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Im Geisterschiff

Im Geisterschiff

Titel: Im Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blank
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Buchstaben.« Jetzt beugte sich Justus zu ihm. »Was soll da nicht stimmen?«

    »Hier! Sieh dir mal jeden der eingestanzten Buchstaben genau an: Das F von Fortuna sieht irgendwie anders aus.« Justus gab ihm recht. »Stimmt. Der Buchstabe ist etwas schief, so als hätte jemand das F nachträglich eingestanzt.« Peter legte sein Brot zur Seite. »Aber was sollte das dann heißen? ORTUNA ? Vielleicht sieht der Buchstabe auch nur zufällig so aus.« Justus schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, ich glaube nicht an Zufälle. Wir werden der Sache nachgehen.«
    Selbst nach den Broten hatte Justus noch Hunger und er dachte sehnsuchtsvoll an Tante MathildasNudelsuppe. »Okay, für heute können wir nicht mehr viel ausrichten. Ich schlage vor, wir treffen uns gleich morgen früh am Hafen. Nicht, dass Murdock die Pumpe in Ordnung gebracht hat und ohne uns auf Schatzsuche geht.« Seine beiden Freunde waren einverstanden und kurz hinter dem Ortsschild von Rocky Beach trennten sich ihre Wege.
    Onkel Titus hatte es sich mit einer Tasse Kaffee auf der Veranda gemütlich gemacht. »Hallo, Justus. Tante Mathilda hat mir ja tolle Geschichten erzählt. Schade, dass ich nicht dabei war. Diese Glocke, die ihr gefunden habt, würde ich mir gern einmal ansehen. Du weißt ja, ich interessiere mich für alles, was alt ist.«
    »Tut mir leid, die Glocke haben wir in der Ka…« Justus biss sich auf die Lippen. Fast hätte er das Geheimversteck der drei ??? ausgeplaudert. »Äh, die haben wir in der Kammer von Peter verstaut. Genau. Er hat sie ja auch gefunden.«
    »Schade, vielleicht kann er sie beim nächsten Mal mitbringen.« Jetzt kam auch Tante Mathilda auf die Veranda. »Hallo, Justus. Wir haben schon gegessen,aber ich mache dir die Nudelsuppe noch mal warm. Ich habe den Topf schon zum Abkühlen auf die Fensterbank gestellt.«
    Keiner konnte so eine gute Nudelsuppe kochen wie Tante Mathilda. Die Suppe wurde nur noch von ihrem preisgekrönten Kirschkuchen übertroffen. Hungrig lief Justus in die Küche, setzte sich an den Tisch und sah zu, wie Tante Mathilda im Suppentopf rührte. »So richtig gefällt mir das mit der Schatzsuche übrigens doch nicht. Ich möchte zwar gerne die Steuerrechnung bezahlen, aber ich habe bei der Sache kein gutes Gefühl. Bei einem Schatz gibt es immer viele Neider. Geld verändert die Menschen. Aber vielleicht mache ich mir auch zu viele Sorgen. So, die Suppe ist heiß.«
    Tante Mathilda nahm einen tiefen Teller und wollte mit einer großen Kelle Suppe auffüllen. Doch plötzlich stieß sie einen fürchterlichen Schrei aus. Justus sprang vom Stuhl auf und Onkel Titus rannte in die Küche. »Mathilda! Hast du dich verbrannt?«
    »Nein, nein! Seht nur! Seht nur, was in der Suppe schwimmt!« Mit zittrigen Händen hielt sie den beidendie Kelle entgegen. Sie hatte einen kleinen Totenkopf aus der Suppe gefischt.

    »Um Himmels willen! Was ist das denn?«, rief Onkel Titus entsetzt. Justus war der Appetit vergangen. »Das ist ja ekelhaft! Wie kommt bloß ein Totenkopf in die Suppe?« Angewidert warf Tante Mathilda den Schädel in den Mülleimer. Erst nach einigen Minuten hatten sie sich wieder beruhigt. »Was soll das bedeuten?«, begann Justus atemlos. »Wo kommt plötzlich der Totenkopf her?« OnkelTitus wagte einen Blick in den Mülleimer. »Hm, seltsam. Der ist viel zu klein und …«
    »Was ist?«, flüsterte Tante Mathilda ängstlich. Jetzt näherte sich auch Justus vorsichtig dem Mülleimer. »Onkel Titus, du hast recht. Es ist nur eine Attrappe! Am Hinterkopf ist eine Schrift eingeprägt: Made in China .«
    Mit zwei Fingerspitzen nahm Onkel Titus den Totenkopf in die Hand und wusch unter dem Wasserhahn die Nudelsuppe ab. »Entwarnung. Das ist billiges Plastikspielzeug. Justus! Steckst du etwa dahinter?«
    »Ich? Nein, ich schwöre. Den muss irgendjemand in die Suppe getan haben, als der Topf zum Abkühlen auf der Fensterbank stand.« Tante Mathilda war ratlos. »Aber warum sollte jemand auf diese Idee kommen?« Nachdenklich knetete Justus seine Unterlippe. »Dafür gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder jemand wollte uns einen Streich spielen oder man will uns damit warnen.« Tante Mathilda fuhr sich durch die Haare. »Ich hab’s gewusst. Das hat bestimmt alles mit dieser furchtbaren Schatzsuche zu tun. Tote Piraten,versunkene Schiffe und Schädel in der Nudelsuppe. Hätte ich mich nur nicht darauf eingelassen.«
    Entschlossen ging Justus zum Telefon und wählte die Nummer von Bob Andrews. »Bob? Ja, ich

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