Im geheimen Garten des Scheichs
erneut die Regie übernommen“, fuhr König Umar fort. „Plötzlich tauchte die Enkelin meines Vaters aus der Wüste auf und war adeliger als jede Prinzessin, die wir für unseren Sohn hätten auswählen können.
In deinen Adern fließt ebenfalls unser Blut, Lauren.“ Er lächelte sie an. „Wir kennen Rashad sehr gut und können dir versichern, er wird dir ein wunderbarer Ehemann sein. Eure Heirat wird ihm nach meinem Tod die Königswürde sichern.“
Lauren sah zu Rafi hin. Er hielt ihren Blick gefangen, während er auf sie zukam. Ihr war irgendwie seltsam zumute. Sie hörte Farahs Freudenschrei, und danach begann alles sich um sie zu drehen.
Als sie das Bewusstsein wiedererlangte und die Augen öffnete, bemerkte Lauren, dass sie in der Gartensuite auf dem Bett lag. Besorgt schaute Rafi sie an, und sie meinte, ein Déjà-vu-Erlebnis zu haben. „Rafi?“
Er schenkte ihr ein Glas Wasser ein. „Trink das“, sagte er aufgewühlt und schob ihr einen Arm unter den Kopf, um ihr zu helfen.
Gehorsam nahm sie ein paar Schlucke und stützte sich danach auf die Ellbogen, während er das Glas auf den Nachtisch stellte.
Dann betrachtete er sie prüfend. „Die Farbe kehrt allmählich in dein Gesicht zurück.“
„Was ist passiert?“
„Du bist ohnmächtig geworden, kurz nachdem mein Vater sagte, dass ich dir ein wunderbarer Ehemann sein würde. Ich muss unbedingt wissen, ob das geschehen ist, weil sich etwas geändert hat und du nicht meine Frau werden möchtest? Er hat darauf bestanden, alles auf seine Weise zu handhaben. Es hat ihn glücklicher gemacht, als er es seit Langem gewesen ist. Doch ich habe beinahe einen Herzinfarkt bekommen, als du mir in die Arme gesunken bist.“
„Du hast mich aufgefangen?“, fragte sie verwundert.
„Ich habe beobachtet, dass du blass geworden bist, und reagiert, bevor du zu Boden fallen konntest. Tu das bloß nie wieder, Darling. Das verkrafte ich nicht.“
„Ich bin noch nie im Leben einfach so ohnmächtig geworden.“ Lauren legte ihm die Arme um den Nacken und zog Rafi zu sich, der sich nur zu gern neben ihr ausstreckte. „Vielleicht ist es deswegen passiert, weil mir mein größter Wunsch erfüllt wurde und mein Körper mit der riesigen Freude nicht anders fertig geworden ist. Uns ist ein Wunder geschehen. O Rafi …“
Lauren bedeckte sein Gesicht mit Küssen, seine Haare und seinen Hals. „Rühr dich nicht von der Stelle, und geh ja nicht weg. Ich werde mindestens bis morgen brauchen, um zu glauben, dass dies alles wirklich wahr ist. Meine Großmutter habe ich schon immer geliebt, aber jetzt liebe ich sie noch mehr, weil sie mir den Anhänger geschenkt hat. Und deine Eltern sind bewundernswert, weil sie dich dermaßen lieben, dass sie die Suche nach einer Frau hinausgezögert haben, bis du die richtige findest. Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut.“
„Obwohl ich mich auf unserem Ausflug zum Garten des Mondes so grausam dir gegenüber verhalten habe?“, fragte er leise dicht an ihren Lippen.
„Ich wusste, dass es dafür einen Grund geben musste. Je näher ich dich kennengelernt habe, umso mehr wollte ich mit dir zusammen sein. Ich habe für die Momente gelebt, in denen du hier in die Suite gekommen bist. Und neulich nachts in der Wüste habe ich mich schamlos nach dir gesehnt und vor Verlangen gebrannt.“
„Meinst du, dass eine Frau mit weniger Feuer und Leidenschaft mich je hätte so fesseln können? Ich hatte nicht erwartet, dass mir ein solches Glück in diesem Leben zuteilwerden würde. Und als es mir dann auf wundersame Weise doch geschenkt zu werden schien, wurde es mir gleich wieder durch dein Geständnis entrissen, dass wir denselben Großvater hätten. Ich wäre fast verrückt geworden.“
„Mir ist es nicht anders gegangen.“
Rafi küsste sie stürmisch. Dann holte er den Anhänger aus der Tasche und legte ihn ihr um. „Ich liebe dich, Lauren. Bitte heirate mich.“
Sie fasste sich an den Hals. Der Goldschmuck war noch warm von seinem Körper. „Ich fühle mich schon, als wäre ich mit dir verheiratet. Schockiert dich das?“
„Nein, kalida, es freut mich und erfüllt mich mit Demut.“
„ Kalida ?“
„Meine Liebste, mein Schatz“, antworte Rafi und küsste sie zärtlich und begierig zugleich.
„Jetzt weiß ich auch endlich, was ich mit meiner riesigen Erbschaft machen werde“, sagte Lauren, als er ihren Mund wieder freigegeben und sie genug Atem geschöpft hatte. „Ich werde einen Fonds gründen und so einige deiner
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