Im geheimen Garten des Scheichs
überhaupt nicht.“
Sag mir etwas, das ich nicht schon selbst weiß, Farah . Die Vorstellung, dass Lauren für immer aus seinem Leben verschwand, war ihm unerträglich und brachte ihn fast um den Verstand.
„Du bist normalerweise so vorsichtig, Rafi. Ich glaube, sie leidet schrecklich.“
„Was möchtest du, dass ich tue?“
„Keine Ahnung. Rede mit unserem Vater. Erklär ihm, dass du noch nicht bereit bist zu heiraten. Schau, wohin diese Sache zwischen Lauren und dir führt. Ich mag sie sehr.“
„Sie kann zu nichts führen, wie dir klar ist, Farah.“
„Nein, das ist mir nicht klar. Du wirst eines Tages König sein. Beweg Vater dazu, dass er die Bestimmungen ändert. Ein glücklicher König ist ein besserer Herrscher.“
„Du möchtest, dass ich mit einer jahrhundertealten Tradition breche, damit ich mir nehmen kann, was ich gern hätte?“, fragte Rashad.
„Ja. Wenn es bedeutet, dass du dein Leben mit der Frau verbringen kannst, die du liebst.“
„Ich habe nie gesagt, dass ich sie liebe.“
„Das ist auch nicht nötig gewesen. Seit du sie aus der Wüste gerettet hast, bist du anders. Da ist ein Ausdruck in deinen Augen, den ich noch nie zuvor darin gesehen habe. Unseren Schwestern ist es ebenfalls aufgefallen. Solltest du Lauren ziehen lassen, hast du ein Herz aus Stein. Und wenn unser Vater nicht mehr ist, wirst du dir keine Gedanken zu machen brauchen, ob du in seine Fußstapfen treten kannst. Du wirst sie noch vergrößern“, antwortete Farah und legte grußlos auf.
Wie erstarrt blieb Rashad noch einen Moment mit dem Handy am Ohr sitzen. Dann ließ er den Arm sinken und rief Nazir im Palast an. Er bat seinen Assistenten, Laurens Aktivitäten im Auge zu behalten, und erfuhr, dass sie in Farahs Suite zu Abend essen würde. Nachdem er seinem Getreuen noch ein paar Anweisungen für den morgigen Flug nach El-Joktor gegeben hatte, beendete er die Verbindung. Danach eilte er aus seinem Büro und zum Hubschrauber, um in die Oase zurückzukehren.
Sobald er in seinem Apartment war, duschte Rashad und zog einen grauen Anzug sowie ein weißes Hemd und eine Krawatte an. Dann erledigte er in seinem Büro im Palast noch einige Schreibarbeiten und ließ sich ein kleines Abendessen bringen. Schließlich nahm er die Zeitungen, die er am Morgen nicht gelesen hatte, und ging zur Gartensuite.
Dort setzte er sich auf eines der Sofas und vertiefte sich in seine Lektüre. Als er bei der zweiten Zeitung war, wurde die Tür geöffnet, und er schaute auf. Lauren trat in dem ärmellosen schwarzen Kleid über die Schwelle, das er in ihrem Koffer gesehen hatte. Ihr Anblick raubte ihm einen Moment den Atem.
„Rafi …“ Unvermittelt blieb sie stehen, als sie ihn entdeckte. „Wenn ich geahnt hätte, dass du hier bist, hätte ich mich früher von Prinzessin Farah verabschiedet.“
„Ich bin erst vor Kurzem aus Raz zurückgekehrt.“ Rashad faltete die Zeitung zusammen. „In ein paar Minuten wäre ich zu dir gekommen. Wie war es bei der Prinzessin?“
„Wir hatten es sehr nett.“
„Was habt ihr gemacht?“, erkundigte er sich und fand, dass sie ziemlich nervös wirkte.
„Wir haben geredet. Sie hat die meiste Zeit von ihrem Zwillingsbruder gesprochen. Du weißt ja sicher, dass sie demnächst Geburtstag haben. Während die beiden älteren Schwestern zusammen mit der Mutter die Feier planen, soll die Prinzessin sich um ein Geschenk kümmern. Wir haben diverse Ideen diskutiert, doch sie hat sich noch nicht entschieden.“
Rashad nickte und stand auf. „Und was hast du erzählt?“
„Das eine oder andere.“ Sie rieb sich die Oberarme. „Ich habe schon so viel von deiner Zeit in Anspruch genommen, dass ich Schuldgefühle habe. Du musst mir keine Gesellschaft leisten. Außerdem sollte ich bei meiner Abreise morgen früh ausgeschlafen sein. Warum verabschieden wir uns nicht jetzt einfach.“
„Du möchtest, dass wir uns Adieu sagen?“
7. KAPITEL
Lauren senkte den Blick. „Ich glaube, es wäre das Beste. Ich muss noch packen.“
Sie ging ins Schlafzimmer und knipste das Licht an, denn es wurde allmählich dunkel. Rafi kam hinter ihr her, wie sie feststellte, und ihr Herz klopfte sogleich noch schneller. Sie holte die Koffer hervor, legte sie aufs Bett und klappte sie auf. Dann streifte sie die High Heels ab und legte sie zusammen mit den Freizeitschuhen in den Größeren der beiden. Die Sandaletten würde sie morgen brauchen. Danach folgten die Kandura und die Guthra. Sie leerte die Kommode und ließ
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