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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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später lief sie an der Arbeiterbaracke vorüber. Nebo rief nach ihr, doch sie blieb nicht stehen. Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, und sie hatte kaum noch Luft, doch sie lief weiter und weiter ...

    Max rappelte sich auf und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Als er das Blut sah, starrte er verwundertdarauf. »Dafür wirst du bezahlen!«, sagte er und spuckte Jordan blutigen Speichel vor die Füße.
    »Gehen Sie mir aus den Augen, bevor ich in Versuchung gerate, Sie an die Krokodile oben am Fluss zu verfüttern!«, stieß Jordan hervor und trat mit erhobenen Fäusten auf Max zu.
    In diesem Moment erschienen Saul, Noah und Ryan O’Connor. Ryan packte Jordans Arm. »Er ist es nicht wert«, sagte er. »Der Mann ist Abschaum. Der letzte Dreck.«
    Nach einem eisigen Blick auf Saul und Noah stieg Max mit einiger Mühe auf sein Pferd. »Du wirst den Tag noch bereuen, an dem du hierher zurückgekommen bist, Jordan Hale«, drohte er. »Dafür werde ich sorgen, und wenn es das Letzte ist, das ich tue!«
    »Machen Sie, dass Sie wegkommen!«, rief Ryan und versetzte Max’ Pferd einen Schlag auf die Kruppe.
    Als Max endlich davonritt, trat Jordan wutentbrannt gegen den Wassertrog. »Dieser Hundesohn«, stieß er hervor. »Wie konnte er Eve das antun!«
    »Er ist ein Scheusal. Wo andere Menschen ihr Herz haben, sitzt bei ihm ein Stein. Wenn es auf dieser Welt noch Gerechtigkeit gibt, wird Eve rasch erkennen, was für ein Glück sie hat, dass dieser Mann nicht ihr Vater ist«, meinte Ryan.
    Jordan seufzte. »Das stimmt. Aber jetzt lässt er Eve im Ungewissen. Sie weiß nicht, ob er gelogen hat oder nicht. Wenn nicht, bleibt ihre wahre Herkunft ein Geheimnis, und der einzige Mensch, der es lüften könnte, liegt bewusstlos in einem Zimmer in Willoughby.«

23
    J ordan holte Nebo ungefähr hundert Meter hinter der Arbeiterbaracke auf dem Weg am Fluss entlang ein. Der alte Mann war völlig außer Atem.
    »Ist Eve diesen Weg gegangen, Nebo?«
    »Ja, Master Jordan«, stieß Nebo keuchend hervor und deutete zum Flussufer.
    Ein Blick genügte Jordan, um Eve zwischen den Bäumen zu entdecken, doch er blieb stehen, in tiefer Sorge um den alten Mann, der sich mit pfeifendem Atem gegen den Stamm eines Eukalyptusbaums hatte sinken lassen.
    »Bleib hier und ruh dich aus, Nebo. Ich finde sie schon«, sagte Jordan.
    »Was hat Miss Eve so aufgeregt, Master Jordan?«
    Jordan zögerte kurz, doch er sah, dass Nebo vor Sorge völlig aufgelöst war. Er und Eve standen einander nahe, und Jordan erkannte, dass der alte Mann das Bedürfnis hatte, sie zu beschützen.
    »Max Courtland war gerade hier. Er hat etwas gesagt, das Eve sehr getroffen hat, aber sie wird sich wieder beruhigen, keine Sorge.«
    Nachdem Nebo ihm ein paarmal versichert hatte, dass es ihm gut ging, eilte Jordan am Flussufer entlang.
    Nebo wusste nun, dass Jordan nicht mehr böse auf Eve war, weil sie ihm verschwiegen hatte, eine Courtland zu sein. Sie hatten darüber gesprochen, und obwohl Jordan anfangs wütend gewesen war, hatte er versucht, Eves Gründe zuverstehen. Jetzt fragte Nebo sich verwirrt, was Eve so außer Fassung gebracht hatte ... ob Max vielleicht mit schlechten Nachrichten über Letitia gekommen war. Nebo war sicher, dass Eve allen Beteuerungen zum Trotz an ihrer Mutter hing.
    Jordan blieb fast das Herz stehen, als er Eve mit dem Gesicht nach unten am Ufer liegen sah. Er lief eilig zu ihr und drehte sie sanft herum. Erleichtert sah er, wie sie die Augen aufschlug.
    »Eve ...«, murmelte er mit einem Blick auf ihr tränenüberströmtes Gesicht. »Alles in Ordnung?« Er war froh, dass sie nicht verletzt zu sein schien, doch der Ausdruck auf ihren Zügen brach ihm fast das Herz. Er zog ein Taschentuch hervor und wischte ihr sanft den Schmutz und die Tränen vom Gesicht.
    »Bitte kein Mitleid, Jordan, das ertrage ich nicht«, sagte Eve, deren Augen schon wieder feucht wurden. Jordan hätte beinahe gelächelt. Noch nie war er jemandem begegnet, der so viel Stolz besaß.
    »Ich bemitleide dich nicht, Eve. Vielleicht wirst du mir nicht glauben, aber ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst.«
    »Wie soll jemand wissen, wie ich mich fühle? Ich bin nie mit Max zurechtgekommen ... aber ich kann immer noch nicht glauben, dass er etwas so Schreckliches gesagt hat, nur um mich zu verletzen. Er ist der herzloseste Mensch auf der Welt!« Die Tränen strömten ihr über die Wangen.
    Jordan tupfte sie fort. »Dann wird es dich sicher nicht überraschen, dass

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