Tja. Wissen Sie, irgendwann verliert es seinen Reiz, mit einer Athletin zu schlafen.«
»Wirklich? Da kann ich nicht mitreden.«
»Hm. Diese eisernen Schenkel und ein Bauch wie ein Waschbrett sind auf die Dauer doch irgendwie ermüdend.«
»Sie
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