Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Sie noch irgendetwas holen, bevor wir fahren?«
»Nein ...«
»Und ich habe zu Hause alles geregelt, also nichts wie los.« Sie gab wieder Gas und überholte zwei Radfahrer.
»Wohin?«
»Nach Heathrow, natürlich. Vielleicht erwischen wir sie noch.«
»Althea ... halten Sie mal, ja? Ich glaube, wir müssen reden.«
»Wir können unterwegs reden.«
»Nein. Und vielleicht fahren wir ja in die falsche Richtung.«
»Aber wieso ...?«
»Halten Sie hier. Bitte.«
Althea fuhr in eine der Einbuchtungen, die man aus dem Stadtpark herausgeschnitten hatte, um Parkplätze zu schaffen. »Tut mir leid. Ich überstürze mal wieder alles.«
Patrick löste seinen Gurt. »Macht es Ihnen was aus, wenn wir ein paar Schritte gehen, während wir reden?«
»Nein, natürlich nicht. Es muss furchtbar unbequem sein für Sie hier drin.«
Sie machten sich auf den Weg in den Park, mieden jedoch den Spazierweg, der sich langsam mit Eltern und Kindern und Hunden füllte.
»Ist das ein sehr großer Schock für Sie, Althea?«
»Na ja, schon. Ich habe bemerkt, dass sie sich gut verstanden auf meiner Party, aber ich hätte doch nie gedacht ... Sie etwa?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein. Obwohl ich wusste ...« Er unterbrach sich und fing noch einmal neu an. »Ich gäbe viel darum, wenn ich es ungeschehen machen könnte.«
»Gott, ja, ich auch. Ich fühle mich verantwortlich.«
»Sie dürfen sich keine Vorwürfe machen.«
»Aber das tu ich. Topaz und Frederick wären sich nie begegnet, wenn ich nicht gewesen wäre.«
»Sie sind beide erwachsen. Es ist nicht Ihre Schuld, dass sie keine höheren Moralbegriffe als streunende Katzen haben.«
»Ich fühl mich trotzdem schuldig. Das tu ich immer, Schuldgefühle werden durch Östrogen ausgelöst, wissen Sie.«
Er brummte. »Tatsächlich? Vielleicht leidet Topaz an Östrogenmangel.«
Althea kam es vor, als könne sie seinen Schmerz beinah selbst spüren. »Oh, Patrick. Ich kann mir vorstellen, wie furchtbar es für Sie ist. Würden Sie vielleicht lieber meinen Wagen nehmen und allein nach Heathrow fahren?«
Patrick antwortete nicht sofort. Stattdessen legte er plötzlich den Arm um ihre Schultern. Sie spürte die Wärme dieser Hand durch den dünnen Baumwollstoff ihres Kleides hindurch. »Was?«
»Sie sagten, Ihr Wagen sei gestohlen. Ich dachte eigentlich, Topaz hätte ein eigenes Auto.«
»Ich hab es verkauft. Es schluckte viel zu viel Benzin und die Versicherung kostete ein Vermögen. Es musste ja um jeden Preis das teuerste in der ganzen Nachbarschaft sein ...«
»Oh.« In einem klitzekleinen Winkel ihres Herzens bedauerte Althea Topaz, weil er einfach ihr Auto verkauft hatte.
»Sie hätte sich wirklich gut selbst ein Auto leisten können«, fügte er hinzu, als spüre er, welche Richtung ihre Gedanken nahmen.
»Oh.« Wenn Topaz sich hatte aushalten lassen, musste sie auf Altheas Mitgefühl verzichten.
Patrick drückte ihre Schulter auf eine seltsam abwesende Weise, als sei ihm gar nicht bewusst, dass er es tat. »Ich weiß nicht so recht, wie ich Ihnen das sagen soll, aber Sie müssen einsehen, dass es wirklich keinen Sinn hat, ihnen zu folgen. Ihr Flug ist längst weg.«
»Aber Ihr Wagen ...« Althea ging langsam, damit sein Arm ja nicht von ihrer Schulter rutschte. Sie spürte sein Gewicht und es war ein unglaublich angenehmes Gefühl. Sie wünschte nur, er läge aus einem anderen Grund da.
»Darum kann ich mich morgen kümmern. Aber ich mach mir Sorgen um Sie.«
»Um mich? Warum?«
»Haben Sie jemanden, mit dem Sie darüber reden können? Ihre Schwester vielleicht?«
Diesmal brummte Althea. »Meine Schwester wird fuchsteufelswild sein und mir die ganze Schuld geben.«
»Aber wie käme sie dazu?«
»Sie hatte selber seit jeher ein Auge auf Frederick geworfen, verstehen Sie.« Sie fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Er ist ein unverbesserlicher Frauenheld. Es ist so furchtbar, dass er sich ausgerechnet Topaz aussuchen musste.«
Er hielt an und zwang sie, ebenfalls stehen zu bleiben, indem er die freie Hand auf ihre andere Schulter legte. »Ist es schlimmer, weil es Topaz ist?«
Der müde, verletzte Ausdruck war einem mitfühlenden, verständnisvollen Blick gewichen. Sie sah ihm in die Augen, sie konnte nicht anders. Ihr Bedauern vermischte sich mit ihren weniger selbstlosen Empfindungen zu einem einzigen Durcheinander.
»Nun, für Sie muss es sehr viel schlimmer sein«, sagte sie und hätte gern hinzugefügt, aber sei nicht traurig, ich küsse
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