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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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habe, wärst auch du entsetzt gewesen. Jules muss eine Information von einer seiner Quellen bei der Regierung bekommen haben, denn er hat den letzten Absatz über die Menschenrechtskommission ergänzt. Es wurde Zeit, dass man den Plantagenbesitzern eine Lektion erteilt. Diese Leute glauben, man könne andere Menschen wie Vieh behandeln!«
    »Und deine Mutter, Eve? Sie hat auch darunter zu leiden.«
    Eve warf Jordan einen hilflosen Blick zu.
    »Sie hat mir gesagt, dein Vater habe ihr verboten, auch nur in die Nähe der Arbeiterbaracke zu gehen, seit sie gebaut wurde.«
    »Glaubst du ihr?«
    »O ja. Offensichtlich ist Letitias Rolle in Willoughby immer nur die einer Vorzeige-Ehefrau gewesen. Als sie mir von der Baracke der kanakas erzählte, war sie ehrlich betroffen. Nachdem dein Vater Elias ausgepeitscht hatte, war er so betrunken, dass er wie betäubt geschlafen hat. Deine Mutter nutzte die Gelegenheit, nach Elias zu sehen, ob sie ihm helfen konnte. Sie war schockiert und beschämt über das, was sie sah. Sie will etwas ändern, Eve, aber sie hat Angst vor Max.Gott weiß, was am Abend des Balls vorgefallen ist und wie Letita zu ihrer Kopfwunde kam.«
    Eve konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Trostsuchend sank sie gegen Jordans Schulter, und er legte den Arm um sie.
    »Ich werde schon einen Weg finden, ihr zu helfen, Eve, das verspreche ich dir!«, sagte er.

    Max schleuderte einen leeren Rumkrug gegen die Stallwand. Seit Letitias Unfall hatte er sich möglichst vom Haupthaus fern gehalten, damit er nicht an sie denken musste.
    »Wie kann Jordan Hale es wagen, einen von meinen kanakas bei sich zu behalten? Was glaubt der Kerl eigentlich, wer er ist!«
    »Jordan ... hat Elias?« Milo Jefferson erschrak. Er hatte geglaubt, Elias sei aus der Gegend verschwunden oder an einem unentdeckten Ort an seinen Verletzungen gestorben, sodass unentdeckt blieb, dass er, Milo, Elias fast zu Tode geprügelt hatte. Doch wenn er noch lebte, konnte er längere Zeit nicht arbeiten, und dafür musste es einen Verantwortlichen geben. Dieser Verantwortliche war er, Milo Jefferson.
    »Ja, Elias ist bei Jordan Hale«, sagte Max. »Und Jordan behauptet, er sei wieder geschlagen worden. Ich glaube nicht, dass er den Doktor nur wegen Letitia nach Geraldton geholt hat, also muss Elias übel zugerichtet sein. Was weißt du darüber, Jefferson?«
    Milo überlegte, ob er lügen sollte, doch dieses eine Mal fand er, dass die Wahrheit mehr Wirkung erzielte. »Er ... ich habe gesehen, wie Elias ... die Missus berührte, Boss. Da habe ich den Kopf verloren.«
    Max starrte ihn an. »Wie meinst du das, er hat sie berührt?«
    »Er hielt ihre Hand.«
    Max wurde blass und schwankte. Sein Blick wurde starr. »Sag mir genau, was du gesehen hast!«
    »Am Abend des Balls, Boss, als die Missus nach Hause kam, sprachen sie miteinander, und Elias nahm ihre Hand. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen ...« Milo dachte daran, wie schrecklich eifersüchtig er gewesen war, als Letitia Elias die Hand hingestreckt hatte, und wie er später in seinem Zorn über Elias hergefallen war.
    Max wollte gar nicht erst an diesen Abend denken. »Du hättest es mir sagen müssen, Jefferson!«, fuhr er seinen Aufseher an. »Letitia ist meine Frau, also wäre es meine Sache gewesen, mich um Elias zu kümmern. Und wenn ich mit eigenen Augen gesehen hätte, wie dieser kanaka Letitia berührte, hätte er später nicht mehr die Kraft gehabt, sich aus dem Staub zu machen!«
    »Er hat ihre Hand genommen, Boss, ich schwöre es Ihnen. Ich wollte Sie nicht damit belästigen, weil Sie wegen Evangelines Artikel schon Sorgen genug hatten.« Jefferson überlegte fieberhaft. Er wollte Max’ Zorn von sich selbst ablenken und wusste auch schon genau, in welche Richtung.
    »Jordan Hale nimmt sich zu viel heraus, Boss. Er hat kein Recht, einfach einen von Ihren kanakas bei sich zu behalten. Können wir ihn nicht verhaften lassen?«
    Milo sah sofort, dass sein Versuch gelungen war, und atmete erleichtert auf. Max war so sehr von seiner Wut auf Jordan erfüllt, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. »Ich weiß, was ich in dieser Sache tun werde!«, stieß er hervor, während er den Korken aus einem weiteren Krug Rum zog.
    »Und was, Boss? Mit ein paar Männern hinüberreiten und Jordan Hale fertig machen?«
    Max nahm einen langen Schluck aus der Flasche und rieb sich mit dem Handrücken einen Tropfen vom Kinn. »O ja, ich werde ihm den Kopf zurechtrücken. Aber

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