Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
meinen, sie hatte mehr Ausdauer als Sie?«
Er stand auf und zog Althea auf die Füße. »Nein, das meine ich todsicher nicht! Ich meinte lediglich, dass ein Mann sich manchmal nach etwas ... Nachgiebigerem sehnt.«
Er hatte ihre Oberarme umfasst und schob die Hände in die Ärmel ihres Kleides. Altheas Sinne verloren den Bodenkontakt. Sie hatte keine Mühe, seine Botschaft zu entschlüsseln. Er wollte sie.
Aber trotz ihres eigenen Verlangens trat sie einen Schritt zurück. Wenn sie sich jetzt liebten, selbst wenn sie sich nur küssten, dann aus dem falschen Grund. Es würde passieren, weil ihr Mann ihm seine Freundin weggenommen hatte, und er wollte sie als Wiedergutmachung für seine verletzte Eitelkeit.
»Entschuldigung«, sagte er nach einem Augenblick. »Ich bin furchtbar unsensibel. Ich geh und pack mein Zeug zusammen.«
Althea blinzelte die Tränen weg, die plötzlich aufstiegen. Sie nahm sich immer alles viel zu sehr zu Herzen, das war das Problem mit ihr. Wenn er sie wollte – und er hatte sie gewollt –, warum konnte sie es nicht einfach tun, ohne sich den Kopf über seine Motive oder die möglichen Folgen für sich selbst zu zerbrechen? Weil ich Althea bin, nicht Sylvia oder Jenny oder sonst irgendeine vernünftige Frau. Zur Hölle damit.
»Woher kriegen Sie ein Abendessen?«, hörte Althea, Mutter-der-ganzen-Welt, sich fragen, als sie auf das alte Haus zufuhren, das jetzt beinah vollständig eingerüstet war.
»Ich werd mir irgendwo bei einem Schnellimbiss etwas holen.«
»Sie könnten mit zu uns kommen«, schlug sie vor und das Ausmaß dieser masochistischen Anwandlung überraschte sogar sie selbst. Jenny würde da sein. Und Sylvia. »Aber vielleicht wären Sie lieber allein«, fügte sie eilig hinzu und eröffnete damit für sie beide einen Fluchtweg.
»Nein, nein. Ich hätte nichts dagegen, Ihre Kinder ein bisschen besser kennen zu lernen. Wir sind uns natürlich auf Ihrer Party begegnet, aber wir hatten kaum Gelegenheit zu reden.«
Ihre Kinder. Noch ein guter Grund, ihn nicht mit nach Hause zu nehmen.
»Es wird aber nur Spaghetti Bolognese geben. Oder sonst irgendwas, das man aus einem Pfund Hackfleisch und ein paar überreifen Tomaten zaubern kann.«
»Ich könnte eine Flasche Wein beisteuern«, bot er an, offensichtlich nicht abgeschreckt. »Oder würde das bedeuten, dass Sie mich anschließend nicht mehr nach Hause fahren?«
Lieber tu ich das, ehe ich riskiere, dass du die Nacht mit Jenny zusammen im Gästezimmer verbringst ... »Nein, ich bin sicher, William wird Sie heimfahren. Er ist Buddhist, er trinkt keinen Alkohol. Oder Sie könnten zu Fuß gehen. Es ist nicht weit.«
Patrick schien sich wirklich zu freuen. Althea wünschte hingegen, sie hätte nur dieses eine Mal den Impuls unterdrücken können, jeden zum Essen einzuladen, der andernfalls hungern könnte. Sie kochte überhaupt nicht gern und sie hätte gerade heute gut darauf verzichten können, den ganzen Abend die höfliche Gastgeberin zu mimen.
»Einverstanden. Also, wie machen wir’s? Kommen Sie mich abholen? Oder ich könnte natürlich laufen, wie Sie so scharfsinnig angemerkt haben.«
»Das hängt davon ab, wie lange Sie brauchen. Ich hab ungefähr eine halbe Stunde bei meinen Pflanzen zu tun. Wenn Sie bis dahin fertig sind, könnten Sie gleich mitkommen.«
Alle außer Althea genossen den Abend in vollen Zügen. Jenny und Sylvia waren ganz aus dem Häuschen über Patricks Besuch und versüßten ihm die Wartezeit im Wintergarten, während Althea kochte. Er bot ihr seine Hilfe an, aber Jenny und Sylvia versicherten ihm, dass er ihr ja doch nur in der Küche im Wege wäre. Sogar ihre Kinder fanden ihn in Ordnung. Im Gegensatz zu Jenny und Sylvia wusste er genug über Buddhismus, Filme und Pferde, um mit jedem von ihnen ein interessantes Gespräch zu führen.
Und als Althea schließlich auf nackten Füßen und mit geröteten Wangen das Essen auf den Tisch brachte, versammelten sie sich zu einer fröhlichen, vertrauten Runde und unterhielten sich prächtig. Wäre ihr Herz nicht so schwer gewesen, wäre es sicher vor Stolz über all die strahlenden Gesichter am Küchentisch in ihrer Brust geschwollen.
Rupert folgte ihr in die Küche, als Althea dort das Chaos beseitigte. William brachte Patrick nach Hause, alle anderen waren schon weg oder schlafen gegangen.
»Er ist doch nicht dein Freund, oder, Mum?«
»Nein. Wie kommst du denn darauf?«
»Weiß nicht. Es war nur, Sylvia hat so komische Bemerkungen gemacht, da hab
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